Chapter 5||Change

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𝐒𝐞𝐦𝐢 𝐄𝐢𝐭𝐚 𝐏𝐨𝐯

Genervt liefen wir beide die Treppen hinunter. Zwischen uns war eine ziemlich beschissene Stille, aber immerhin besser als mit ihr zu reden. Eigentlich fand ich sie gar nicht so schlimm, aber Menschen, die einen direkt hassen, find ich einfach nur dreckig.

„Ich bin mit meinem Skateboard in die Schule gekommen, du auch?"

Sie kann ja doch mit mit reden.

„Ja, bin ich"

„Gut, dann folg mir"

Wir fuhren durch die ganze Stadt, erstmal durch die Stadtmitte und dann durchs Drogen-Viertel, bis wir dann am Stadthügel ankamen wo die großen Häuser anfingen.

„Ich lauf da immer hoch, wenn du unbedingt willst, kannst du ja fahren"

Sie wirkte irgendwie bedrückt. Sie war so ruhig und kalt. Liegt das an meiner Anwesenheit? Naja, ich kann sie verstehen, ich fühl mich auch nicht so toll gerade.

„Kennst du diese Benimmregeln? Mit am Tisch beten und so?", ihr Ton schien genervt.

Das fragte sie mich? Wenn überhaupt sollte ich sie fragen, so wie sie sich in der Schule verhält, aber warum ist sie aufeinmal so anders und dann noch diese Frage. Als wenn sie sich an Regeln hält, hat man ja gesehen.

„Ja, schon. Kannst du mir mal erklären, was du aufeinmal hast?"

Sie seufzte „Eigentlich will ich niemanden bei mir zu Hause haben, weil meine Familie-, ich find nichtmal Worte dafür. Abgehoben ist oder so, so schnöselig halt. Wenn du verstehst was ich meine."

Mir fehlten einfach die Worte, mein Kopf war einfach leer, also sagte ich nichts. Sie blieb aufeinmal stehen, blickte aber weiter in die Ferne.

„Hier". Sie machte mit ihrem Kopf eine Bewegung nach links. Wie standen direkt vor deren Treppe. Sie war aber immernoch seitlich von ihr wegedreht, als würde sie jetzt einfach weiterlaufen. Irgendwas beschäftigte sie.

Aufeinmal zückte sie einen Schlüsselbund aus ihrer Sportshorts, die sie gestern auch anhatte. Sie blickte runter und suchte anscheinend den richtigen Schlüssel. Ich schaute über ihren hinunterschauenden Kopf rüber und betrachtete das Haus.
Ok, es war schon kein Haus mehr, eher eine Villa. Teure Autos standen vor der Garage und die Treppe war in Beigetönen gehalten. Die Blumen davor perfekt auf den Milimeter geschnitten. Alter, ich bekomm langsam Angst.

Sie wurde immer stiller und spielte immer nervöser an ihren Schlüsseln. Ich wollte einfach nicht nachfragen, ich denke, dass hätte es nicht besser gemacht.

„Na dann... komm", sie drehte sich Richtung Treppen und lief sie hoch. Ich folgte ihr die paar Stufen nachoben vor die Haustür.

„Pass auf", sie drückte mich zur Seite und duckte sich, darauf machte sie Andeutungen, dass ich stehen bleiben soll. Sie ging geduckt zur einer Kamera und hielt sie schnell zu. Mit der anderen Hand öffnete sie die Tür und hielt sie mit dem Fuß auf.

„Estella??"

Keine Antwort. Nach wem ruft sie denn bitte?

„Alter, keiner da. Nochmal Glück gehabt. Komm, Semi"

Sie zog ihre Schuhe genervt aus und schmiss dann ihre Tasche drauf. Soviel zu den Benimmregeln. Ich wusste nicht, was ich tuhen sollte, ich war ziemlich lost gerade.

„Es bringt wohl nichts, dich zu ignorieren, wenn wir jetzt den Tag miteinander verbringen müssen... ich ess was und wenn du magst, dann eh, kannste auch was haben."

Another Girl ⤿ e. semi x readerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt