𝓐𝓵𝓵 𝓘 𝓬𝓪𝓷 𝓭𝓸 𝓲𝓼 𝓼𝓽𝓪𝓷𝓭 𝓽𝓱𝓮𝓻𝓮 𝓪𝓷𝓭 𝔀𝓪𝓽𝓬𝓱 𝔂𝓸𝓾 𝓯𝓪𝓵𝓵 𝓫𝓮𝓬𝓪𝓾𝓼𝓮 𝔂𝓸𝓾 𝔀𝓸𝓷'𝓽 𝓵𝓮𝓽 𝓶𝓮 𝓬𝓪𝓽𝓬𝓱 𝔂𝓸𝓾
Jimin aß zusammen mit Yoongi Frühstück. Dann machte er sich für seine Vorlesung fertig, die er trotz Proteste des Älteren besuchen wollte. Denn so etwas wie sich selber schonen kannte der Tänzer schon lange nicht mehr.
Er ließ sich neben einem Studenten namens Subin auf einen Stuhl fallen und begann seine Sachen aus seinem Rucksack hervorzukramen. Zum Glück hatte er daran gedacht eine Ibu zu nehmen, bevor er den Dorm verlassen hatte.
"Du bist auch mal wieder da", begrüßte ihn der Silberhaarige. Jimin zuckte mit den Schultern. "Ja, bin ich." Subin lächelte ihn an. "Du hast zu deinem Glück nicht sonderlich viel verpasst. Wo warst du denn?" Ohne den anderen anzusehen erwiderte Jimin: "Auf einem Roadtrip. Mir ging es nicht so gut und ich musste mal hier raus." Der andere schien zu verstehen, dass Jimin nicht wirklich reden wollte, er nickte verstehend und ließ den Tänzer dann in Ruhe.
Nach der Vorlesung holte Jimin sich noch seine Notizen bei Sejun ab. "Danke, dass du für mich mitgeschrieben hast", sagte er. "Kein Ding." Und damit war die Sache für beide erledigt.
Die Mittagspause verbrachte der Tänzer alleine in einer abgelegenen Ecke des Geländes, er hatte nicht wirklich Lust mit jemandem zu kommunizieren. Sein Handy hatte er ebenfalls ausgeschaltet, sodass man ihn nicht erreichen konnte.
Nach der zweiten Vorlesung begab sich Jimin zum Tanzstudio.
"Du hast übermorgen wieder einen Auftritt, ist das okay? Fühlst du dich fit genug?" Nein, tat er nicht aber dennoch nickte er Herrn Jung zu. "Wie geht denn die Choreographie? Ist schon eine fertig oder muss ich sie selber machen?"
Der ältere Herr lächelte entschuldigend. "Ich weiß es ist knapp aber kannst du sie selber erstellen? Es wird ein Soloauftritt sein. Das Lied ist eher traurig." Also wieder der Fokus vollständig auf Jimin. Er spürte den Druck schwer auf seinen Schultern lasten, doch er nickte erneut. "Kein Problem, Herr Jung. Bis übermorgen ist ein perfekter Tanz bereit zur Aufführung."
Jimins eigenen Choreographien waren die schwierigsten. Sie beeindruckten die Zuschauer. Denn der Tänzer kannte seinen Körper und dessen Fähigkeiten am besten und holte immer das Meiste daraus und noch ein Stück mehr.
Denn die Ansprüche an einen professionellen Tänzer waren hoch. Doch Jimins Ansprüche an sich selber waren noch höher.
Er zog sich um und begab sich zum Tanzraum. Seine Muskeln ziepten alleine bei dem Gedanken an die Tortur, die ihnen nun bevorstand. Doch das hielt Jimin nicht auf. Er würde immer seine eigenen Bedürfnisse zurückstellen, wenn es darum ging Perfektion zu erschaffen. Er würde immer seine Schmerzen ignorieren, wenn das hieß, dass der Tanz makellos und perfekt war. Keinen einzigen Fehler durfte Jimin machen, egal, wie schlecht es ihm ging.
Um Mitternacht war die Choreographie fertig und grob einstudiert. Doch sie war nicht perfekt. Schwer atmend lag Jimin auf dem Boden. Er hatte heute schon mehrmals das Bewusstsein verloren, die pure Willenskraft veranlasste ihn dazu immer wieder aufzustehen. Seine Knie bluteten, seine Ellbogen waren aufgeschrappt, genauso, wie seine Handflächen. Sein ganzer Körper war schweißgetränkt. Die Rippen waren zum Teil mit blauen Flecken übersät.
Er kam wankend auf die Beine, seine Muskeln zitterten, beinahe fiel er wieder zu Boden. Die Schmerzen, die er spürte waren beinahe unerträglich.
Doch er stolperte zur Musikanlage und machte das Lied erneut an. "Black Swan", so hieß es. Einer der Musikstudenten an der Uni hatte es als Projekt geschrieben, mit anderen Leuten zusammen aufgenommen und dann dem Tanzstudio überlassen.
Bei einer schwierigen Schrittabfolge verlor Jimin erneut das Bewusstsein. Er kam hart auf dem Boden auf, einen Augenblick lang war er umhüllt von warmer, wohltuender Schwärze.
Als er wieder zu sich kam, war sein Kopf auf dem Schoß von jemandem gebettet, schlanke Finger strichen ihm durch das Haar und die Musikanlage war ausgeschaltet. Jimin ächzte und blinzelte. Seine Sicht war verschwommen.
"Du kannst aber auch nicht anders, als dich immer wieder selber halbtot zu quälen, hm?"
Ein schwaches Lächeln schlich sich auf die Lippen des Jüngeren. "Yoongi-Hyung", flüsterte er. Langsam richtete er sich auf, um vollständig auf Yoongis Schoß zu krabbeln. Irgendwie mochte er das. Auf Yoongis Schoß sitzen und die Nähe des Älteren zu spüren. Dann fühlte er sich so sicher.
"Als ich das Lied geschrieben habe, war das nicht in der Absicht, dass du dich damit umbringst", sagte Yoongi trocken. "Du hast es geschrieben?" Jimin kuschelte sich an Yoongis Brust zu müde, um sich Sorgen zu machen, ob sein strenger Schweißgeruch den anderen störte. Als die Arme des Älteren sich um ihn legten, seufzte er erleichtert auf.
"Ja, ich muss mich schließlich in der Produktion von Liedern üben, wenn ich das später mal als Beruf haben will, weißt du?"
"Es ist ein gutes Lied", nuschelte der Jüngere mit halbgeschlossenen Augen. "Die Entertainments werden sich später um dich als Producer reißen." Yoongi nickte und blickte seufzend auf den Jungen, der auf seinem Schoß halb einschlief.
"Wollen wir nach Hause gehen? Ich glaube du hast für heute genug getanzt." Jimin protestierte nicht. Stattdessen streckte er Yoongi seine Arme entgegen. "Tragen", hauchte er und sah seinen festen Freund mit großen, bittenden Augen an. Und, wenn Park Jimin ihn auf diese Art ansah, konnte Yoongi ihm absolut gar nichts abschlagen.
"Okay. Wo sind deine Sachen? Wir müssen sie schließlich mitnehmen." Der Ältere stand auf, seine Hände unter Jimins Oberschenkel gelegt, die doch viel zu dünn waren und sich trotzdem noch muskulös anfühlten.
"In meinem Schließfach im Flur. Und das Handy bei der Musikanlage." Das Handy hatte Yoongi schon eingesteckt. "Okay."
Wenig später waren sie bei Yoongis Auto angelangt. Und, als der Ältere Jimin darauf aufmerksam machen wollte, hörte er den erschöpften Jungen auf seiner Schulter leise schnarchen. Ein trauriges Lächeln lag auf Yoongis Lippen. Er schaffte es irgendwie den Autoschlüssel aus seiner Hosentasche zu fischen ohne Jimin fallen zu lassen. Dann bugsierte er den Tänzer vorsichtig auf den Beifahrersitz und beugte sich über die schlafende Gestalt, um sie anzuschnallen.
Kurz stand er da, regungslos. Schaute auf Jimin, der im Schlaf so friedlich aussah, obwohl er sich im wachen Zustand täglich durch die Hölle bewegte. Freiwillig. Und Yoongi wusste, dass alles, was er tun konnte, war dem Jüngeren die Liebe und Nähe zu schenken, nach der er sich so sehr sehnte. Denn, wenn Yoongi Jimin umarmte, kehrte das Lächeln für einen kurzen Moment auf die Lippen des Tänzers zurück. Für einen kurzen Moment war es dann, als wäre ihre Welt wieder in Ordnung.
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𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊 𝐒𝐖𝐀𝐍【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓
Fanfiction𝐀𝐧𝐝 𝐲𝐨𝐮'𝐫𝐞 𝐝𝐫𝐨𝐰𝐧𝐢𝐧𝐠 𝐢𝐧 𝐩𝐞𝐫𝐟𝐞𝐜𝐭𝐢𝐨𝐧, 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐞𝐲𝐞𝐬 𝐛𝐥𝐢𝐧𝐝 𝐟𝐨𝐫 𝐰𝐡𝐚𝐭 𝐨𝐭𝐡𝐞𝐫𝐬 𝐬𝐞𝐞 𝐛𝐞𝐜𝐚𝐮𝐬𝐞 𝐲𝐨𝐮𝐫 𝐦𝐢𝐧𝐝 𝐢𝐬 𝐟𝐢𝐥𝐥𝐞𝐝 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐧𝐨𝐭𝐡𝐢𝐧𝐠 𝐛𝐮𝐭 𝐩𝐚𝐢𝐧 Deine Bewegungen, so elegant u...