Ich habe das immer gemocht. Bilder in den Köpfen der Leute zu malen, versteht ihr? Eigentlich ist das ja nicht wirklich schreiben. Eher beschreiben. Aus Worten Bilder zu malen, um zu erklären, was Sprache nicht ausdrücken kann. Ich tue es wieder. Metapher um Metapher, Vergleich um Vergleich.
Ich habe es gemocht, Dinge aufzuteilen. Meine Gedanken zu teilen, in verschiedene Personen. Persönlichkeiten. Wirklichkeit und Fantasie. Und etwas dazwischen. Stolz und Ehrlichkeit. Mehr Personen. Mehr Splitter meiner Seele, mehr Bruchstücke von mir. Über die Jahre wurde es schwerer, das zusammenzusetzen. Das alles war ein Teil von mir, aber was davon war ich?Ich denke manchmal, dass ich mich darin verloren habe. In den Spielen und Illusionen. In allen meinen Träumen von dem, was ich sein könnte. Dieser Account hier, mein Zuhause, der Ort, der mich vor der Realität beschützt hat, bis ich sie vergessen habe. Kitty, mit Absicht so unpersönlich. Mein dritter Account, das Maerchenkind, der Ort, an dem ich derselbe Romantiker sein kann, der ich eben bin. Alle sind so nah an mir und ich liebe es, aber ich hätte nie gedacht, dass genau dieser Aspekt zum Problem werden würde.
Irgendwie habe ich Angst, das hier zu schreiben, oder eher Angst, was jemand denken könnte, der das liest. Dass jemand nicht versteht, dass das alles nur konstruiert ist und mich für verrückt hält. Kann ja sogar sein, dass ich das bin.Manchmal denke ich, dass ich aufhören sollte, weil es mir nicht gut tut, mich so sehr aufzuteilen. Aber dann frage ich mich, was ich dann machen würde. Wie ich dann vor meinen Gedanken fliehen könnte. Und das hier ist sowieso nicht mehr rückgängig zu machen. Und vielleicht ist das auch gut so.
Ich habe mich dadurch neu kennengelernt. Irgendwie sind das alles Stücke von mir, Puzzleteile. Dinge, die mir helfen, zu verstehen, dass es so richtig ist. Ich bin im Grunde doch so, wie ich immer sein wollte. Normal, weil du Eigenschaften von mir auch an anderen Personen findest. Besonders, weil sie nie so angeordnet sind, bei keinem anderen. Denke ich mir. Muss ich mir manchmal denken. Nur muss ich mich auch manchmal fragen, ob das so gut ist. Ist diese Kombination aus Eigenschaften eine gute? Dass ich immer zu viel bin und doch nie genug? Oder sollte ich es nicht am besten einfach so halten wie ich mir wünsche, dass meine Klasse es bei unserer Schullektüre halten würde? Einfach nicht darüber nachdenken und das akzeptieren, weil es sich sowieso nicht ändern lässt. Wenn ich das nur wüsste, denke ich, und wenn ich das nur könnte. Und dann merke ich, ich denke ich verstehe andere, aber ich verstehe ja nicht einmal mich selbst.
Und dann kommt wieder alles auf einmal. Der Wunsch danach, verstanden zu sein. Nach Musik, die mich ablenkt aber mir nicht widerspricht. Nach jemandem, der mich nicht kritisiert, wenn ich das nicht will. Nach jemandem, der mich in den Arm nimmt und dem ich mich zeigen kann, so wie ich bin. Aber nichts bekomme ich bis auf die Musik, die nie lange bleibt und ich bin dankbar, dass es hundert Versionen von mir gibt, die mich ablenken können.
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Alone
ŞiirI may have been broken, but I'm still alive. Defiance runs through my veins. You did not get to destroy me. ~ Sprüche, Gedanken und Ähnliches ‼️Behandelt teilweise sensible Themen wie Selbstverletzung und Suizidgedanken‼️ ❕Teilweise auf Englisch❕ We...