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𝓝𝓸 𝓶𝓪𝓽𝓽𝓮𝓻 𝓱𝓸𝔀 𝓫𝓻𝓸𝓴𝓮𝓷 𝔂𝓸𝓾 𝓪𝓻𝓮- 𝓘 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝓯𝓲𝓷𝓭 𝓪 𝔀𝓪𝔂 𝓽𝓸 𝓯𝓲𝔁 𝔂𝓸𝓾

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𝓝𝓸 𝓶𝓪𝓽𝓽𝓮𝓻 𝓱𝓸𝔀 𝓫𝓻𝓸𝓴𝓮𝓷 𝔂𝓸𝓾 𝓪𝓻𝓮- 𝓘 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝓯𝓲𝓷𝓭 𝓪 𝔀𝓪𝔂 𝓽𝓸 𝓯𝓲𝔁 𝔂𝓸𝓾

Ein leises Wimmern ließ den Musikstudenten hochschrecken. Verschlafen öffnete er die Augen und versuchte in der Dunkelheit etwas zu erkennen. Denn es war inzwischen Nacht.

Jimin saß zusammengesunken neben ihm, die Hände des Tänzers in seinem brüchigen Haar vergraben. Schniefend zog er sich einzelne Büschel seines Haares raus, zu versunken in seinen eigenen Gedanken, um wirklich wahrzunehmen, was er da eigentlich tat. "Ich sollte sterben", wisperte der gebrochene Junge.

"Nutzlos", hauchte er bitter in die Dunkelheit und es zerbrach Yoongi schier das Herz den Jüngeren zu sehen. Er richtete sich auf und griff nach Jimins Händen, um den Jüngeren davon abzuhalten sich weiterhin Schmerzen zuzufügen.

"Was redest du denn da?", wisperte der Ältere mit rauer Stimme. "Bitte sag so etwas doch nicht." Jimin versuchte seine Hände dem festen Griff Yoongis zu entziehen. "I-ich-", wimmerte er und riss sich los, nur, um sich mit den Fingernägeln über das Gesicht zu kratzen. Ein lautes Schluchzen entkam dem Tänzer. "Ich bin schuld! Ich sollte sterben!"

"Redest du von gestern Nacht?" Jimin nickte und weinte hemmungslos vor sich hin, während er sich selber mit den Händen Schmerzen zufügte, gepeinigt von seinen eigenen dunklen Gedanken. "Und mich zusammenreißen und besser tanzen kann ich auch nicht! I-ich bin eine Enttäuschung!"

Yoongi ergriff erneut die Hände des Jüngeren und dieses Mal hielt er sie so fest, dass Jimin sie ihm nicht mehr entziehen konnte. "Lass das, Jiminie", sagte er mit weicher Stimme. "Und ich habe dir bereits gesagt: Das, was gestern Abend passiert ist, das ist absolut nicht deine Schuld! Schließlich hast du den Jungen ja nicht absichtlich vom Dach gestoßen oder so!" Vorsichtig rückte er näher an die zusammengesunkene Gestalt. "Und perfekter tanzen als du es tust ist unmöglich! Hör auf immer nur deine Makel zu beachten, die andere nicht einmal als solche wahrnehmen! Du hast so viele positive Seiten, du siehst sie nur nicht!"

Jimin wimmerte. "L-lass mich los i-ich-" "Damit du dir wehtun kannst? Das werde ich auf keinen Fall zulassen", schüttelte Yoongi den Kopf.

Sein Gesichtsausdruck wurde sanfter, als er den gebrochenen Jungen vor sich ansah. "Komm schon her, Jiminie." Er ließ die Handgelenke des Jüngeren los und breitete die Arme aus. Der Jüngere zögerte. Doch dann flüchtete er sich in die einladend ausgebreiteten Arme seines Mitbewohners und vergrub das Gesicht in dessen weiten Oberteil.

"Shhh", murmelte Yoongi in das blonde Haar des Jüngeren. "Alles wird gut." Seine Arme schlangen sich fest und warm um die fragile Figur des Tänzers. "Ich bin da", nuschelte er leise in die Dunkelheit. "Du bist nicht alleine."

"Es ist meine Schuld", wiederholte Jimin erschöpft, seine Finger krallten sich leicht in Yoongis Hüfte, doch das störte den Älteren nicht. "Nein. Es ist nicht deine Schuld. Schlag dir das aus deinem hübschen Köpfchen", erwiderte er sanft. Doch Jimins Gedanken waren zu dunkel, ein schwarzer Tornado, der unaufhörlich durch seinen Kopf wirbelte, die schmerzhaften Gedanken, die einen Teufelskreis bildeten, der alles zerstörte und den der Tänzer nicht zu durchbrechen vermochte.

Er war gebrochen. Er war ein Haufen Glasscherben, manche Splitter viel zu klein, als dass man sie noch zusammensetzen könnte. Yoongi wusste das. Und doch versuchte er sein bestes den Scherbenhaufen wieder zu dem zusammenzufügen, was er ursprünglich geworden war. Auch, wenn seine bloßen Hände von dem scharfkantigen Glas aufgeschnitten wurden, er wollte nicht aufgeben.

Fest hielt er den Jüngeren in seinen Armen und wiegte sie beide hin und her. "Alles wird gut", wisperte er, wie ein Mantra in dessen zerzauste, blonde Haar.

Jimin versuchte stark zu sein. Wenn er weinte, tat er dies alleine. Denn von außen musste er perfekt wirken, um zumindest halbwegs zufrieden mit sich selber sein zu können. Doch Yoongi bot ihm so viel Halt. So viel Schutz und Trost. Und der Tänzer hatte sich schon so lange danach gesehnt. Seine Barrikaden fielen. Seine Fassade gegenüber Yoongi bröckelte.

"Es tut mir leid", wimmerte er. "Wegen mir kannst du nicht schlafen. Ich stell mich so dumm an-" "-Shhh", unterbrach ihn der Ältere. "Alles ist gut. Entschuldige dich nicht! Es geht dir nicht gut, du hast jedes Recht zu weinen. Und ich entscheide selber, dass ich für dich da sein will, okay? Also entschuldige dich bitte nicht!"

Jimins Griff wurde fester. Verzweifelt umklammerten seine dünnen Arme den Schwarzhaarigen und sein Körper bebte von seinen Schluchzern. "Danke", hickste er. "Danke, dass du für mich da bist und mich nicht alleine lässt." Ein sanftes Lächeln schlich sich auf Yoongis Lippen. "Ich tue das gerne", erwiderte er. "Denn dich traurig zu sehen macht mich auch traurig. Ich will, dass es dir gut geht und deswegen versuche ich es besser zu machen, so gut ich kann."

Der Jüngere schniefte. "Womit habe ich das verdient?" Yoongi strich ihm über das zerzauste Haar. "Du hast es zu hundert Prozent verdient, Jiminie!"

Endlich beruhigte sich der Jüngere. Seine Schluchzer verstummten und schweigend kuschelte er sich weiterhin in die Arme des Älteren. "Ich hab dich lieb, Yoongi-Hyung", flüsterte er in die Stille. Yoongis Herz machte einen kleinen Sprung und er musste breit lächeln, als er antwortete: "Ich dich auch!"

Jimin so nah bei sich zu haben füllte den Musikstudenten mit einem Gefühl der Wärme. Er fühlte sich so wohl, wenn Jimin bei ihm war. Und er konnte sich selber gar nicht wirklich erklären, warum das so war, aber der Jüngere war ihm so sehr ans Herz gewachsen.

"Wollen wir versuchen noch einmal ein bisschen zu schlafen?", schlug er vor, seine Hand fuhr weiterhin durch das blonde, brüchige Haar. Gott Jimin musste wirklich mehr essen. Man sah wirklich wie sehr sein Körper unter dem Nahrungsmangel und dem übertriebenen Tanztraining litt. Yoongi beschloss den Jüngeren noch häufiger zu einem Bissen zu überreden.

"Mh können wir machen", summte Jimin zustimmend. Seine Stimme klang immer noch brüchig und war belegt.

Ohne einander loszulassen ließen sie sich zurück in einer liegenden Position auf die weiche Rückbank sinken. Eng kuschelten sie sich aneinander, der Jüngere immer noch auf Suche nach Trost und Sicherheit, der Ältere auf der Suche nach Nähe. "Ich bin froh, dass es dich gibt, Hyung", nuschelte Jimin leise. Stumm lächelte Yoongi in die Dunkelheit. Dann strich er sanft über Jimins Seite. "Ich bin auch froh, dass es dich gibt, glaub mir! Ohne dich wäre diese Welt ein leerer Ort für mich!"

𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊 𝐒𝐖𝐀𝐍【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt