Kapitel 25

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Eine starke, warme Hand an ihrem Arm reißt sie wieder aus ihren Gedanken heraus. Sie spürt die Wut noch immer durch ihre Adern pulsieren und ihre Haare stellen sich zu einer harten Gänsehaut auf.

„Beruhige dich", murmelt Bucky ihr zu und sucht den Blick der jungen Frau vor sich und findet ihn. Er kann den Gefühlsrausch in ihren Augen sehen und lockert seinen Griff um ihren Arm. Er will ihr nicht das Gefühl geben, dass er sie angreift. Er spürt beinah sofort wie ihre Armhärchen unter seiner Hand wieder weich werden und sich zurückziehen. Nach einer Sekunde bleibt nur noch ihre weiche Haut übrig und er lässt seine Hand an ihrem Arm hinabgleiten bis zu ihrem Handgelenk. Dort verweilt er eine Sekunde, ehe er seine Hand sanft in ihre schiebt und kurz zudrückt.

„Bereit für die kurze Untersuchung?"

Beide drehen sich um und schauen zu Steve, der mit langsamen, aber großen Schritten auf sie zukommt. Er mustert seinen besten Freund kurz und landet dann wieder mit dem Blick auf Feena.

„Ja", sagt sie und räuspert sich danach.

Der Captain dreht seinen Körper seitlich zu ihr und deutet ihr an, an ihm vorbeizugehen. Sie macht einen Schritt und erkennt mit heftig pochendem Herzen, dass der brunette Supersoldat ihre Hand nicht loslässt, sondern sie durch einen kurzen Druck wieder dazu bringt sie anzuschauen.

„Ich bin froh, dass es dir auch gut geht, Feena!", verkündet er nach Feenas Meinung unnötig laut und zieht sie dann mit einem sanften Ruck an ihrer Hand doch nochmal an sich ran. Er schlingt die Arme um ihren Oberkörper und tritt auch selbst nochmal einen Schritt näher an sie heran, sodass ein Fuß sogar zwischen ihren steht. Perplex schlingt sie automatisch ihre Arme um den Mann und ein tiefes Gefühl von Geborgenheit flutet ihren Körper, als alle Sinne damit beschäftigt sind alles von ihm aufzusaugen.

Seinen seifigen, feinen Geruch gemischt mit dem spezifischen Geruch seiner Haut. Das Gefühl des weichen Shirts unter ihren Fingern und die sanft darunter spielenden Muskeln, als er sie an sich drückt. Der Anblick, wie er die Augen schließt und sein Körper ganz weich wird, um sie möglichst sanft zu umarmen.
Und schließlich spürt sie seinen warmen Atem über ihre Wange streifen und wie sich ihre kühlen, nassen Haare an ihre Wange pressen, weil er seine Lippen dicht an ihrem Ohr platziert.

„Lass dich nicht von Wut leiten. Niemand profitiert von unüberlegtem und impulsivem Verhalten."

Danach lässt er sie los und als hätte er nie so etwas gesagt, lächelt er sie sanft an und schiebt sie sanft am Rücken zu Bruce, der inzwischen auch zu ihnen gekommen ist.

„Wir gehen in einen kleineren Raum, in dem wir etwas mehr Privatsphäre haben", erklärt Bruce ihr und legt jetzt seinerseits eine Hand auf Feenas Rücken. Trotz der Verwirrung über das, was gerade passiert ist, kann sie den Mann neben sich dankbar anlächeln und lässt sich dann von ihm führen. Hinter ihrem Rücken verpasst sie, wie Bucky mit einem nachdenklichen Blick an ihrem Rücken hängen bleibt und beobachtet, wie sich ihre Haare in leichten Wellen über ihren Rücken kräuseln und von links nach rechts wippen. Und keiner von beiden bemerkt, wie Steve seinen besten Freund weiter mustert und dann... bildet sich ein leichter Rotschimmer auf den Wangen von Steve und mit einem Lächeln senkt er den Blick auf seine Schuhe.

Feena lässt sämtliche Untersuchungen über sich ergehen und hängt dabei die meiste Zeit einfach ihren eignen Gedanken nach. Manchmal fängt sie aus dem Hintergrund einen besorgten Blick von Bruce auf, manchmal steht er auch an ihrer Seite und drückt ihr in einer von ihm erhofft beruhigenden Geste die Schulter.

Und obwohl Feena auch immer wieder auf einer Uhr sieht, wie viel Zeit bei den Untersuchungen vergeht, hat sie das Gefühl, dass am Ende nur Sekunden vergangen sind, als Bruce mit ihr langsam zu den Gemeinschaftsräumen geht. Und je näher sie kommen, umso langsamer wird Feena. Bruce passt sich ihren Schritten immer wieder an, aber irgendwann sind sie so langsam, dass er stehen bleibt und sie am Arm aufhält.

FenrisWo Geschichten leben. Entdecke jetzt