Kapitel 28

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Sicht Marlon
Ich starrt einfach weiter auf den Teller und ignorierte die Fragen der anderen, bis Chrissi kam. Er setzt sich neben mich und, dass war das erste mal wo ich von meinem Teller hoch schaute. "Also Marlon sag schon was war los?" sagte er nun und schob sich eine Gabel mit Salat in den Mund. Ich schüttelte einfach nur den Kopf und stand auf. Ich verließ die Küche und verschwand in mein Zimmer. Dort angekommen verschloss ich die Tür hinter mir. Ich setzte mich auf mein Bett und mir liefen ein paar tränen die Wangen hinunter. Ich konnte nicht mehr und sah keinen anderen Ausweg mehr. Schnell sprang ich auf und suchte unter meiner Schreibtischlampe nach einer Klinge. Als ich sie endlich gefunden hatte setzte ich mich wieder aufs Bett. Jetzt hatte ich es so lange geschafft ohne auch nur ein mal diese Klinge zu benutzen. Ich gab mir selbst die Schuld. Schließlich konnte ich einfach nicht mehr. Ich schob den Ärmel meines Pullis nach oben und setzte die Klinge an. Ich zögerte kurz Zog sie dann aber doch durch. Doch ein mal reichte nicht. Ich zog sie noch sechs oder sieben mal über meinen Unterarm. Ich zitterte und war enttäuscht von mir selber. Warum habe ich das gemacht? Warum habe ich nicht geredet? Die Schuldgefühle in mir wurden immer größer und ich wollte die Klinge gerade noch mal ansetzten, als ich von einem Klopfen an der Tür unterbrochen wurde. "Marlon ist alles ok? Mach bitte mal die Tür auf." Es war ganz klar Olli der vor meiner Tür stand. "Es ist alles ok." sagte ich und versuchte so normal wie möglich zu klingen. Anscheinend gelang es mir nicht wirklich, denn Olli wurde nur noch unruhiger. "Du hörst dich aber gar nicht so an. Mach bitte mal auf." sagte er und ich hörte die Sorge in seiner Stimme. "Es ist wirklich alles in Ordnung." " Marlon bitte." sagte Olli jetzt mit Nachdruck. Geschlagen stand ich auf und drehte den Schlüssel um. Kaum war dies geschehen öffnete sich die Zimmertür und ich ging mit hängendem Kopf wieder zu meinem Bett. Ich hörte Olli auf mich zu kommen. Er kniete sich vor mich, doch als er meinen Arm sah zog er scharf die Luft ein. "Marlon warum machst du das? Wir hatten das doch schon. Du kannst doch mit uns reden." dabei drückte er mit zwei Fingern mein Kinn leicht nach oben, sodass ich ihn anschauen musste.  Sofort liefen mir wieder Tränen über mein Gesicht. Olli nahm mich kurzer Hand in den Arm und sagte erst mal nichts mehr. 

Nach einer gefühlten Ewigkeit in der ich immer mehr weinte, hörte ich jemanden die Treppe hoch kommen. Olli der mich immer noch im Arm hielt und versuchte mich zu beruhigen, hatte es anscheinend auch mitbekommen und drehte sich um. Hinter ihm stand Alex, der wohl gerade von seiner Schicht zurück gekommen war. "Hey alles gut bei euch?" sagte er mit gesengter Stimme und kam auf uns zu. Olli deutete ihm schnell, dass er sich mal meinen Arm ansehen sollte und dies machte er auch sofort. "Die sind nicht so tief, da reicht ein verband." sagte er und setzte sich neben mich aufs Bett. Ich ließ von Olli ab und lehnte mich an Alex. "Als was war los, dass du lieber zu der Klinge greifst, als mit uns zu reden." versuchte nun Alex sein Glück, doch ich schwieg und das wird sich auch nicht ändern. Als es dann beide aufgegeben hatten, da ich eh nichts sagen würde, verband Olli noch meinen Arm und ich kuschelte mich in mein Bett. 

Als ich fast eingeschlafen war, merkte ich wie sich die Matratze meines Bettes senkte und sich jemand neben mich legte. Ich drehte mich um und sah direkt in Francos Gesicht. Er legte seinen Arm um mich und ich drückte mich leicht an ihn. Es tat echt gut, dass er da war, auch wenn wir nicht redeten. Langsam aber sicher schlief ich ein und vernahm nur noch ein leises "Gute Nacht, schlaf gut." Und schon war ich in einen Traumlosen Schlaf gefallen.

Das Leben läuft nicht immer wie erwartet      ASDS FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt