"Dam, dam, daaaaaam.... Dieses Kapitel ging mir tatsächlich sehr schnell von den Fingern. Und genauso sehr liegt es mir am Herzen. Ich hoffe, es gefällt euch auch. Viel Spaß beim Lesen!"
______________________________________________Ich bekam zwar mit, dass Kuroo mich raus führte. Aber es fühlte sich an, als würde ich neben mir stehen. Als wäre ich nicht Ich. Als würden meine Beine nicht mir gehören. Ich setzte mich nicht zur Wehr, was wohl nur noch mehr ein Zeichen dafür war, dass ich neben mir stand. Ich sagte auch nichts. Kein Wort kam über meine Lippen. Kuroo sagte ebenfalls nichts, was mich im Normalfall erstaunt hätte. War er doch sonst um kein Wort verlegen.
Er führte mich über den Schulhof ins Gebäude und steuerte ein leeres Klassenzimmer an. Die Stühle waren bereits mit den Sitzflächen auf die Pulte gestellt worden und es roch dezent nach Putzmittel. Scheinbar war die Putzfrau schon hier gewesen. Er schob die Tür hinter uns zu und blieb an der Tür stehen. Die Arme verschränkt lehnte er sich an den Türrahmen und schaute mich stumm an. Kurz erwiderte ich seinen Blick und wandte mich dann ab, um zu den Fenstern zu gehen. Er ließ mir den gesamten Raum, wofür ich dankbar war. Raum war jetzt das, was ich brauchte.
Ich ging hinüber zu den Fenstern, stützte mich mit den Handflächen auf der Fensterbank ab und schaute raus auf den Schulhof. Von hier konnte man die Sporthalle sehen, dessen gewölbtes Dach in der untergehenden Sonne glänzte.Ich sagte eine ganze Weile nichts und Kuroo schien es auch nicht zu verlangen. Er wartete einfach nur auf... Ja auf was eigentlich? Dass ich zusammen brach? Schrie? Heulte? Möbel um mich schmiss? Das würde aktuell nicht geschehen, viel zu taub fühlte ich mich. Später, das wusste ich, würde es wohl geschehen. Wenn ich alleine zuhause war und in meinem Bett lag. So war es immer. Ich weinte lieber stumm für mich alleine, als die Schwäche offen zu zeigen.
Aber war ich über den Punkt nicht schon hinaus? Kuroo hatte gesehen, wie emotional ich werden konnte, wenn es um meine Vergangenheit ging. Von allen hier in Tokio hatte er bereits mehr gesehen und gehört, als ich ursprünglich gewollt hatte. Und jetzt war er es auch wieder, der hier bei mir stand. Von allen möglichen Menschen in Tokio war er es.Penetrant und stur.
Und im Moment so rücksichtsvoll.
"Sie sind nett, oder?", kam es dann unvermittelt von mir. Meine Stimme klang kratzig und zittrig, als ob ich eine Woche nicht gesprochen hätte.
"Bezaubernd", erwiderte er und ich konnte den Sarkasmus in seiner Stimme raus hören.
Ich atmete tief durch und schüttelte leicht den Kopf. "Sie waren nicht immer so."
"Koni, du musst nicht-...", begann Kuroo.
Aber ich unterbrach ihn sofort. "Doch. Muss ich. Die Katze ist eh aus dem Sack. Und wenn ich es jetzt nicht tue, werde ich es nie." Ich seufzte, während er verstummte und mir weiterhin Raum ließ.
"Wir begannen in der Grundschule zusammen Volleyball zu spielen. Und was für die meisten anderen nur ein Schulsport und Club war, war für uns vier schnell das Beste, was uns passieren konnte. Wir liebten es. Ich liebte es. Für mich gab es neben der Schule nur noch Volleyball. Manchmal trieb ich meine Eltern damit richtig in den Wahnsinn." Kurz schmunzelte ich etwas, während ich es aus dem Fenster sah und zurück dachte. Aber das verging dann auch schnell wieder, als ich fortfuhr.
"Aber als wir älter wurden, kristallisierte sich nach und nach heraus, dass einige in unserem Club mehr Talent und eine bessere Auffassungsgabe für diesen Sport hatten, als die anderen. Einige von uns nahmen sogar zusätzlich Einzeltraining, um mithalten zu können. Das wurde zwar nie laut ausgesprochen, aber es war ein offenes Geheimnis." Ich zuckte mit den Schultern.Kuroo sagte nichts und wartete, dass ich fortfuhr. Dass er mich nicht unterbrach, dafür war ich dankbar.
"Als wir schließlich alle zusammen an die gleiche Mittelschule wechselten und auch dort mit Volleyball weiter machten, wurde aus dem Spaß am Sport zunehmend Ernst. Ich mein, du kennst es ja selbst. Man wird älter und reifer, und verspürt diesen Druck und das Verlangen, besser zu werden und sein Team voran zu bringen. Stammspieler zu werden. Und ja, ich wollte es! Nichts anderes wollte ich so sehr, wie besser zu werden! Auch wenn das Spiel ernster wurde, meinen Spaß daran verlor ich nie! Und es fiel mir so leicht, Kuroo. So leicht!" Jetzt drehte ich mich zu ihm um und sah ihn zum ersten Mal bewusst und mit funkelnden Augen an, während ich zurück dachte. Ich nahm einen der Stühle vom Pult und setzte mich halb auf die Tischplatte.
"Ich hatte das Zeug dazu. Das Talent, die Muße und den Willen. Meine Trainer sahen, wie schnell ich besser wurde und wie hart ich dafür trainierte. Und so schaffte ich es dann tatsächlich, als einzige aus dem ersten Jahrgang, Stammspielerin zu werden. Ich wurde als Außenspielerin eingesetzt, auch wenn meine Trainer meinten, dass man mich auch auf anderen Positionen einsetzen könnte. Ich wäre ein Allrounder, sagten sie. Du glaubst nicht, wie sehr ich mich damals gefreut hatte." Ich lächelte kurz, während ich ihn ansah.
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Manage Me, Koni!!
ספרות חובביםEin Ball. Eine Annahme. Und die Vorsätze, unauffällig zu bleiben, waren dahin. So hatte sich Miyu Konishi ihren ersten Tag an der Nekoma sicherlich nicht vorgestellt. Hatte sie sich doch vorgenommen, nie wieder etwas mit Volleyball zu tun haben zu w...