Kapitel 29

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Die wilden Kerle hatten ihre Maschinen geholt. Da draußen standen 9 ihrer Motorräder und Nervs umgebautes Kart, sodass er und Klette problemlos hineinpassten. Langsam kamen Markus und ich bei den anderen zum Stehen.

"Wo?", fragte ich nur und drehte mich einmal im Kreis. 

"Was wo?", fragte Nerv verwirrt. 

"Wo ist meine Maschine?", fragte ich explizit nach dem was offensichtlich hier sein sollte. Keiner schaute mich an. Sie wussten, dass sie diese Konversation früher oder später führen mussten...

"Nun ja... Du warst weg und niemand da der es fahren konnte, also...", versuchte Maxi zu erklären. Ich schnappte empört nach Luft.

"Ihr habt mein Motorrad im Wald gelassen?!", entfuhr es mir.

"Ich bau dir ein Neues, wenn wir wieder Zuhause sind, aber dafür müssen wir jetzt erstmal los", drängte Markus neben mir ungeduldig. 

"Geduld ist eine Tugend", predigte ich ihm während ich es mir auf seinem Motorrad bequem  machte.

"Sag das mal Dracula", murmelte er nur und setzte sich hinter mich. Auch die Motoren der Anderen heulten schon auf.

"Bitte fahr es nicht zu schrott ja?", bat er mich noch bevor ich den Motor anspringen ließ, "Nur einer von uns überlebt es, wenn du einen Unfall baust"

"Denkst du so schlecht von mir?", grinste ich und fuhr los. An der Spitze fuhr Maxi, weiter links Vanessa und Isa, dahinter Marlon, Raban und Joschka und zum Schluss kamen wir; Klette und Nerv, Juli, Markus und ich. Wir sahen aus wie eine Schar von Vögeln auf dem Weg in den Süden, doch wir hatten größere Ziele. Zum Beispiel ein Spiel gewinnen. Wir fuhren solange, bis Maxi schließlich vor einem großem Tor Halt machte. Vanessa schloss zu ihm auf, ebenso wie Raban, Joschka, Klette und Nerv. Juli, Marlon und Isa hingegen ließen sich zurück fallen, bis sie mit mir und Markus auf einer Ebene waren. 

"Bist du bereit?", richtete die Unerschrockene das Wort an Maxi. 

"Wenn du mir vertraust...", erwiderte er. Er bekam keine Antwort, aber die brauchte er auch  nicht. Er wusste, dass wir ihm alle bedingungslos vertrauten. 

"Und du Schwesterherz? Bist du bereit für das Finale?", wiederholte Marlon Vanessa's Frage.

Mein Blick glitt hinter mich zu Markus. Ja... Ja wir waren bereit.

"Bereit wenn du es bist", grinste ich und stieg ab. Hinter mir ließ ich einen verwirrten Marlon, bis er auf einmal rief:

"Ach komm schon das ist Jahre her!"

Ich grinste nur in mich hinein. Er wusste es noch. 

Bald schon hatte ich zu der Truppe an der Spitze aufgeschlossen und auch der Rest war dicht hinter mir. Zu Fuß. Wir waren schließlich fast da. Ich spürte es. Ich spürte ihre Präsenz, die der Vampire. Ein Schauer lief mir über den Rücken und Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus. Förmlich hören konnte ich, wie sich jedes einzelne Haar auf meinen Armen und meinem Nacken aufstellte. Ein Vampir zu sein war so berauschend wie beängstigend zugleich. 

"Eisiger Nebel von Ragnarök... Das ist eine Falle", zog Klette meine Aufmerksamkeit auf sich. 

"Das glaub ich nicht", meinte Vanessa nur und zog sich Helm und Jacke von Leib. 

"Ich auch nicht", erwiderte Maxi der ihrem Beispiel folgte. Nerv schien das so ähnlich zu sehen wie seine kleine Freundin, denn er beäugte Vanessa misstrauisch dabei, als sie sich ein Seil schnappte, bereit in die Gruft hinab zu steigen. 

