Kapitel 24

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Am nächsten Morgen wird Feena von donnerndem Klopfen an ihrer Tür geweckt.

„Feena?!"

„Hm?", brummelt Feena müde und blinzelt in ihr noch dunkles Zimmer hinein.

„Agent Mordsen möchte Sie sehen", verkündet Friday.

„Komme schon", sagt Feena dann und schlurft an die Tür rüber. Kaum ist die offen, fällt ihr Johnny um den Hals und drückt sie feste an sich.

„Jag mir nie wieder so einen Schrecken ein!", wispert er in die Umarmung hinein.

„Wieso... Was?", fragt sie noch schlaftrunken und verwirrt: „Wie viel Uhr ist es überhaupt?"

„Fünf. Herrje, ich wache in der Krankenstation neben einem leeren Bett auf! Ich könnte dich dafür umbringen! Was fällt dir ein einfach aufzustehen und zu gehen! Warum bleibst du nicht in deinem Bett?", fährt er sie an und hält sie jetzt auf Armlänge von sich. Seine Augen fliegen über ihren ganzen Körper.

„Ich bin doch in meinem Bett."

„In deinem Krankenbett! Du kommst jetzt sofort wieder mit!", und damit greift er mit einem schraubstockartigen Griff nach ihrem Handgelenk und zieht sie mit sich aus ihrem Zimmer raus.

„Johnny!", quengelt Feena los und versucht sich gegen den jungen Mann zu stemmen, aber er zieht sie resolut immer weiter. Noch einmal versucht sie seine Finger um ihr Handgelenk zu lösen, aber als sie auch das nicht schafft, seufzt sie resigniert auf und lässt sich von dem Agenten durch das Gebäude bis zur Krankenstation schleifen. Dort angekommen verfrachtet er sie wieder in das Bett, deckt sie ordentlich zu und droht ihr damit, dass er sie auch festbinden würde, wenn sie nicht freiwillig liegen bleibt. Feena ist aber noch müde genug von ihrem nächtlichen Ausflug und hat kein Problem damit, dem Wunsch von ihrem Freund folge zu leisten und einfach wieder einzuschlafen.

Als sie das nächste Mal aufwacht ist es wegen den Sonnenstrahlen, die durch ihre Augenlider dringen. Sie blinzelt gegen das Licht an und streckt sich dann einmal genüsslich. In ihrem Rücken knackt es ein paar Mal, aber sie fühlt sich richtig erholt.

„Morgen."

„Hey", lächelt Feena zurück und setzt sich auf, ehe sie Johnny richtig anschaut. Er schenkt ihr auch ein Lächeln und deutet dann mit dem Daumen über seine Schulter: „Bruce ist auch da und kommt gleich wieder. Er wollte nur kurz draußen mit Tony reden."

„Aha?", fragt Feena nach.

Der Agent nickt: „Tony wollte dich wecken und mit dir reden. Bruce will ihn davon überzeugen noch zu warten und jetzt zoffen sie sich draußen."

Mit überraschtem Blick lehnt sich Feena zur Seite, um an ihrem Freund vorbeizuschauen. Tatsächlich sieht man durch die Glaswände im Raum nebenan, wie Tony wild mit den Armen umherfuchtelt. Bruce hat die Arme vor der Brust verschränkt und wirft dem Erfinder böse Blick zu, bevor er wesentlich ruhiger antwortet.

„Wie ein altes Ehepaar", schmunzelt sie schließlich und bringt Johnny zum Lachen.

„Ja, schon", grinst er und schaut auch einmal rüber. Dadurch, dass er sich jetzt auch noch mehr zur Seite lehnt, kann sie noch jemanden erkennen, der die beiden Superhirne beobachtet. Es ist Steve. Als würde er ihren Blick spüren, wendet er den Blick ab und schaut ihr direkt in die Augen. Sein zuvor leicht zerknirschter Blick schwindet und der Schatten eines Lächelns legt sich auf seine Lippen. Während er sich von der Wand, gegen die er gelehnt hat, abstößt, schaut er nochmal zu den beiden streitenden Männern, schüttelt dann den Kopf und kommt mit leisen Schritten zu Johnny und Feena in den Raum.

„Hey, wie geht's dir?", fragt er mit sanfter Stimme und tritt an das Bett heran.

Ganz automatisch rückt sie auf ihrem Bett beiseite und macht ihm so Platz, um sich zu setzen.

FenrisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt