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𝓨𝓸𝓾 𝓶𝓪𝓴𝓮 𝓶𝔂 𝓵𝓲𝓯𝓮 𝔀𝓸𝓻𝓽𝓱 𝓵𝓲𝓿𝓲𝓷𝓰 𝓼𝓸 𝓭𝓸𝓷'𝓽 𝓮𝓿𝓮𝓷 𝓽𝓱𝓲𝓷𝓴 𝓯𝓸𝓻 𝓸𝓷𝓮 𝓼𝓮𝓬𝓸𝓷𝓭 𝔂𝓸𝓾'𝓻𝓮 𝓷𝓸𝓽 𝓰𝓸𝓸𝓭 𝓮𝓷𝓸𝓾𝓰𝓱

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Jimin war in Yoongis Armen eingeschlafen. Er hatte sich in den Schlaf geweint, während der Ältere ihn festgehalten hatte und so gut es ging versucht hatte, seinem Mitbewohner Trost zu spenden. Yoongi war verletzt gewesen, als Jimin ihn mit dem Essen stehen lassen hatte, doch das war jetzt vergessen. Stattdessen dachte er daran, mit welchen Mitteln er dem Jüngeren helfen konnte.

"Wach auf, Jimin." Es war zehn Uhr Vormittag, als Yoongi Jimin weckte. Brummelnd regte sich der Tänzer. "Was ist denn?" "Pack ein paar Sachen zusammen. Da du diese Woche so gut wie frei bist, habe ich beschlossen, dass wie beide einen spontanen Roadtrip machen", sagte der Ältere. "Sejun wird für dich bei deinen Vorlesungen mitschreiben."

Einen Roadtrip? Einfach so? Der Jüngere wurde aus dem Musikstudenten nicht schlau. "Was ist mit deinen Vorlesungen?" Yoongi lachte. "Jin schreibt für mich mit." Mit diesen Worten schob er Jimin aus seinem Zimmer. "Mach schon. Das Auto ist schon fertig beladen, bis auf deine Sachen und Essen habe ich auch schon in Mengen besorgt. Trinken natürlich auch."

Überrumpelt begann der Tänzer Kleidung zusammenzusuchen und einzupacken. Manchmal wurde er aus Yoongi wirklich nicht schlau.

Nur eine viertel Stunde später waren sie abfahrbereit. "Wo soll es denn überhaupt hingehen?", fragte der Jüngere, als er auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Yoongi lachte und zuckte mit den Schultern. "Ich habe nicht den geringsten Schimmer... Wie wäre es mit Jeju Island?" Jimin zuckte mit den Schultern und nickte. So ganz konnte er immer noch nicht realisieren, was gerade geschah.

"Lass uns über meine Heimatstadt fahren", schlug der Ältere vor. "Daegu."

Erneut stimmte Jimin stumm zu.

Sie fuhren los. "Such dir eine CD aus dem Handschuhfach aus", meinte Yoongi. "Sind selbst zusammengestellte Playlists." Der Tänzer wählte eine CD mit der Aufschrift "Oldies". Schon kurz darauf wurden sie von den Klängen von "Nothing else matters", ummantelt.

Die ersten Stunden vergingen im Schweigen. Doch dann schien der Jüngere etwas aufzutauen. Er begann rumzuquengeln. "Ich hab Durst, Yoongi-Hyung." Ein Lächeln schlich sich auf die Lippen des Musikstudenten. "Schau in deinem Fußraum nach."

Gegen frühen Nachmittag machten sie eine Pause. Yoongi parkte das Auto auf einem verlassenen Parkplatz. "Es ist nicht mehr weit bis Daegu", kündigte er an, während sie sich die Beine vertraten. Jimin nickte und sah sich um. Ein kleiner Kiosk war am anderen Ende des Parkplatzes. Ansonsten gab es hier nur Gras und ein paar Hügel. Über einen der kleinen Hügel hatte man eine Mauer gebaut. Sie sah verloren aus, da es nichts gab zu dem sie wirklich gehörte.

"Ich hab Hunger", verkündete der Ältere. "Ich nicht", grummelte der Tänzer. Er begann Yoongi wirklich Sorgen zu bereiten. Langsam keimte der Verdacht in dem Älteren auf, dass Jimin vielleicht unter einer Essstörung litt.

"Du wirst trotzdem etwas essen, da ich nicht will, dass du mir hier vor der Nase zusammenbrichst", verkündete er.

Tatsächlich fühlte Jimin sich schwach. Ihm war schwindelig und seine Muskeln schmerzten. Doch sein Appetit war bis jetzt noch nicht zurückgekehrt. "Will nicht", murrte er. Yoongi drehte sich zu dem Jüngeren. "Bitte... Bitte iss etwas, Jiminie!" Und die Augen des Älteren blickten so traurig und bittend drein, dass Jimin seufzend nachgab. "Okay."

Wenig später knabberte er an einem belegten Brötchen herum und bemühte sich das Essen herunterzuwürgen. Yoongi beobachtete das Ganze deutlich zufrieden gestellt. Es gefiel ihm zwar nicht, dass Jimin sich so abquälen musste aber wichtiger war doch die Gesundheit des Tänzers.

"Ich krieg beim besten Willen nichts mehr runter", meinte der Jüngere nachdem er ein halbes Brötchen gegessen hatte. Yoongi schlang seine Arme um seinen Begleiter. "Das macht nichts", nuschelte er. "Danke, dass du überhaupt etwas gegessen hast!".Er lächelte und beobachtete, wie die Röte in Jimins Wangen kroch.

"Bedank dich doch nicht dafür", antwortete der Jüngere verlegen und begann mit den Ärmeln seines Sweatshirts zu spielen.

Sie setzten sich auf die Mauer und Jimin ließ seinen Blick über die Landschaft ringsum schweifen, während er seinen Kopf müde auf Yoongis Schulter ablegte. "Ich weiß, dass Daegu nicht mehr weit ist, aber können wir vielleicht erst morgen weiterfahren?", fragte er leise. "Ich bin eigentlich froh mal nicht in einer Stadt zu sein."

Der Ältere ließ seinen Blick verwundert zu dem Tänzer wandern. "Okay. Klar. Wir können tun, was wir wollen", antwortete er.

Umgeben von der Natur, ohne den ständigen hektischen Trubel, befreit von seinem Alltag hatte Jimin das Gefühl eine schwere Last würde von seinen Schultern abfallen. "Danke", murmelte er und gähnte leise. "Bist du müde?", fragte Yoongi und schlang einen Arm um die Hüfte des Tänzers, um dem besseren Halt zu geben. Angesprochener nickte.

Es war eher ein Zustand der Erschöpfung, als einer der Müdigkeit, in dem Jimin sich befand. Über ein Jahr schon hatte er täglich hart gearbeitet und sich gar keine Pause mehr gegönnt. Und er war daran kaputt gegangen. Er konnte nicht mehr. Weder körperlich noch seelisch. Wäre da nur nicht der Ehrgeiz, der ihn antrieb.

Jetzt, wo Jimin sich endlich wieder erlaubte seinem Körper eine Pause zu geben auch, wenn es eher gezwungenermaßen war, konnte er das Ausmaß dessen erkennen, was er sich angetan hatte. Denn jetzt war er nicht ständig auf Trab oder zu müde, um seine eigenen Schmerzen wirklich wahrzunehmen, so, wie zuvor.

Bisher hatte er immer Ablenkung gefunden, wenn seine Schmerzen ihn zu übermannen drohten. Doch auch, wenn die Schmerzen bereits zurückgingen, jetzt, wo er Zeit hatte sie wahrzunehmen, zerrten sie mehr an ihm, als zuvor.

"Ich will schlafen gehen." Seine Stimme klang heiser. "Mir tut alles weh."

Die Tatsache, dass Jimin das überhaupt zugab, überraschte Yoongi. Denn es kam selten vor, dass der ehrgeizige Tänzer Schwäche in irgendeiner Form zeigte. Jimin schien Yoongi zu vertrauen und das machte den Älteren unglaublich stolz. Zugleich erkannte er aber auch, wie unglaublich verletzlich und fragil der gebrochene Junge eigentlich war. Und dieser Gedanke stach dem Musikstudenten ins Herz.

"Okay. Dann lass uns schlafen gehen, Jiminie."

Sie kehrten zu dem roten Auto zurück, dessen Rückbank von Yoongi einst so umgebaut worden war, dass man sie vollständig in ein Bett verwandeln konnte. Glücklicherweise hatte er dies schon vor der Abfahrt getan und ihre Sachen in dem Stauraum unter dem Bett verstaut, sodass sie jetzt nicht mehr viel zu tun hatten, außer die Bettdecke etwas gemütlicher aufzuschütteln.

Und, obwohl Yoongi eigentlich gar nicht müde war, kroch er zu dem Jüngeren unter die Decke. Jimins zierlicher, fragiler Körper schmiegte sich an seinen, der Tänzer vergrub das Gesicht an der Brust des Musikstudenten. Und Jimin war froh, dass Yoongi da war. Denn er hatte das Gefühl, dass nach diesem endlos langen Fall in die Finsternis endlich jemand gekommen war, um ihn aufzufangen.

Die Nachmittagssonne schien durch die leicht staubigen Autofenster auf die beiden jungen Menschen, die umschlungen auf dem Bett in dem schon älteren roten Auto lagen. Und auch, wenn der Ältere von ihnen eigentlich gar nicht müde gewesen war, schlief auch er tief und fest.

𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊 𝐒𝐖𝐀𝐍【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt