Realtalk 5

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Falls ihr euch gewundert habt, warum dieser Realtalk keinen Titel hat, ich habe es nicht vergessen, allerdings gibt es einige andere Gründe dafür. Erstens, dass ich nicht die Energie aufbringen kann, mir einen auszudenken. Zweitens, dass es mir auch gar nicht darum geht, hier zu polarisieren, vielmehr schreibe ich, und das ist der dritte Grund, das hier für mich über mehrere verschiedene Themen, die mich eben zur Zeit beschäftigen.
Also, kommen wir zum ersten Punkt, den ich wohl schon so oft gesagt habe, dass ihr es wahrscheinlich nicht mehr hören könnt: Ich werde weiterschreiben, das steht fest, und zwar so bald wie möglich, aber ich muss noch ein paar Referate, Kurzvorträge und sonstige Dinge für die Schule machen. Außerdem geht es mir zur Zeit nicht wirklich gut. Das kann von Ausprägungen wie "überraschend in Ordnung" bis hin zu "katastrophal" alles sein. Es gibt Tage, da kann ich es fast aushalten und es gibt Tage, an denen jeder kleinste Gedanke wie die Hölle schmerzt.
Dementsprechend ist es teilweise ziemlich schwer, irgendwelche Aufgaben zu machen, vor allem bei Hausaufgaben und manchmal frage ich mich auch, warum ich morgens überhaupt aufgestanden bin, aber ich kann die Frage nicht beantworten. Also ist es ja doch immer das gleiche. Weitermachen, weil man das eben tut, denn trotz all dem würde ich nie daran denken, einmal wirklich nicht aufzustehen. Warum sollte ich das tun?
So geht es weiter, wohl bis in die Ewigkeit, denn mit der Zeit wird mir klar, dass es sinnlos ist, darauf zu warten, dass ich einen "Fehler" mache, dass eine Lüge misslingt. Ich mache viele Fehler, aber nicht, wenn es darum geht. Das hier fliegt nur auf, wenn ich es zulasse, denn wie groß der Schmerz auch sein mag, die Kontrolle werde ich nicht verlieren.
Naja, zumindest nicht darüber. Dafür entgleitet der komplette Rest meines Lebens jetzt meinem Griff, wenn er es nicht schon getan hat. An manchen Tagen esse ich nur, weil ich mir sage, dass ich muss - ich habe keinen Hunger, mir ist übel oder ich kann mich einfach nicht dazu aufraffen, mir etwas zu essen zu holen. Hausaufgaben mache ich morgens vor der Schule, wenn die Zeit reicht. Projekte schiebe ich auf, bis der Druck vielleicht endlich genug Motivation ist. Und wie soll ich meinen Lehrern erklären, dass ich mit dem Versuch beschäftigt war, mein Leben in den Griff zu bekommen, und es schon schwer genug ist, wenigstens tagsüber nicht nachzudenken, obwohl ich das nachts schon genug tue?
Innerlich bin ich am Boden, hebe mir alle Gefühle für nach der Schule auf und schluchze dann kurz, wenn ich draußen bin, denn für mehr reicht es nicht. Weil der Schmerz überall gleich stark ist und ich ihn so nicht hinauslassen kann. Es fühlt sich an... Ich kann es kaum beschreiben, es ist wie eine Art dünne Schicht, ein Schleier, der sich über meine Welt legt. Nicht sichtbar, aber doch immer präsent. So eng um meine Haut geschlungen, dass er mir die Luft zum Atmen nimmt. Ich bin eingesperrt in ihm und er zeigt mir die Welt. Er flüstert mir ein, was ich sehe, bis ich kaum noch merke, wann er sich einen Scherz erlaubt. Es fühlt sich einfach nur so falsch an. Da ist dieses Gefühl, ich kann es nicht benennen, aber es sagt mir, dass etwas fehlt und ich weiß nicht, was es ist. Ich werde von innen erdrückt, erstickt, ertränkt in meiner eigenen Verzweiflung, die sich wie eine dünne Schicht, ein nasser Film aus Tränen über meine Haut legt und keine Luft hindurchlässt. Und jedes Mal, wenn es besonders schlimm ist, lache ich. Nicht fröhlich, nicht ernst, aber ich lache.
Und ich renne. Ohne einen Grund, einfach weil ich muss. Ich renne, als würde ich verfolgt werden, aber ich will rennen. Nur mein Körper will das nicht.
Naja, wo wir gerade bei wollen sind, ich will sowieso nicht mehr viel außer manchmal den Momenten beim Training, wenn ich gar nicht darüber nachdenke, dass ein viel zu großer Teil von mir das eigentlich gar nicht mehr will. Hauptsache ich bin vollkommen am Ende und will trotzdem immer weiter machen. Alles für eine Nacht, in der ich bis zum Morgen durchschlafen kann, aber selbst wenn ich am Abend kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen kann, bleibt das ein Traum, der einzige, den ich habe.
Aber was will man machen? So ist es eben und sicher werde ich irgendwann zurückblicken und mir diese Zeit hier wieder wünschen. Also sollte ich mich wohl glücklich schätzen und die Tage genießen, an denen mir nur mein Körper einen Strich durch die Rechnung macht, denn besser wird es nicht. Solange ich noch weiter atmen kann, auch wenn ich sie sehe, ist ja alles gut.

Sorry, falls das an manchen Stellen irgendwie dumm klingt. Ich habe das einfach irgendwie runtergeschrieben und hatte keine Nerven, es nochmal durchzulesen und zu überarbeiten. Love, ✨Queen

(Ach und btw den Anfang habe ich schon am Donnerstag geschrieben. Weiß zwar nicht, wieso das wichtig sein soll, aber egal, jetzt wisst ihr's.)

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