"Hey Nerv hast du vergessen was ich dir versprochen habe?", fragte Maxi direkt hinter Vanessa. 

"Nein natürlich nicht", nun grinste der kleine Junge und orientierte sich an dem was sein großer Bruder zuvor getan hatte. 

"Ich verstehe deine Sorge Klette", murmelte ich dicht neben ihr, "Vielleicht ist es keine Falle, vielleicht ist es eine... Aber eins ist so sicher, wie der Nebel in Ragnarök... Fair wird dieses Spiel nicht"

"Komm Klette... Du musste keine Angst haben, dir kann nichts mehr passieren.", ermutigte  auch Nerv sie. Markus hingegen nahm meine Hand und führte mich zu dem Seil, das mehr Pflanze als Schnur war. 

"Denk dran wenn ich falle, überlebe ich es aber du...", wollte ich ihm wenigstens ein bisschen Angst machen.

"Und wenn ich falle und du noch da liegst, lande ich wenigstens weich", konterte er und ließ mich hinunter. Frech... Keine Minute später hatten wir alle wieder festen Boden unter den Füßen. Und nein, niemand war gefallen. 

'Leider...'

'Echt jetzt?'

'Ich mache nur Spaß! Wahrscheinlich...'

"Ich hab aber Angst", wand sich die Wölfin an Nerv, "Verflixt nochmal Nerv... Was hat Maxi dir versprochen?"

"Nichts... Überhaupt nichts... Nur das er bereit ist, für dich und Vanessa zu sterben.", antwortete er gelassen. Ungläubig drehte ich mich kurz zu ihnen um, lief dann aber weiter, um nicht weiter aufzufallen. 

"Wie bitte? Was?!", flüsterte sie schockiert. 

"Aber leider ist er schon tot", kam es trocken von oben. Wie ich ihn doch vermisst habe... Den freundlichen Vampir aus der Nachbarschaft...

"Genau wie Vanessa", konterte ich gelangweilt. Jeder Vampir war irgendwie tot, falls es ihm noch nicht aufgefallen war. 

"Oder du kleines Mädchen", erwiderte er nur, "Und es kann noch viel schlimmer werden. Das ist euer Pokal" Die spärlichen Lichter gingen an und Leon tauchte in der Mitte des Raumes auf. 

"Leon...", flüsterte ich. Das letzte Mal als ich ihn sah, war ich noch ein Mensch. Und es kam mir vor, als wäre diese Zeit ein dutzend Ewigkeiten her. 

"Versteinert.", ergänzte Darkside, "Denn so sieht es aus, wenn man Märchen wahr werden lässt"

"Hey Maxi", ertönte die nächste Stimme direkt vor uns, "Glaubst du immer noch, dass du dich auf der richtigen Seite befindest?"

Maxi gab keinen Ton von sich, seine Stille sprach Bände zwischen ihm und Blossom.

"Dann wird es jetzt ernst! Willkommen im Höllen-Tor!", rief Darkside und noch mehr gelbliche Lichter sprangen an. Jeder der Vampire war nun zusehen, jeder hatte einen der Kerle im Visier.  

"Eins, Zwei, Drei", begannen Jeckyl und Hyde schon wieder ihre Vampir-Sprüche herunter zu beten.

"Dann ist alles vorbei", grinste ich und flitze auf meine Position.

"Markus ins Tor! Und ihr anderen alle auf eure Positionen!" 

Jeder tat was Maxi befohlen hatte und genau jetzt ging es los!

Hey ihr da,

ja ich lebe noch. Ich hatte tatsächlich darüber nachgedacht gar nicht mehr weiter zu schreiben, weil ich einfach nie dazu gekommen bin. Aber ganz ehrlich... Dafür liegt mir diese Geschichte viel zu sehr am Herzen. 

Also bis zum nächsten Kapitel!

Eure Alina 🌹

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