Fenris

Kapitel 12

Einige Stunden später sitzt Feena auf einem weichen Bett in ihrer eigenen kleinen Wohnung. Sie sieht praktisch genauso aus wie Johnnys, nur fehlt der gewisse persönliche Touch, der entsteht, wenn man eine Weile darin wohnt.

Ihr Zimmer sieht einfach nur lieb- und leblos aus.

Aber das ist nicht der Grund weshalb sie sich unwohl und unsicher fühlt...

Was hatte Johnny erzählt?

Er ist gar kein Student mehr, sondern zählt seit einigen Monaten offiziell zu den Agenten von Shield – einem Geheimdienst der Vereinten Staaten.
Und ihr Direktor Nick Fury ist schon vor einigen Monaten auf Feena aufmerksam geworden und hat sogar schon seit mehreren Jahren Akten von ihr, allerdings damals noch keine Bilder.

Diese Akten hat ein gewisses Genie namens Tony Stark gefunden und daraufhin Johnny ausgewählt um sie zu finden, zu beschatten und einzuschätzen.

Außerdem hat er erklärt, dass der Mann von vorhin sein Mentor ist: Clint Barton. Angeblich der beste Bogenschütze im Universum – „Besser als Katniss oder Legolas! Ist mein voller Ernst!". Er hat Johnny während seiner Ausbildung zum Agenten entdeckt und unter seine Fittiche genommen.

Sie schüttelt den Kopf und seufzt.

Johnny hat ihr versichert, dass sie hier bei den Guten gelandet ist und niemand ihr etwas Böses will. Ganz im Gegensatz: er meinte, sie wollen Feena in ihr Special-Superhelden-Team die „Avengers" aufnehmen. Da soll sie mit Supersoldaten, Mutanten und Zauberern zusammen gegen weltliche und außerirdische Bedrohungen kämpfen.

Und Feena weiß nun ganz ehrlich nicht, was sie von all dem halten soll.

Erzählt Johnny ihr da totalen Blödsinn? Will irgendjemand sie auf ihre Seite ziehen? Sollen an ihr Experimente durchgeführt werden? Soll sie als Waffe dienen?

Oder ist alles wahr, was er sagt? Geht es hier wirklich darum die Menschen und die Erde zu beschützen?

Aber das ist doch Quatsch.

Sie schüttelt erneut den Kopf und legt ihn in ihre Hände.

Bedrohungen von Außerirdischen und irgendwelchen Gestalten aus anderen Dimensionen...

Andererseits... Sie kennt Dr. Banners Geschichte. Sie kennt den Mythos um Captain America...

Mit einem erneuten Kopfschütteln steht sie auf und geht auf die Tür von ihrer Wohnung zu.

Es heißt, sie kann sich hier frei bewegen und wäre keine Gefangene.

Dann wird sie das mal ausprobieren.

Vorsichtig öffnet sie die Tür und schaut hinaus auf den Flur. Sie kann niemanden entdecken, also wagt sie sich hinaus.

Es passiert... nichts.

Etwas entspannter beginnt sie durch den schmucklosen Flur zu wandern. Vor einer Tür stehen ein paar Sneaker und würden sie nicht so penetrant nach Käsefüßen riechen, wäre Feena vielleicht über sie darüber gefallen.

Sie wirft den Schuhen und danach der Tür einen angeekelten Blick zu. Ihre Nase kräuselt sich weiter unter dem Gestank und erst nach ein paar Metern Entfernung schafft sie es sich wieder auf etwas anderes zu konzentrieren. Sie versucht sich an die Wege zu erinnern, die Johnny ihr gezeigt hat und läuft diese ab.

Es passiert wieder nichts.

Es ist ruhig im gesamten Gebäude.

Feena schiebt es auf die Uhrzeit. Aber andererseits soll das hier doch das Hauptquartier einer Geheimorganisation sein. Sollten dann nicht ständig Leute voll beschäftigt herumlaufen oder Security oder so?