Epilog

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Die blitzenden Lichter um mich herum sollten mich stören, ich sollte die Augen zusammen kneifen und mich wegdrehen. Doch ich habe diese Prozedur mittler Weile schon mehrmals über mich ergehen lassen, also blieb ich brav stehen und ließ mich von aller Welt begaffen. Viel mehr als die tausend Kameras störten mich eher die vielen Leute. Wie eine aufgescheuchte Hühnerschar standen sie um uns herum und fragten jeder etwas anderes, weshalb ich nur Wortfetzten zu hören bekam. Irgendwann zogen sich einige zurück und einer der vielen Menschen mit Mikrofon und Kamera kam auf mich zu.

"Clarissa Masannek?", fragte er und streckte mir auch schon das Mikrofon entgegen.

"Die bin ich", erwiderte ich bemüht freundlich zu wirken. Ich war nicht für die Öffentlichkeit geschaffen. Wirklich nicht. 

"Haben Sie je erwartet, dass Ihr Buch so berühmt werden würde?", stellte er auch schon seine nächste Frage.

"Tatsächlich hatte ich noch nicht mal vor es zu veröffentlichen, es waren meine Brüder die eine Kopie davon an einen Verlag sendeten", antwortete ich. Ein weiterer Mann hatte sich zu uns gesellt.

"Ist es wahr das dieses Buch auf der wahren Geschichte der wilden Kerle beruht?", schoss er auch schon los. Während der andere Kameramann ihn böse anstarrte, weil er ihm offenbar die Frage vor der Nase weggeschnappt hatte, legte ich mir eine passende Antwort zurecht.

"Nun ja zum Teil. Es war mir nicht möglich alles so detailliert wie möglich aufzuschreiben, da ich selbst nicht alles miterlebt habe, aber ja vieles entspricht der Realität.", sagte ich also.

"Wieso sind Sie selbst dann nicht einmal im Buch erwähnt worden?", fragte wieder eine Stimme. Innerlich stöhnte ich auf. Wenn ich genug Geld hätte, hätte ich mir schon längst eine schöne Insel in der Karibik gekauft und mich dort verbarrikadiert, jawohl! 

'Du hast aber weder das eine noch das andere!', höhnte es schadenfroh in meinem Kopf.

"Nun ja ich habe alles so geschildert wie es gelaufen wäre, wenn ich und somit auch meine beste Freundin nie nach Grünwald gekommen wären", antwortete ich schnell. Ich bemerkte ihre komischen Blicke, weshalb ich bemüht rasch hinter her setzte: 

"Der Part mit den Vampiren ist natürlich komplett meiner Fantasie entsprungen."

'Natürlich...'

"In ihrem Buch haben Sie außerdem eine Beziehung zwischen Düsentrieb und Markus angedeutet? Hat das irgendetwas mit ihren derzeitigen Beziehung zueinander zu tun?", fragte schon wieder eine andere Stimme. So viele Stimmen und ich wollte eigentlich nur eine einzige hören. Ich setzte eine traurige Miene auf, beantwortete aber auch diese Frage schnell:

"Nun ja... Da Markus Van Theumer und ich seit langer Zeit schon kein Paar mehr sind, durch einen zugegebener Maßen unprofessionellen Zwischenfall mit einer Freundin, werde ich mich dazu nicht äußern"

Stille. Für einen Moment herrschte komplette, ungläubige, peinliche Totenstille. 

Hinter mir konnte ich einen schweren, gehetzten Atem hören, als wäre jemand direkt auf uns zu gerannt gekommen. Verwirrt sah ich mich um und sah in genau die Teddybär-braunen Augen von... Richtig; Markus Van Theumer.

"Na Liebes erschreckst du schon wieder unsere Fans?", fragte er belustigt und legte einen Arm um meine Hüfte. Nun konnte auch ich mir ein Grinsen nicht länger verkneifen. Jetzt mal im Ernst? Glaubten die Leute wirklich ich würde mich so leicht von meiner Nummero Uno trennen? Pff... Ganz sicher nicht!

"Wir nehmen an letzteres entspricht nicht der Wahrheit?", fragte einer der Reporter vorsichtig. Lachend drehten wir uns um und flohen fast schon vor den anderen. Nur noch ein letzten Mal drehte ich mich um und hielt meine linke Hand auffällig in die hin und her schwenkende Kamera. Warum ich das tat? Nun ja vielleicht ja wegen dem wunderschönen Ring der an eben dieser prangte. 

Nein - kein Freundschaftsring

Nein - kein Erbstück

Verlobungsring. Ja ihr habt richtig gelesen. Markus hatte tatsächlich um meine Hand angehalten, doch nicht nur für mich war das ein Tag voller Überraschungen. Nein, an diesem Tag hatte ich ihm auch endlich erzählt, dass wir bald einen kleinen Markus Junior erwarten würden. Kurz und knapp unser Leben war perfekt. 

Ich hatte ein Buch herausgebracht und Markus war seinen inneren Leidenschaft gefolgt. Er spielte nun Fußball von Beruf und war sogar etwas berühmt. 

Leon und Vanessa hatten bereits ein Kind und Maxi und Blossom würden bald ihr zweites erwarten. Auch aus meinem Klerv/Nette Ship war etwas geworden, denn sogar die beiden hatten endlich zueinander gefunden! Juli und Düsentrieb waren die einzigen von uns die noch keine Kinder hatte und es auch erstmal nicht vor hatten. Doch sie waren trotzdem glücklich und das war es doch was zählte. 

Und auch wenn die Welt da draußen sich nun gegenseitig Abenteuer von den wilden Kerlen vorlesen, so wisst doch nur ihr... Wie es wirklich war.

Das letzte Kapitel...

ich kann es irgendwie nicht glauben, dass ich es wirklich bis hier hin gebracht habe, obwohl ich das Buch so oft aufgeben wollte oder einfach keine Motivation mehr hatte es weiter zu schreiben. Ich habe mich nun lange genug davor gedrückt, dieses aller letzte Kapitel zu veröffentlichen, aber jetzt heißt nun wirklich mal: Schluss... 

Ich wünsche euch allen, das aller Beste und bleibt schön gesund!

Eure Alina 🌹

DWK - Hinter dem HorizontWo Geschichten leben. Entdecke jetzt