Ganz normale Gedanken beim Frühstück

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Somit zücke ich meinen Block und meinen Kulli und warte auf die Bestellung der Anwesenden. ,,Tee wäre super, am besten Grüner, für… neun Leute. Einmal einfach nur Milch und vier Kakao. Ich würde gerne einen Kaffee nehmen und Ukai…“ ,,Keishin bringe ich Wasser und Asperin. Und Jogurt mit Früchten. Hilft gegen den Kater, sonst könnt ihr euren Coach wohl bis morgen vergessen.“, ergänze ich Takedas Aussage und gehe dann mit einem Nicken in die Küche, während sich die anderen noch mit ihrem Essenswunsch auseinandersetzten.

Dort gebe ich unserem Küchenchef bescheid, dass gleich wohl einige Frühstücksbestellungen kommen und setzte selbst Wasser für Tee und Kaffee auf. ,,Ach so und setzt du bitte Milch auf? Wir brauchen vier Kakao und einmal Milch. Am besten wir machen einfach eine Kanne Kakao. Drei Kannen Tee und jeweils ne Tasse Kaffee und Milch extra.“ ,,Seit wann gibst du denn Kannen raus?“, höre ich den Küchenchef verwirrt fragen, weshalb ich nur meine: ,,Das sind Bekannte von mir und die frühstücken hier. Außerdem stellen wir ja, wenn wir relativ früh Leute hier haben, die, warum auch immer, zum Kaffeetrinken herkommen, auch Kannen raus, also solange es mehrere sind. Aber schön, nicht lang schnacken, weiter machen.“ Wenige Sekunden nach meinem Ausruf gibt Kaito: ,,Hast du gerade nen Trinkspruch umformuliert?“, von sich. ,,Jep, ich geh mal schauen ob sie wissen, was sie Essen wollen.“, also stecke ich den Zettel, auf welchem die Bestellungen stehen auf die Bonleiste und laufe durch die Flügeltüren, am Tresen vorbei, zurück zur Mannschaft der Karasuno. ,,So, wisst ihr mittlerweile, was ihr Essen möchtet? Eure Getränke kommen gleich. Falls ihr auf der Karte nichts groß gefunden habt, kann ich euch zum Frühstück entweder Sandwiches, Misosuppe und Reis oder Onigiri empfehlen. Letztere sind eindeutig meine Favoriten.“ ,,Also gibt es Dinge die sich doch nicht ändern.“, murmelt Ukai und stöhnt, während er sich seinen, vermutlich dröhnenden Kopf hält. ,,Stimmt und dass du scheinbar keinen Alkohol verträgst, habe ich ja jetzt auch festgestellt. Dabei ging es dir doch eigentlich gestern noch gut oder nicht? Vielleicht hättest du dir gestern noch nen Wasser bestellen sollen. Aber na ja, wisst ihr denn schon was?“ ,,Also ich würde ein klassisches Frühstück ohne Beilagen nehmen, also Miso-suppe und Reis.“, meint Takeda, was ich mir sogleich notiere. ,,Und ihr anderen?“ ,,Also ich, als Kapitän, übernehme das mal, wir nehmen 7 Portionen Onigiri, 3 mal Miso-Suppe mit Reis und drei, nein vier mal Sandwisches. Danke sehr Shizu.“ ,,Alles klar, dann bringe ich es euch gleich und kein Problem. Wie gesagt, den Freunden und Bekannten, genauso wie der Familie von Freunden helfe ich immer gerne. Außerdem liebe ich meinen Laden und Gäste zu bedienen, finde ich großartig.“ ,,Dann bist du ja das komplette Gegenteil vom Coach. Der sitzt immer nur faul und rauchend am Tresen, liest Zeitungen und beschwert sich, wenn es zu laut ist.“, ruft Hinata, was der Erwähnte gar nicht richtig mitzubekommen scheint, da er sich lediglich weiterhin den Kopf hält und irgendetwas unverständliches vor sich her murmelt. ,,Ach was, ich denke nicht, dass Keishin wirklich faul ist, ich denke eher, dass er einfach sein Leben genießt und es lebt, wie er es möchte, ohne sich von irgendwem etwas rein reden zulassen. Schließlich trainiert er euch auch, was man früher eher nicht von ihm in der Zukunft hätte erwarten können.“, meine ich nur, werde aber von Keishin unterbrochen.

,,Könnt ihr mal leise sein und aufhören über mich zu reden, als wäre ich nicht da?!“ ,,Aber sicher doch. Ich bringe euch euer Essen gleich, dauert noch einen Moment.“, mit diesen Worten begebe ich mich zurück in die Küche, in welcher mich sogleich die fertigen Getränke erwarten. Also schnappe ich mir, nachdem ich die sonstigen Frühstücksbestellungen an die Bonleiste gehängt und unseren Koch auf diese hingewiesen habe, Kaito und bringe mit ihm die Getränke an die Tische, an die sich die Jungs und Mädels gesetzt haben.

Zeitsprung 30 Minuten später, weil Kageyamas Milchpäckchen sauer geworden ist und er jetzt böse den Getränkeautomaten anstarrt, in der Hoffnung diesen so zu zerstören.

Als ich, 30 Minuten später, welche ich überwiegend hinter dem Tresen stehend oder mit Gesprächen mit den Jungs verbracht habe, die Glocke aus der Küche höre, laufe ich in diese und schnappe mir zunächst die Sandwisch-Teller und bringe sie zu denjenigen, die sie bestellt haben. Innerhalb von wenigen Minuten haben alle ihr bestelltes Essen und Ukai seinen Früchtejogurt. Sie bedanken sich und beginnen dann zu essen, weshalb ich mich schmunzelt zurück hinter den Tresen begebe.

Während die Mannschaft sich also mit dem Essen beschäftigt, geht auf einmal die Ladentür auf, weshalb ich kurz zusammenzucke. ,,Hey, Chef, da bin ich… oh schon Gäste? Bin ich zu spät oder hab ich was verpasst?“ ,,Hallo, nein du bist nicht zu spät, alles gut, dass sind Bekannte, die ich gestern noch abgeholt habe. Aber ich denke du wirst in der Küche erwartet.“, antworte ich dem jungen, blondhaarigen Brillenträger, welcher vor einiger Zeit in unserer Küche als Aushilfe angefangen hat. Angesprochener nickt nur und läuft dann in die Privaträume neben der Treppe, welche uns als Umkleide dienen. Als er wieder raustritt, hat er die typische weiße Küchenjacke und eine ebenso weiße Hose an. An mir vorbei huscht er durch die Flügeltüren in die Küche, aus welcher sich wenige Sekunden später Kaito zu mir gesellt.
,,Der sieht aus wie du Tsukishima!", höre ich einen der Spieler murmeln, was mich nd auch einige der anderen schmunzeln lässt. ,,Stimmt doch gar nicht!"

,,Na den geht es ja gut und Nao, wie geht’s dir so?“ ,,Na ja, soweit so gut Kaito. Der Laden läuft soweit, den Katern und mir geht’s gut und ich habe einen alten Klassenkamerad wiedergetroffen. Also eigentlich ganz gut. Und bei dir so? Gibt’s was neues von deiner Ex?“, frage ich und stelle das letzte Glas aus der Spülmaschine, welche ich vorhin angestellt habe, auf den Tresen, nur um dieses dann mit einem Poliertuch zu putzen. ,,Nope, meldet sich nicht mehr bei mir. Aber ich bin, um ehrlich zu sein, ganz froh darüber.“, erklärt Kaito scheinbar teilnahmelos, aber dennoch merke ich, dass es ihm nicht ganz so egal ist, wie es vielleicht zu sein scheint oder es ihm gerne wäre. ,,Ich weiß schon was du denkst, aber ehrlich Nao, mir geht’s gut.“ ,,Da du mich mindestens genauso gut kennst, wie ich dich, weißt du, dass ich dir das nicht abkaufe. Aber egal. Du wirst schon jemanden finden, der zu dir passt. Und jetzt Kopf hoch!“, versuche ich ihn aufzumuntern und stoße ihm mit dem Ellenbogen leicht in die Seite. Schmunzelnd sehe ich dabei zu, wie sich auch ihm ein Schmunzeln ins Gesicht schleicht. ,,Na also, geht doch!“

Ukai pov.

ˋScheiße! Wieso habe ich bitte so einen krassen Kater? Ich hab doch gar nicht so viel getrunken gestern… oder doch?ˋ, denke ich mir selbst verwirrt, was meinen Kopf aber nur dazu bringt, noch mehr zu dröhnen und zu brummen. ˋWas ein Mistˋ ,,Hey, Ukai, alles in Ordnung bei dir?“, höre ich Tekeda neben mir fragen, weshalb ich aus meinen Gedanken gerissen werde und ihn nun fragend ansehe, während mein Kopf noch immer halb auf der Tischplatte ruht. ,,Hmm?!“, gebe ich daher nur brummend von mir, wobei mir selbst nicht klar ist, ob dies eine Frage oder eine Antwort auf seine, sein soll. Scheinbar geht es ihm genauso, was seinen verwirrten auf mir ruhenden, Blick erklären würde. ,,Glaubt ihr Shizu und dieser Typ da sind zusammen?“, höre ich Tanaka fragen, weshalb ich, warum auch immer, die Schmerzen aus meinen Kopf verdränge, als wären sie nie da gewesen und meine Augen durch den Laden wandern lasse, ehe sie an Zuki und diesem Kai oder wie der auch immer heißt, hängen bleibt. ,,Die beiden scheinen sich auf jeden Fall gut zu verstehen!“, kommt es von Sugawara. Genau das gleiche habe ich mir grade auch gedacht.

ˋEtwas zu gut. Früher hätte Zuki… Nao stets Abstand zu solchen Typen gehalten und hätte nicht mit ihnen flachsend am Tresen gestanden. Und warum ist meine Laune jetzt bitte so im Keller? Die kann doch machen, was sie will, kann mir ja egal sein. Aber es kotzt mich trotzdem irgendwie an, dass sie scheinbar so vertraut miteinander sind… liegt vermutlich am Restalkohol. Auch wenn das eigentlich gar nicht sein kann, weil ich ja fast nichts getrunken habe gestern… also fast nichts… Na ja, wie auch immer.ˋ, genervt verbanne ich diese unwichtigen Gedanken aus meinem Kopf und trinke den letzten Schluck des, mit Asperin versetzten Wassers, welches Nao mir vorhin gebracht hat. Zugegeben, damals in der Grundschule hatten wir wenig miteinander zutun und in der weiterführenden, hätte man uns fast als Freunde bezeichnen können, was vermutlich nicht zuletzt daran lag, das Nao und ihre Familie ganz in unserer Nähe gewohnt haben. Als wir dann beide auf der Karasuno waren und beide im Volleyballteam eine feste Position eingenommen haben, ich als Spieler und sie als Managerin, hatten wir dementsprechend auch mal mehr miteinander zu tun. Ich kann mich noch gut daran erinnern wie Yusuke Takinoue versucht hat mich und sie zu verkuppeln… Vermutlich hat mein ständiges Gerede über sie auch seinen Teil dazu beigetan. Ob ich mich damals wohl auch so verhalten habe wie Tanaka mit Shimizu?

PS: Entschuldigt bitte, dass gestern kein Kapitel kam, bin erst gegen Abend nach einer langen Fahrt bei meinem Großvater angekommen und hatte kein Internet. Weiter geht es dann wie im Plan, nächste Woche Montag und Donnerstag.

Reunion or farewell forever - Haikyu!! (Ukai FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt