26. Kapitel

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Drake sieht sehr fertig aus.
Damit keine ich wirklich fertig. Augenringe zieren sein sonst markelloses Gesicht. Er sieht heute aus wie der Tod persönlich.
Reicht das nicht schon?
Ich will ihn nicht weiter belasten und ihm seine Ruhe lassen.

Als Luke in den Saal kommt könnte ich erst recht im Strahl kotzen. Natürlich kommt er direkt auf mich zu. „Heute geht es mir besser. Könnten wir heute etwas machen?",fragt er freudig.
Ihm gleich nein zu sagen ist wie einem Kind den Lolli zu klauen. Wie er sich verhält gerade ist etwas Kindisch.  Ziemlich gleich habe ich gemerkt, dass er eine an der Klatsche hat. „Ja, nach Hause gehen, allein und jeder in sein Eigenes", antworte ich mit einem gespielten Lächeln.
Der Blick ist unbezahlbar.

„Du sagst zu mir nein? Ich hatte Mitleid mit dir Lilly. Denkst du wirklich ich würde mit so einer hässlichen Feministenschlampe zusammen sein?",zischt er. „Und ich wusste von Anfang an, dass du einen an der Klatsche hast", entgegne ich. Plötzlich klatscht mir seine Hand in mein Gesicht. Es tut nicht wirklich weh. Super stark ist er nicht gerade.

Drakes Blick landet direkt auf mir und dann auf Luke. Direkt steht er auf. „Lass sie in Ruhe", brummt Drake. „Es ist so offensichtlich, dass du auf sie stehst", grinst Luke. „Und?",fragt Drake und verschränkt seine Arme. „Du verlässt Nadine für diese hässliche feministische Streberin",lacht Luke.

Kurz darauf geht Drake aus dem Raum. Erst zehn Minuten nach Unterrichtsbeginn kommt Drake wieder in den Saal. Als er sich neben mich setzt schaut er mich nicht einmal an.

In der Pause stehe ich mit Lacy allein zusammen. „Dass Luke so ist habe ich nicht geahnt. Ich habe ihn selbst vielleicht erst viermal gesehen. Willow ist ganz anders. Eins muss man lassen- Drake hat dich immer verteidigt", meint sie. „Warum müssten wir direkt neben ihm uns über ihn streiten? Ihm scheint es nicht so gut zu gehen", frage ich leise.

„Er soll genau wissen, dass wenn er dich in irgendeiner Weise verletzt, er das nicht lebend übersteht",grinst Lacy und legt ihren Arm um mich. „Du bist für mich, wie eine Schwester, Lilly. Ich muss doch auf meine kleine Schwester aufpassen", grinst Lacy. „Ich bin die Ältere",brumme ich und verschränke meine Armen.
„Ändert nichts daran, dass ich 15 cm größer bin", sagt sie und wuschelt über meine Haare.

Nach der Pause gehe ich allein in den Klassensaal, da Lacy auf Toilette geht. Natürlich nutzt Drake das aus und sucht mit mir das Gespräch. Ob er Angst vor Lacy hat? Jeder hat Angst vor Lacy.
Ok eigentlich ist es nicht ganz so schlimm, aber wenn sie jemanden hasst lässt sie es denjenigen auch spüren.

„Hat Nadine etwas Dummes gesagt?",fragt Drake und blickt in meine Augen. Seine Stimme ist ziemlich leise und zitterig. Ich merke schon die ganze Zeit, dass es ihm beschissen geht. „Wann sagt sie bitte nichts Dummes?",antworte ich und schaue ihm ebenfalls in seine Augen. Sein Blick wandert direkt weg von mir.

„Wäre es für dich in Ordnung heute Mittag mal zu reden?", fragt er schließlich und sein Blick wandert auf den Boden.
„Ja, wäre ok",antworte ich. Meinen Blick wende ich nicht von ihm ab, bis er schließlich mich wieder anschaut. „Ich habe keine Chance mehr oder?",fragt er und schaut wieder weg. „Ja und deshalb rede ich noch mit dir",sage ich und streichle leicht mit meiner Hand über seinen Schoß.

„Unglaublich, dass er mich wegen ihr verlässt", höre ich Nadine lästern.

Irgendwie kann ich es selbst nicht glauben. Er ist so verdammt heiß und gut aussehend und er wählt mich und nicht Nadine. Er gibt es wegen mir auf beliebt zu sein und somit gibt er auch sein Schutzschild vor Mobbingattacken auf. Anderseits habe ich immer noch Zweifel. Zieht er es wirklich durch, oder zieht er bei dem ersten Mädchen, welches ihm entgegen kommt, den Schwanz ein.

„Eimmal Looser immer Looser", zickt Nadine.

Sein Blick wandert wieder auf den Boden. „Eine Gehirnzelle weniger und sie wäre eine Pflanze", sagt Lacy, als sie zu mir kommt und sich neben mich setzt.
„Wo war deine Hand gerade?",flüstert Lacy in mein Ohr. „An meinen Beinen", lüge ich.
„Wohl eher an seinem dritten Bein",grinst sie.
...dass sie schon wieder so perverses Zeug denken muss...

„Lacy es ist gerade unangebracht. Ihm geht es mies genug", entgegne ich. „Ja, der Verlust des Status Quo ist ja auch sehr tragisch", lacht sie ziemlich laut.
Drake blickt direkt zu ihr rüber. „Es ist nicht das", entgegnet Drake.
„Ja, ja. Was sonst? Es macht kein Sinn ", entgegnet Lacy.
„Mir war es nicht klar, dass es Lilly so belastet hat. Ich war zu blind und habe nur meine Probleme gesehen. Ich war ein verdammter Idiot.
Du bist mir wichtiger als irgend ein Status, Lilly. Eine Zeit lang war ich glücklicher als vorher. Es lag an dir. Natürlich habe ich es vermasselt. Darin bin ich leider gut", flüstert er.

„Tust du ihr nochmals weh, dann ziehe ich die erst die Haut ab, springe mit deinen Venen Springseil und zieh dir alle Innereien einzeln heraus", lächelt Lacy. Jap, Lacy kann manchmal etwas seltsam sein...
Aber ist das nicht jeder irgendwo?

Ohne noch etwas weiteres hinzuzufügen setzt sich Drake wieder auf seinen Platz. Wenn Lacy in etwas gut ist, dann ist es im Angst einjagen.

Drakes Worte sind wie Balsam für meine Seele.
Dennoch ist mein Selbstbewusstsein zu gering um zu akzeptieren, dass ein Typ, wie er auf mich steht. Er ist trainiert, groß, hat so verdammt heiße Augen, sein Gesicht ist markellos. Dann komme ich. Ich bin nicht dick, aber auch nicht dünn, mein Körper ist normal. Meine Nase ist etwas zu groß und meine Augen versinken in Schlupfliedern.
Kylies Lippen waren sogar vor ihrer OP voller als meine.

Wahrscheinlich werde ich mich nie vollends akzeptieren...

Wahrscheinlich werde ich mich nie vollends akzeptieren

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