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𝓨𝓸𝓾 𝓪𝓻𝓮 𝓼𝓸 𝓯𝓻𝓪𝓰𝓲𝓵𝓮 𝓼𝓸𝓶𝓮𝓽𝓲𝓶𝓮𝓼 𝓘 𝓪𝓶 𝓼𝓬𝓪𝓻𝓮𝓭 𝔂𝓸𝓾 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝓭𝓲𝓼𝓲𝓷𝓽𝓮𝓰𝓻𝓪𝓽𝓮 𝓽𝓸 𝓭𝓾𝓼𝓽 𝓯𝓻𝓸𝓶 𝓪 𝓼𝓲𝓷𝓰𝓵𝓮 𝓽𝓸𝓾𝓬𝓱

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𝓨𝓸𝓾 𝓪𝓻𝓮 𝓼𝓸 𝓯𝓻𝓪𝓰𝓲𝓵𝓮 𝓼𝓸𝓶𝓮𝓽𝓲𝓶𝓮𝓼 𝓘 𝓪𝓶 𝓼𝓬𝓪𝓻𝓮𝓭 𝔂𝓸𝓾 𝔀𝓲𝓵𝓵 𝓭𝓲𝓼𝓲𝓷𝓽𝓮𝓰𝓻𝓪𝓽𝓮 𝓽𝓸 𝓭𝓾𝓼𝓽 𝓯𝓻𝓸𝓶 𝓪 𝓼𝓲𝓷𝓰𝓵𝓮 𝓽𝓸𝓾𝓬𝓱

Ruhige Musik drang aus den Autolautsprechern. Der Wagen war frisch getankt und war bereit sie wieder einige Strecken weit zu transportieren.

Yoongi summte vor sich hin und tippte im Takt zu der Musik mit den Fingerspitzen auf dem Lenkrad herum. Der Anblick des Musikstudenten entlockte Jimin ein Lächeln, als er von seinem Handy aufblickte.

"Hast du Lust auf Strand?" Der Tänzer zuckte mit den Schultern und nickte. "Gut. Dann werde ich uns für die Nacht ein Hotel buchen, damit wir auch mal wieder ein gutes Bett und was Anständiges zu Essen bekommen." Yoongi zog sein Handy aus seiner Hosentasche. "Suchst du eins in der Nähe aus? Der Pin ist 1310."

"Mein Geburtstag?", ein verwunderter Ausdruck huschte über Jimins Gesicht. Schnell drehte Yoongi sein erhitztes Gesicht weg. "R-reiner Zufall", stotterte er verlegen. Natürlich glaubte der Jüngere ihm kein Wort und fing an zu kichern. "Süß."

Er gab den Entsperrcode ein. "Und, dass ich dein Hintergrundbild bin ist auch reiner Zufall, hmm?" Yoongis Gesicht war bis zu den Haarwurzeln knallrot angelaufen. Sein Hintergrundbild zeigte einen schlafenden Jimin, mit fluffigen, zerzausten Haaren, die sein friedliches Gesicht teilweise verdeckten. "Reiner Zufall", wisperte der Ältere erneut und blickte starr auf die Straße vor ihnen.

Der Jüngere musste sich zusammenreißen kein lautes "Awww" von sich zu geben. Stattdessen öffnete er den Webbrowser und begann nach einem günstigen Hotel in ihrer Nähe und in Strandnähe zu suchen.

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"Ich gehe duschen", verkündete Jimin. Seine Haare waren inzwischen wirklich fettig und das Deo fing an weniger wirksam zu sein, weshalb er eine Dusche dringend nötig hatte. "Klar. Ich gehe dann nach dir", lächelte der Ältere und schmiss sich auf das Hotelbett, wo er den Fernseher anmachte und sich durch die Fernsehkanäle zappte.

Schnell suchte Jimin sich noch ein paar Klamotten zusammen, dann betrat er das Badezimmer und schloss die Tür hinter sich.

Sein Blick fiel auf den Badezimmerspiegel. Er trat vor, um sein Spiegelbild zu betrachten. Die blonden Haare hingen ihm fettig und brüchig in die Stirn. Seine Haut war aschgrau, seine Wangen eingefallen. Deutlich stachen die Wangenknochen in seinem Gesicht hervor.

Doch trotz allem sah er besser aus als ein paar Tage zuvor. Zwar war seine Haut immer noch unnatürlich blass, doch verglichen mit zuvor war ein wenig Farbe in sie zurückgekehrt. Die tiefen schwarzen Ringe, die sich sonst hartnäckig unter seinen Augen in seine Haut gruben, waren zurückgegangen.

Und sein Blick war nicht mehr so stumpf und leer, wie zuvor. Er fühlte sich irgendwie lebendiger.

Vielleicht hatten Yoongi und der Arzt ja doch recht... vielleicht war es richtig eine kurze Pause vom Tanzen einzulegen. Vielleicht würde es ihm dadurch gelingen sich dem schwarzen Strudel, den sein Alltag mit sich brachte, etwas zu entziehen, sich zu erholen, bevor er wieder mit der Dunkelheit kämpfen würde.

Mit einem Seufzen zog er sich sein Oberteil über den Kopf und ließ es neben sich auf den Boden fallen.

Yoongi hatte schon recht damit, dass Jimin abgenommen hatte. Die Rippen stachen unter der hellen Haut hervor, sahen irgendwie spitz aus. Sein Bauch war flacher geworden, die Muskeln nicht weniger definiert, doch irgendwie trotzdem...weniger.

Er dachte an den gestrigen Tag zurück. Wo er Yoongi berührt hatte, den Älteren mit seinen Händen in den Himmel gebracht hatte.

Ob Yoongi ihn wohl auf dieselbe Art berühren wollen würde, wenn er in diesem Zustand war? Er wollte nicht, dass der Musikstudent sich zu irgendetwas zwang... Wenn Jimin in Yoongis Augen zu dünn war, musste Yoongi doch irgendwie Ekel verspüren, wenn er Jimins Körper sah oder berührte.

Hart schluckte der Tänzer und streifte sich die Hose ebenfalls von den Beinen. Die Knubbel seiner Knie stachen etwas zu sehr hervor. Seine Unterschenkel sahen so dünn aus, man konnte denken sie würden zerbrechen, wie ein trockener Zweig, wenn man sie auch nur berührte. Jimin war zu dünn. Viel zu dünn. Aber er lebte doch. Warum war es denn so schlimm so dünn zu sein? Nur, weil er keinen Appetit hatte...

Es war nicht so, dass Jimin Angst davor hatte zuzunehmen, oder so. Aber hatte auch keinen Drang dazu. So lange er nicht übergewichtig war, was ihm das Tanzen deutlich verkomplizieren würde, kümmerte er sich recht wenig um seine Figur. Dass Yoongi etwas Falsches an ihr sah, brachte ihm Zweifel.

Warum? Warum fand der Ältere ihn zu dünn? Hieß das, dass er nicht perfekt genug war? Dass er immer noch nicht genug getan hatte, um perfekt zu sein?

Jimin war verunsichert. Denn seine Seele war zu verletzlich, zu fragil, als dass jegliche Kritik nicht an ihr nagte.

Er stieg unter die Dusche, schaltete das Wasser an und ließ es auf sich herabregnen, ohne irgendetwas an der Temperatur zu verstellen. Denn er war zu sehr in sich selber gefangen, um auf seine äußerlichen Befinden zu achten.

Er griff nach dem Shampoo und begann seinen Körper und sein Haar eher achtlos damit einzuseifen. Ein salziger Geschmack breitete sich auf seinen Lippen aus. Jimin hatte gar nicht gemerkt, dass er angefangen hatte zu weinen. Zum Glück wurde sein leises Schniefen von dem Prasseln des Wassers übertönt.

Er begann zu zittern. Ob von der Kälte des Wassers oder vom Weinen konnte er nicht sagen.

"Du bist schon fünfundvierzig Minuten im Bad... Ist alles in Ordnung?", drang Yoongis Stimme durch das dünne Holz der Tür. Jimin antwortete nicht.

"Jimin?" Der Tänzer begann immer stärker zu beben. Seine Zähne schlugen leise klappernd auf einander, die heißen Tränen vermischten sich mit dem eiskalten Wasser der Dusche.

Das Shampoo war schon längst wieder abgewaschen. Doch der Junge machte keine Anstalten das Wasser auszuschalten. Wie erstarrt stand er da, zitternd und bebend, seine Wangen tränenüberströmt, seine Lippen blau angelaufen, seine Augen gerötet.

"Hey... ist es okay, wenn ich reinkomme?" Die Türen von Hotelbadezimmern aufzuschließen, war nicht schwierig. Man musste einfach seinen Fingernagel oder etwas anderes dünnes aber relativ breites in den Schlitz stecken, der sozusagen das Schlüsselloch von außen war.

Jimin antwortete immer noch nicht aber gab auch kein Anzeichen des Protests von sich.

Seine Augen beobachteten, wie sich der Griff, den man zum Abschließen nutzte, drehte und dann die Türklinke heruntergedrückt wurde. "Ich komme jetzt rein", warnte Yoongi ein letztes Mal. Dann öffnete er die Tür.

𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊 𝐒𝐖𝐀𝐍【𝐘𝐨𝐨𝐧𝐦𝐢𝐧】✓ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt