Ich komm da nicht mehr raus

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,,Wie auch immer.“, wimmle ich sie ab und stehe auf, während ich die Tassen vom Tisch hochhebe. Mit diesen laufe ich in die Küche und stelle sie dort ab. ,,Ach komm schon, jetzt schmoll doch nicht gleich.“ ,,Ich schmolle nicht. Ich kann mir lediglich besseres vorstellen, als über meine verstorbene Verwandtschaft Verschwörungstheorien zu erstellen. Fakt ist, sie sind tot und selbst wenn es sich nicht um einen Unfall, sondern einen Anschlag gehandelt haben sollte, bringt mir das Wissen darüber, sie auch nicht zurück.“, erläutere ich nüchtern und begebe mich in den Hausflur um mir dort meine Schuhe anzuziehen. ,,Stimmt schon…“

Gemeinsam mit Saeko laufe ich durch die Miyagi Präfektur und unterhalte mich mit ihr darüber, was sonst so seit unserem letzten Treffen passiert ist. Dabei lasse ich meinen Blick durch die geordneten und ordentlichen grünen und beblumten Vorgärten wandern. In Tokio sind die wenigen Gärten und Parks eher belebt, kein Ort der Ruhe. Im Gegenteil, es ist ständig etwas los. Hier ist es völlig friedlich und die wenigen Geräusche, die diese angenehme Stille durchbrechen, ist das Lachen der Kinder und das Summen der Insekten. Kein Anzeichen von Hektik, alles in allem wirklich schön. ,,Dahinten gibt es super leckere Onigiris und hammer Sushi. Das wirst du lieben. Der Laden hat vor knapp 2 Monaten aufgemacht und glaub mir du wirst nie mehr woanders hingehen!“, reißt mich Tanakas Schwester aus meinen Gedanken, weshalb ich meine Augen wieder auf sie richte.
,,Alles gut?“, fragt sie und sieht mich leicht unsicher an. ,,Hmm? Ach alles gut. Ich frag mich gerade nur, wie sich mein Leben wohl entwickelt hätte, wenn ich nie aus Miyagi weggezogen wäre, mein Bruder und meine Großeltern nicht verstorben wären und ach keine Ahnung… irgendwie hab ich grad wohl einen Durchhänger…“, gebe ich nur geknickt von mir und verschränke meine Arme hinter meinem Nacken. ,,Na dann lass uns Essen gehen! Essen hilft immer.“ Leicht schmunzelnd folge ich ihr zu dem kleinen Laden, in welchem wir uns sogleich jeweils eine Portion Onigiri und beide einen Tee bestellen.

Zeitsprung ca. 15.00 Uhr, weil Oikawa. (Danke an Justwriting24 ;)

PS: Ihr könnt mir gerne Ideen für Zeitsprünge zukommen lassen, egal wie absurd, ich finde bestimmt eine Verwendung)

,,Alles klar, dann geht’s jetzt los.“, gebe ich von mir und starte den Wagen, in welchen die meisten von Saekos Bandkollegen platzgenommen haben. Einer von ihnen fährt mit dem anderen Wagen, in welchem auch die ganzen Instrumente zu finden sind. Während ich mich gedanklich von Miyagi verabschiede, lenke ich meinen Wagen Richtung Tokio. Als ich vorhin mit Saeko gesprochen habe, sind mir viele Gedanken gekommen, welche so einiges erklären würden. Einerseits will ich vielleicht einfach nur, dass sie stimmen, weil sie eben eine gewisse Erklärung abgeben würden, aber andererseits will ich eigentlich nur damit abschließen, mich nicht weiter damit auseinandersetzen und mir vor allem in keiner Hinsicht Hoffnung machen. Am Besten wäre es wohl wirklich, wenn ich dem Thema einfach vollständig aus dem Weg gehe und mich nicht weiter damit beschäftige. Diesen Entschluss gefasst, atme ich tief ein und aus, richte mich in meinem Sitz auf und konzentriere mich rein auf die Autofahrt.

,,So, da wären wir. Saeko, den Schlüssel für die Hintertür gebe ich dir gleich, ihr kennt euch hier ja aus. Passt auf die Katzen auf und joa, wenn was ist, ihr findet mich schon.“, mit diesen Worten schließe ich den Wagen ab, drücke meiner blondhaarigen Freundin die Haustürschlüssel in die Hand und gehe selbst in den Laden, in welchem ich sogleich von Kaito begrüßt werde. ,,So da bin ich wieder. Ist- “ ,,Die waren wieder hier. Und haben nicht gerade wenig Post hinterlassen… Zuki? Was ist da los? Die wollen 100% nicht nur irgendwelche Unterschriften! Ich spreche jetzt nicht als Angestellter, sondern als Freund zu dir. Was ist los und was wollen die?!“, unterbricht Kaito mich und sieht mich eindringlich an. ,,Welch eine nette Begrüßung, dir auch hallo... Ich habe keine Ahnung. Was haben die denn für Briefe dagelassen? Gib mal her, dann lese ich mir die in Ruhe durch.“ Genervt ausatmend strecke ich die Hand aus und bekomme sogleich einen Packen von locker einem dutzend Briefe in die Arme gedrückt. ,,Ähm… so lange war ich doch gar nicht weg?“, gebe ich verwirrt von mir und schüttle den Kopf. ,,Gestern, nachdem du gefahren bist kamen ca. ne Hand voll und als ich heute Morgen den Briefkasten geöffnet habe, fiel mir der Rest entgegen. Die standen heute Morgen, bevor ich überhaupt aufgeschlossen habe, vor dem Laden, die gleichen Typen, die vorgestern oder so schon hier waren, mit den du hinten warst!“, erläutert er und sieht mich kritisch an, ehe er mir einen letzten Blick zuwirft, welcher soviel aussagt wie klär-das! und sich von mir ab- und den Gästen wieder zuwendet. ˋScheiße´ Mit den Briefen laufe ich die Treppen hinter dem Vorhang hoch, an meiner Freundin, die sich die letzten Tage um meine Katzen gekümmert hat, ohne ein Wort zu sagen vorbei und bis in meine Wohnung. Dort lasse ich mich auf meinen Schreibtischstuhl fallen und breite die Briefe vor mir aus. Alles fast blanke Briefumschläge unterschiedlichsten Größen, auf welchen immer lediglich mein Nachname steht. ´Na dann mal los…´, mit diesen Gedanken öffne ich den ersten Umschlag aus welchem mir einige Kontoauszüge entgegen fallen. Bei näheren Betrachtungen wird deutlich, dass es monatliche Überweisungen von einem mir unbekannten Konto auf das Konto meiner Großeltern gab. Beginnend einige Monate vor ihrem Tod… ˋAch du scheisseˋ.

Auch im nächsten Umschlag befinden sich Papiere, allerdings keine Kontoauszüge sondern handschriftliche Verträge… Unterschrieben von meinem Großvater. Auch in den nächsten Umschlägen befinden sich allerhand Papiere, Bilder, Zahlungsaufforderungen und ähnliches.  Durcheinander und nachhaltig schockiert lehne ich mich weiter in meiner Rückenlehne zurück. Das kann doch alles nicht wahr sein… Was soll ich denn jetzt bitte machen und warum ist davon in den anderen Unterlagen nichts zu finden? Aber na schön, jetzt habe ich es schwarz auf weiß… obwohl, man kann selbst das fälschen… vielleicht sollte ich mich wirklich an einen Richter oder so wenden. Oder vielleicht doch lieber Taoka? Ich hab keinen Nerv mehr dafür… Dieser Mist sorgt dafür, dass meine gesamte Zukunft innerhalb von wenigen Sekunden auf der Kippe steht… Die Polizei kann mir dabei eh nicht helfen… also doch Taoka… Ach was, ich finde schon irgendeinen Weg.

,,Nao? Kommst du mal bitte?“, ertönt nach einigen Minuten, welche ich in Gedanken versunken auf dem Schreibtischstuhl verbracht habe, Kaitos Stimme. Von daher stehe ich schleppend auf und spüre wie mir die Müdigkeit schwer in den Knochen liegt. ,,Komme!“, rufe ich und laufe die beiden Treppen herunter. Gerade als ich den Vorhang zur Seite schiebe und in den Laden trete, bemerke ich Kaito, welcher mal wieder einige Gläser polierend hinter dem Tresen steht. ,,Was gibt´s?“, frage ich ihn und lehne mich gegen den Rahmen, an welchem der Vorhang befestigt ist. ,,Taoka ist gerade gekommen. Gehst du nach hinten? Ich kann hier nicht weg, wie du siehst.“ ,,Klar, ich zieh mich schnell um.“, mit diesen Worten begebe ich mich in unsere Umkleide, ziehe meine Arbeitskleidung an und atme, ehe ich die Tür in den Ladenbereich öffne, noch einmal tief durch. ˋOk, es wird sich schon eine Lösung finden lassen. Einfach nicht drüber nachdenken und weitermachen. Jetzt kannst du eh nichts daran ändern.ˋ, schießt es mir durch den Kopf, bevor ich die Tür endgültig öffne und mit einem unechten Lächeln mein Lokal betrete. Jene Gäste, die ich passiere grüße ich freundlich, in der Hoffnung, dass man mir das Chaos, welches in meinem Inneren um sich schlägt nicht ansieht.

Am Hinterzimmer angelangt öffne ich die Tür, trete in den Holzverkleideten Pokerraum und schließe die Tür dann wieder. ,,Ah, hallo meine liebe. Wie geht es dir?“ ,,Hallo Taoka. Na ja, war schon mal besser aber was soll´s. Was kann ich euch heute bringen?“ ,,Ist was passiert?“ ,,Na ja. Also…“ ,,Na los. Raus mit der Sprache!“, kommt es streng von ihm, während einer seine Kumpanen die Karten mischt. ,,Jungs, lasst uns allein. Ich rufe dann.“, kommt es von ihm, weshalb seine beiden Begleiter ohne die Aufforderung ihres Bosses zu hinterfragen aufstehen, den Raum verlassen und vermutlich draußen vor der Tür stehenbleiben. Da merkt man mal wieder, was Taoka eigentlich für eine Macht hat, bzw. dass seine Leute klipp und klar nach seiner Pfeife tanzen und das, was er sagt auch umsetzten. ,,Setzen!“, kommt seine strikte Anforderung mit welcher er auf einen Stuhl an dem Tisch deutet. Wissend, dass ich aus dieser Situation nicht mehr rauskomme, lasse ich mich seufzend auf dem Stuhl nieder. ,,Also? Was ist los?“ ,,Ok, zusammengefasst, meine Großeltern, von denen ich ja diesen Laden hier geerbt habe, sollen angeblich Schulden in Höhe von 2,5 Millionen Yen aufgenommen haben, welche ich nun zuzüglich der Zinsen an diesen Typen zurückzahlen soll. Probleme jetzt sind, dass ich erstens nicht soviel Geld habe, zweitens in den Unterlagen meiner Großeltern nichts davon zu finden ist, ich aber Unterlagen von diesem Typen bekommen habe, in welchen die Überweisungen klar abzusehen sind und ich jetzt, also drittens, irgendwie Panik habe, dass sie mir das als Beweis an den Hals hetzen und den Laden dicht machen.“

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PS: Da ich nächste Woche nach Köln muss, kommen leider keine Kapitel. Also geht es erst am 20.09 weiter.

Reunion or farewell forever - Haikyu!! (Ukai FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt