1 Minute und 50 Sekunden

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„Ja, hallo! Seid ihr noch da? Also ich bin noch da! Ja ich weiß, es kam jetzt schon lange nichts mehr. Aber ich bin halt jemand, der nicht vorschreibt, sondern sich spontan die Sachen von der Leber schreibt. Entsprechend hat es dieses Mal länger gedauert. Die Szene war zwar im Kopf, aber die Wörter wollten nicht so fließen. Jetzt sind sie aber da und ich hab sie direkt aufgeschrieben! Ungezwungen, ohne Hast und dafür (hoffentlich) gelungen xD
Ich wünsche euch also viel Spaß und hoffentlich kommt jetzt wieder regelmäßiger was 😶"

„Du hörst mir jetzt zu, verdammt!"

Sein ausgestreckter Arm versperrte mir den Rückweg zurück auf den Hauptgang. Und kaum machte ich Anstalten, zur anderen Seite hin auszuweichen, hob er seinen zweiten Arm, um mich auch dort zu blockieren. Ein Blick in sein Gesicht und ich war mir sicher, dass er mich selbst dann aufzuhalten wüsste, könnte ich so abnormal hoch springen wie Hinata.
Frustriert über diese Situation ließ ich die Tasche mit den Flaschen auf den Boden fallen und verschränkte die Arme vor der Brust. Ich mochte es nicht, wenn er mich in solche Situationen trieb. Wenn er mich quasi zu meinem Glück zwang. Nur war das hier kein Glück. Oh nein. Das war alles andere als Glück! Es fühlte sich eher so an, als würde er er mich in eiskaltes Wasser schubsen! Es hatte nichts mit den Szenen aus zahlreichen Filmen, Büchern oder Shojo-Mangas zu tun. Wo der Junge das Mädchen an eine Wand drängte, um sie endlich zum Zuhören zu bewegen und wo sie ihm dann an den Lippen hing, als gäbe es nur noch ihn. Nein, das hier war eindeutig keine Fiktion. Das war die Realität. Und sie war unangenehm und tat weh.

„Hörst du mir jetzt zu?" Seine Stimme war jetzt leiser, aber nicht weniger energisch.

Ich brummte und wandte den Blick ab. „Hab ich eine andere Wahl?", fragte ich unnötigerweise, denn er verneinte es augenblicklich und schüttelte den Kopf. „Fein. Du hast zwei Minuten."
Kuroo holte tief Luft und zögerte einen gefühlt ewigen Moment. Ich konnte es mir nicht verkneifen, so dass ich die Stille erneut unterbrach. „Eine Minute und 50 Sekunden."

„Koni, könntest du -..." Er gab einen frustrierten Laut von sich, während dessen er sich die Worte, die ihm auf der Zunge lagen, verkniff. Aber schließlich schien er sich zu sammeln, so dass er tatsächlich mit seiner Erklärung begann. „Ich weiß, ich habe dich unfair behandelt -..."

„Ach wirklich? Ist mir noch gar nicht aufgefallen ... Blitzmerker", fuhr ich automatisch und in einem sarkastischen Ton dazwischen.

„Konishi...", sagte er warnend, während er tatsächlich meinen vollen Namen benutzte.

Das war neu. Das war so neu, dass meine Augenbrauen nach hoben schnellten und ich ihn eines kurzen Blickes würdigte, ehe ich wieder mit grimmiger Miene weg sah. „Okay, ich bin ja still", brummte ich leise.

Kuroo seufzte und als er dann weiter sprach, setzte er nochmal von vorn an. Ganz so, als hätte ich ihn nicht unterbrochen. „Ich weiß, ich habe dich unfair behandelt ..." Seine Stimme klang genervter als noch zuvor und kurz pausierte er. Ganz so, als erwartete er einen neuen Kommentar meinerseits. Doch als ich nichts sagte, fuhr er fort. „... und das tut mir Leid. Tut es wirklich. Du wolltest nur deinen Job machen und uns unterstützen. Und ich hab dich daran gehindert. Das war nicht korrekt von mir." Mit jedem Wort verschwand der genervte Tonfall in seiner Stimme und gegen Ende wirkte er einfach nur noch ... aufrichtig.

Bis zu diesem Augenblick hatte ich mir von innen auf die Wangen gebissen, um mich selbst am Unterbrechen zu hindern. Wodurch ich wohl einen noch abweisenderen Eindruck machte, hatte ich schließlich obendrein die Arme vor meiner Brust verschränkt. Abweisender ging es kaum. Doch jetzt entspannte sich meine Gesichtsmimik etwas und ich sah ihn zum ersten Mal etwas länger als noch zuvor an.

„Es ist nur ... als ich gesehen habe, wie du dich für die anderen begeistert hast ... für die anderen Teams ... die Jungs ... da hab ich rot gesehen." Kuroos Stimme klang frustrierter als noch zuvor und auch sein Gesicht sprach Bände, während er bei der Erinnerung etwas den Kopf schüttelte.

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