Kapitel 18

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Die Lichter sprangen an und ließen die Tore sichtbar werden.
"Die Tore sind viel zu weit oben! Wie soll das gehen?", rief Nerv. Tatsächlich standen die Tore einige Meter über unseren Köpfen, beide jeweils auf einem hölzernen Vorsprung befestigt.
"Das sind die drei Dings-"
"Die drei Dimensionen", sagten Jeckyl und Hyde während sie an Seilen befestigt in der Luft hingen.
"Wir fliegen ein bisschen. Habt ihr kapiert?", riefen sie noch.
"Wir spielen zwei gegen zwei und jeweils ein Torwart", erklärte Darkside die Regeln, "Markus, Düsentrieb ihr bleibt die ganzen Zeit auf dem Feld" Die Blicke aller Beteiligten huschten zu den Beiden. Warum musste ausgerechnet sie Torwart sein?
"Ich hoffe du hast keine Höhenangst!", rief Düsentrieb von ihrem Feld aus. Grinsend stellte ich fest, dass Markus ihr schlecht gelaunte Blicke zu warf und auch Düsentriebs Blick haftete an jemand anderem. Ich ging zu meinem besten Freund herüber.
"Hast hiermit gerechnet als ich sagte wir gehen auf große Reise?", fragte ich.
"Nein, aber ich hab auch nicht erwartet in einem Nest voller Vampire zu landen, also...", er ließ seinen Satz offen stehen denn die Kleinen begannen wieder zu reden.
"Ihr wollt hoch hinaus?", fragte Jeckyl, "Oder irre ich mich?"
Klette und Nerv nahmen die Bänder die von der Decke baumelten entgegen und sicherten sich ab. Das war die einzige Möglichkeit so hoch oben zu spielen. Auch ich nahm eines der Bänder entgegen, doch wieder einmal machte mir mein Lieblings- Vampir einen Strich durch die Rechnung.
"Du spielst nicht mit. Schließlich bist du nur -wie sagtest du so schön- der Lockvogel", sagte Darkside und gab das Seil an Juli weiter.
"Ihr seid sowieso eigentlich drei zuviel", ergänzte er noch.
"In Ordnung. Wenn ich nicht mitspiele, tust du es auch nicht", forderte ich. Darkside machte eine Verbeugung.
"Ganz wie du wünscht Clarissa", säuselte er. Als er mit mir fertig war, sprach er wieder zu allen:
"Der Rest ist ganz einfach. Sobald das erste Tor gefallen ist wechseln die Teams, das heißt nach spätestens drei Durchgängen ist die Entscheidung gefallen. Die anderen helfen an den Winden, sie lassen ihre Mitspieler fliegen."

Blossom, Darkside, Marlon und Maxi stellten sich bereitwillig an die eisernen Gestelle. Bevor das Spiel beginnen konnte, ging ich nochmal zu Isa hinüber.
"Viel Glück", sagte ich bevor ich sie kräftig umarmte.
"Das brauch ich nicht, ich bin auch so sehr gut", grinste sie selbstbewusst und ließ sich in die Lüfte heben. Marlon und Maxi waren also schon an den Winden tätig.
"Eins, Zwei, Drei"
"Dreimal gebissen und ausgesaugt", gaben die Kleinsten das Starsignal. Ein Luke an der Decke öffnete sich und der Ball wurde ins Spielfeld befördert.
"Isa das ist deiner!", rief Marlon und setzte alle Hebel in Bewegung um sie in die richtige Richtung zu lenken.

Das Spiel zog schon eine Weile vor meinen Augen von dannen. Es war nicht immer leicht von hier unten alles mitzuverfolgen, aber das Ergebnis stand eigentlich schon von Anfang an fest. Auch mit drei Mitspielern mehr in der Luft hatten sie keine Chance. Ehe sie es sich versahen war der Ball schon von einem Spieler zum nächsten geflitzt und der einzige Grund warum das Spiel noch nicht entschieden war, war unser Torwart. Markus versuchte jeden Ball abzuwehren, doch selbst er konnte nicht fliegen. Das einzige was den Kerlen eine Chancengleichheit verschafft hätte, da die Vampire sich nämlich in übermenschlicher Geschwindigkeit fortbewegten.

Das zweite Tor war gefallen und die Vampire hatten gleich gewonnen. Unauffällig ging ich rüber zu Darkside und Blossom.
"Kann ich dich sprechen?", fragte ich und versuchte ein freundliches Lächeln aufzusetzen. Es entpuppte sich dann aber doch zu einem frechen Grinsen.
Darkside sah mich ungläubig an und lenkte den nächsten Spieler Richtung Ball.
"Ihr seid doch sowieso im Vorteil und wenn wir 1 zu 3 spielen würden", stellte ich fest.
"Blossom übernimmst du bitte", es war weniger eine Frage als ein Befehl. Ich ging ein Stück weg vom Spielfeld, sodass immerhin die Kerle uns nicht mehr hören konnten.
"Nun denn kleines Mädchen, was gibt's?", fragte er scheinheilig.
"Das weißt du genau du scheinheiliger Mistkerl, du!", fauchte ich. Theatralisch fasste sich Darkside an seine Brust in der wahrscheinlich schon lange kein Herz mehr schlug.
"Du hast den Deal mit bedacht vorgeschlagen. Die Kerle glauben es gibt einen Weg zu gewinnen, aber wie man es dreht und wendet letztendlich gewinnst immer du.", erklärte ich ihm meinen Zorn, "Sollten die Kerle gewinnen willst du ihnen zeigen wo Leon ist, verlieren sie sind sie deine Gäste und erfahren was du willst, aber du hast mit keinem Wort versprochen sie wieder gehen zu lassen!"
"Du bist schlauer als dir gut tut kleines Mädchen", stellte Darkside schmunzelnd fest. Ich schluckte die Bemerkung zu seinem ekelhaften Kosenamen für mich herunter.
"Du willst eine Partie spielen bei der es nicht entscheidend ist ob du die Schlacht gewinnst oder verlierst, hauptsache du gewinnst den Krieg. Also brauchen wir einen Kompromiss von dem beide Seiten profitieren können", dachte ich laut nach.
"Was schwebt dir vor kleines Mädchen?", erkundigte sich Darkside.

'Es macht ihm wohl Spaß mich zu provozieren!', dachte ich grimmig.

"Du schlägst den Kerlen ein weiteres Spiel vor, soetwas wie eine zweite Chance. Wenn sie gewinnen dürfen alle Menschen gehen, wenn die Vampire gewinnen müssen wir bleiben", schlug ich vor.
"Und wo ist dabei der Gewinn für mich?", hakte er nach.
"Der Gewinn für deine sadistischen Launen ist, dass sie etwas verlieren werden auch wenn sie gewinnen sollten", redete ich weiter.
"Und das wäre?", fragte er.
"Mich. Ich muss bleiben, das ist der Deal und.... du darfst mich verwandeln."

Der Deal war gefährlich, aber ich wusste das Darkside meine Freunde anders niemals gehen lassen würde.

Das Buch aus seinem Schlafgemach war also meine letzte Hoffnung darauf je wieder von hier wegzukommen.

Hi,
Tut mir leid das dieses Kapitel mit solcher Verspätung hochgeladen wird, aber hey... besser spät als nie, oder? 😅
Bis zum nächsten Kapitel!

Eure Alina 🌹

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