,,Na ja, ich dachte mir, wenn ich oben eh die Zimmer frei habe, muss ich nicht noch extra irgendwo hingurken. Und dann müsst ihr nicht erst irgendwo einchecken. Und das mit der Schule klären, damit ihr nicht auf den Kosten sitzenbleibt. Also solange es die Mannschaft und so nicht stört.“, frage ich nun doch etwas verunsichert, werde jedoch direkt von Ukai beruhigt. ,,Ach so ne klar, das macht natürlich Sinn.“ ,,Gut, wir sind nämlich gleich da, da vorne noch einmal abbiegen und dann sind wir so gut wie da." ,,Nach einer ruhigen Wohngegend sieht das jetzt aber nicht wirklich aus und es hört sich erst recht nicht so an.“ ,,Ach es geht. Tokio schläft nie. Hier ist immer was los.“, erkläre ich kurz angebunden, setzte den Blinker und fahre dann auf den Parkplatz, welcher extra für mein Baby, also diesen Kleinbus vorgesehen ist. ,,So meine Damen und Herren. Bitte vergewissern Sie sich, dass Sie beim Verlassen des Fahrzeugs Ihre persönlichen Sachen bei sich haben. Sollten Sie etwas zurücklassen wollen, stellen Sie bitte zuvor sicher, dass es etwas ist, was mir gefällt und jetzt sage ich Ihnen genau das, was Mütter normalerweise am 18. Geburtstag ihrer Kinder sagen: Raus hier!'", meine ich nur, öffne die Türen und trete danach aus dem Vorhang hervor. Dabei blicke ich in teils eher unwohl aussehende Gesichter. Also wirklich so schlimm fahre ich nun auch wieder nicht. Na gut, den einen Besuch auf der Verkehrsinsel hätte ich mir vielleicht sparen können, aber zu meiner Verteidigung es war dunkel... Na gut, vielleicht nicht gerade die beste Ausrede, aber das ignorieren wir einfach mal. ,,War die Fahrt echt so schlimm?“, frage ich dennoch etwas verunsichert, woraufhin die Jungs aber nur den Kopf schütteln… ,,Hm, na dann schnappt euch mal euren Kram und folgt mir.“ Als die anderen aus dem Kleinbus gestiegen sind, sage ich: ,,So das hier rechts ist mein Laden, bzw. Eher mein Bistro und darüber wohne ich. Oben werdet ihr auch schlafen. Wir gehen hinten rein.“ Damit laufe ich vor und krame vor der weißen, irgendwie schmutzig wirkenden Hintertür in meiner Tasche rum, um den Schlüssel zu finden. ,,Mist, ich glaub der hängt noch hinterm Tresen. Na ja egal, gehen wir eben vorne rein. Folgt mir und ähm… wundert euch nicht, unsere Stammgäste sind teils… etwas besonders…“. Also führe ich die mittlerweile, verständlicherweise, doch recht geschlaucht und müde wirkende Mannschaft ein Stück um das Gebäude herum, über die grau, gepflasterte Terrasse, auf welcher einer meiner Stammgäste gerade, an seinem Handy scrollend am Stehtisch steht und öffne die Tür mit dem open Schild unter dem großen Ladenschild mit den Worten:
ナオの居酒屋 (Nao's Taverne)
Sogleich stößt mir der angenehm würzige Geruch der Räucherstäbchen, welche ich ab und zu auf der Fensterbank stehen habe und jener, noch in der Luft liegende, des wohlschmeckenden Essens entgegen, während die Gespräche, welche man draußen eher leise wahrgenommen hat, mit einem mal verstummen, da sich die Blicke der wenigen Gäste nun auf meine Begleiter und mich richten. Lediglich die eingänige Melodie und das Rattern der Glücksspielautomaten, welche aus dem hinteren Etagenbereich zu uns dringen und das Klackern der Billardkugeln, wenn diese aneinander stoßen und anschließend in einem Loch versengt werden, durchbricht die Stille noch. ,,Nao!“, ertönt es plötzlich von Richtung Theke, während ich die gesamte Mannschaft hinter mir mit einigen Handzeichen in die fremde Umgebung locke. ,,Gut, dass du wieder da bist. Toniou hier, steigt mir gefühlt fast aufs Dach. Der versteht anscheinend immer noch nicht, dass du selbst für Stammkunden keine Ausnahme beim Ausschank machst…“, redet Kaito, stellt ein Glas ins Regal an der Wand hinter dem Tresen, während er weiter zu mir blickt und schnappt sich sogleich das nächste, um es zu polieren, bis es lupenrein ist. ,,Ich hab es ihm schon mehr als nur einmal gesagt. An meinem Tresen gibt es Alkoholausschank für harten Stoff und Mischgetränke erst ab 20 Uhr. Ich brauche keine besoffenen Alkis, die mir die restlichen Kunden aus dem Laden jagen, schließlich ist das hier keine Diskothek… Auch wenn es manchmal vielleicht den Anschein macht. Aber danke fürs übernehmen von der Bar. Machst du hinten im Lager alles fertig für morgen? Den Ausschank übernehme ich gleich. Ich zeig den Leuten hier eben ihre Zimmer und erkläre wo sie was finden, dann ziehe ich mich um und übernehme. Wenn Toniou zu viele Facksen macht, setz ihn vor die Tür, der kommt schon wieder. Sonst irgendwas wissenswertes passiert?“, richte ich mich an Kaito, einen relativ guten und vor allem verlässlichen und vertrauenswürdigen Freund von mir, welcher in meiner Bar als Servicekraft angestellt ist und mich kurzfristig vertreten hat. ,,Alles klar, mache ich. Diese Typen mit den Anzügen waren vorhin kurz da, aber als ich ihnen gesagt habe, dass die Chefin außer Haus ist sind sie wieder gegangen. Was wollen die eigentlich von dir? Und wer sind die da?