Fenris

Kapitel 16

Ein andauerndes Klopfen und schließlich eine weibliche Stimme reißen Feena aus ihrem Traum heraus.

„Agent Mordsen steht vor der Tür und bittet um Einlass. Soll ich ihn hereinlassen?"

Feena blinzelt zur Tür herüber.

Bitte was und bitte wer?

„Feena! Ich bin's!", dringt es durch die Tür und Feena schwingt die Beine über die Bettkante.

„Johnny?", fragt sie und zieht die Zimmertür auf.

„Hi!", grinst er breit.

Feena runzelt die Stirn und schaut sich einen Moment um. Dann fährt sie sich durch die Haare und kratzt sich ratlos an der Wange.

„Mein Nachname ist Mordsen. Nur wenige Leute können Friday umprogrammieren und ich bin dazu nicht autorisiert, deswegen kann ich ihr noch so oft sagen, dass sie mich Johnny und nicht Agent Mordsen nennen soll, aber das ändert nix", erklärt Johnny ihr und jetzt geht Feena ein Licht auf.

„Ich wusste nicht, dass Friday auch in diesem Teil des Gebäudes aktiv ist...", murmelt sie.

„Sie ist überall."

Feena nickt abwesend, reibt sich den Schlaf aus den Augen und schaut Johnny dann an: „Was machst du hier?"

„Ich hole dich zum Training ab", grinst er ihr zu."

„Ich muss gehen, oder?"

Ein Nicken reicht und Feena deutet ihm an kurz zu warten. Sie verschwindet in das kleine Bad. Eine schnelle Katzenwäsche muss reichen und sie bindet sich die Haare zu einem Pferdeschwanz zusammen. Dann folgt sie Johnny durch die Flure.

Interessanterweise bringt er sie nicht in den Trainingsraum, sondern führt sie hinaus auf eine Wiese. Dort kann sie schon sehen, wie sich Natascha und Steve einen heftigen Kampf liefern. Ein paar Meter daneben steht Johnnys Mentor, hat den Bogen gespannt und dann lässt er einen Pfeil los. Der fliegt los und trifft einwandfrei den Helm eines Iron Man Anzugs. Der saust los und positioniert sich woanders, aber noch im Flug treffen ihn zwei andere Pfeile an der Brust.

„Trainieren wir dann zusammen?", fragt Feena etwas hoffnungsvoll.

Johnny schüttelt den Kopf und schaut sie entschuldigend an: „Ich halte mich an Clint."

„Bin ich wieder bei Natascha?"

Ein Schnauben kommt über seine Lippen: „Kling doch nicht so übermotiviert!"

Ich rolle mit den Augen und jetzt lacht Johnny leicht auf, ehe er mir ein leichtes Lächeln schenkt: „Nein, Nat bleibt heute beim Cap. Du bekommst heute ein anderes Sahneschnittchen."

Überrascht schaut Feena zu Johnny rüber.

„Ich bin immer noch schwul", grinst er: „Und ich genieße, was sich hier so alles zeigt."

Jetzt muss auch Feena lachen und schlägt ihm sanft gegen den Arm.

Mit einem Winken verabschiedet er sich von ihr und joggt zu Clint rüber. Sein Mentor deutet direkt auf eine kleine Sitzbank einige Schritte entfernt, wo ein Bogen für den jungen Agenten bereitliegt. Feena schaut sich an, wie Johnny den Bogen aufhebt und einen Moment in der Hand hält, wie um die Balance zu testen. Dann wirft er ihn leicht hoch, schnappt ihn perfekt aus der Luft und nimmt sich den Köcher von der Sitzbank. Er zieht ihn auf und nimmt sich sofort einen Pfeil heraus.

„Hi."

Feena wendet ihren Blick ab und sieht Bucky auf sie zukommen.

„Hey."