“ ,,Ach nicht so wichtig, die wollen vermutlich wieder nen paar Unterschriften wegen den Formalien und das hier ist das Volleyballteam der Karasuno, ihr Bus ist liegengeblieben, deshalb bleiben sie bis morgen oder so hier. Auch der Grund warum du kurzfristig einspringen müsstest, aber egal, wir reden gleich. So und ihr könnt mir bitte einmal folgen.“, meine ich und deute dem Team an, mir die Treppen, welche mit einem Kettenvorhang “versteckt“ sind, hoch zu folgen. ,,Du hast ne eigene Bar?!“, höre ich Keishin schockiert fragen. ,,Ja, also nicht direkt ne Bar. Vor- und Nachmittags haben wir sowas wie ne Snackbar, also wo man hier Essen, aber auch schnell was zum Mitnehmen besorgen kann. Und abends, bzw. etwa ab 20 Uhr haben wir größtenteils nur noch Barbetrieb. Also eigentlich bin ich Betreiberin und Inhaberin von einem Izakaya. Es gibt also sowohl Essen, als auch Alkohol. Hinten haben wir auch ein paar Automaten, einen großen Billardtisch und nen Tisch wo sich ab und an die Pokerrunde zum zocken trifft und im Nebengebäude gibt es einen relativ großen Saal, den ich ab und zu für größere Feiern oder Veranstaltungen vermiete, aber der gehört nicht direkt zu meinem Lokal und außerdem befindet sich hinter der Theke die Küche und selbstverständlich unser Lager. Das kann ich euch aber auch morgen genauer zeigen wenn ihr wollt. Ach so genau, wie ist das eigentlich mit Hunger? Habt ihr heute schon was richtiges gegessen?“ ,,Jaaa! Die Trainer haben ein riesiges Barbecue für uns organisiert, also für alle Spieler und die Managerinnen und so. Das war absolut großartig. Aber Bokuto und Kuroo haben fast das ganze Fleisch von Grill geklaut. Richtig gemein…“ ,,Na dann, zeige ich euch erst einmal eure Zimmer.“, erkläre ich auf Hinatas, halb geschmollten Aufruf kurzangebunden und führe zunächst die gesammelte Truppe, nachdem sie sich am Ende der Treppe auf meinen Wunsch hin, die Schuhe ausgezogen haben, rechts durch den Flur, zu dem Raum, in welchem die 12 Jungs die Nacht verbringen werden. So, dass hier wäre euer Raum, ist zwar nicht riesig, aber da hier 15 Leute locker drin schlafen können, sollte das passen. Die Futons, Decken und Kissen sind in den Schränken, nehmt euch was ihr braucht und wenn es nicht reicht, ist noch mehr da. Nur keine Scheu, fragt einfach oder ruft nach mir. Das Gemeinschaftsbadezimmer für die Jungs befindet sich den Gang entlang ganz am Ende die blaue Tür. Nicht zu übersehen.“ Nachdem die Jungs ihre Taschen abgestellt haben, erkläre ich: ,,So Takeda, Ukai, hier gegenüber befinden sich eure Zimmer. Die Betten sind frisch bezogen und ihr habt beide jeweils ein kleines Bad mit Toilette und Waschbecken. Zum Duschen oder Baden müsstet ihr das Gemeinschaftsbad mitbenutzen und Mädels ihr teilt euch ein Zimmer am anderen Ende des Flurs. Folgt mir bitte.“ Wieder trappelt mir die Mannschaft hinterher, als wäre ich eine Entenmutter und die meine Kücken… Ok der Vergleich hinkt etwas, aber wen juckts.
,,So hier links befindet sich euer Zimmer. Leider das einzige noch freie, in dem anderen schläft eine Freundin von mir aktuell, sonst hätte jeder von euch ein eigenes. Es gibt da allerdings nur ein Bett drin, also müsste eine von euch auf dem Sofa schlafen, oder sich ein Futon aus dem Schrank nehmen. Aber ihr findet schon eine Lösung. Das Gemeinschaftsbad für die Mädchen befindet sich direkt gegenüber von eurem Zimmer. Und für euch gilt selbstverständlich genauso, wenn was ist, ihr was braucht oder sonst irgendwelche Fragen habt ruft mich einfach. So… ok dann zeige ich euch noch kurz die kleine Küche hier oben, da könnt ihr euch gerne was zu trinken raus nehmen oder, falls euch doch der Hunger packt, was zu Knabbern findet ihr da sicher. Fühlt euch ganz wie Zuhause, keine Scheu.“, mit diesen Worten führe ich sie in die kleine Küche, in welcher Saeko und ich schon die ein oder andere Flasche zusammen geleert haben. ,,Danke Zuki, wirklich. Aber eine Frage hätte ich schon. Wo schläfst du denn?“ ,,Willst du mich etwa beim Schlafen beobachten Ukai? Das ist aber mal so gar nicht gentlemanlike von dir…“ ,,WAS?! NEIN, natürlich nicht, ich…“, stottert er, während sich, vermutlich aus Scham oder so, ein leichter Rotschimmer auf seine Wangen legt, weshalb ich nur kichernd ,,Schon gut, ich scherze nur…"
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Reunion or farewell forever - Haikyu!! (Ukai FF)
FanfictionNao Shizuka. Aufgewachsen in der Miyagi Präfektur muss sie im zweiten Jahr der Oberschule nach Tokio umziehen und auf die Nekoma wechseln. Nicht genug, dass sie ihre Freunde und ihr Volleyballteam, in welchem sie seit Beginn des ersten Jahres Manage...