Du brauchst nicht zu warten, du kannst auch schon hoch. Ehrlich gesagt bin ich echt müde. Es war ein anstrengender Tag heute. Also wenn es dir nichts ausmacht würde ich mich gleich aufs Ohr hauen. Dann können wir morgen reden.“ ,,Klar…“, meint er und ich merke, dass er mit meiner Antwort nicht sonderlich zufrieden ist. Aber ist ja nicht meine Schuld, wenn er die ganze Zeit am Tresen sitzen bleibt. Also schließe ich die Tür wieder auf, laufe einmal ums Gebäude herum, zu den Mülltonnen und packe die vollen Müllsäcke dort hinein. Wieder im Gebäude angekommen, reibe ich mir schnell über die Arme, um die Kälte und die entstandene Gänsehaut von diesen zu verdammen, schließe die Tür ab und bemerke dann Ukai, welcher am Anfang der Treppe steht. ,,Huh? Bist doch noch nicht hochgegangen?“, frage ich und unterdrücke ein Gähnen. ,,Ne ich wollte noch auf dich warten.“ ,,Hm. Na dann. Ich komme sofort. Ich mache noch schnell die Beleuchtung an der Bar aus und komme dann.“ ˋWas ist denn mit dem los? Hat der etwa vergessen, wo er schläft oder ist er in den letzten Jahren einfach nur anhänglich und unselbstständig geworden?ˋ, schießt es mir durch den Kopf. Wenige Sekunden später sind die Lichter aus und ich gehe zurück zu Ukai, welcher sich keinen Zentimeter bewegt hat und somit noch immer am Fuße der Treppe steht. ,,Na dann kommen sie mal mit junger Mann… Dann müssen sie nicht alleine durch die Dunkelheit irren.“ ,,Wow… Danke für nichts Zuki…“, meint er nur und ich kann erahnen, dass er schmunzelnd die Augen verdreht. ˋEr hat sich im Gegensatz zu mir wirklich kaum verändert.ˋ, denke ich mir während wir hintereinander die Treppen schweigend nach oben laufen. ,,So, später mache ich den Laden um zehn auf. Wenn ihr wollt, könnt ihr gerne vorher frühstücken… Obwohl, morgens ist eh nicht soviel los, also kein Stress, schlaft euch erst einmal aus, das war sicher auch für dich und die anderen ein langer Tag. Ich bin oben. Wenn etwas ist schrei. Obwohl besser nicht… Komm einfach die Treppe hoch und Klopf ans Holz oder so. Findest schon einen Weg, wenn was ist. Ansonsten, wie gesagt, kommt einfach runter und bestellt was ihr wollt. Geht aufs Haus. Und bevor ich jetzt noch mehr rede und dadurch womöglich die anderen wecke, verabschiede ich mich von dir und wünsche eine angenehme Nacht und süße Träume.“ ,,Ähm ja. Was auch immer. Danke nochmal, dass du uns abgeholt hast, uns hier pennen lässt und auch für die Verpflegung und so. Tekeda kann es sicherlich regeln, dass du das Geld von der Schule wiederbekommst oder so. Ich mein nur weil, na ja, also vorhin meintest du ja, dass das Geschäft nicht gerade den größten Gewinn abwirft und so. Und ach ja, du kannst mich ruhig auch einfach Keishin nennen. Wir kennen uns schließlich schon ziemlich lang und ich nenn dich ja auch Zuki.“ Ein Schmunzeln schleicht sich auf meine Lippen, als mir auffällt, das Ukai mir offensichtlich wirklich zugehört hat und sich wirklich für das, was ich erzähle interessiert, was normalerweise bei den meisten Personen, die ich treffe und mit denen ich mich unterhalte, eher nicht der Fall ist. Zumal ich meistens einfach viel zu viel sage oder in unpassenden Momenten Dinge äußere. Das kann ich wirklich gut… Also verabschiede ich mich, nachdem ich meine Schuhe gegen Hauslatschen getauscht habe, mit einem leichten Lächeln und den Worten: ,,Dann bin ich jetzt für dich Nao, es sei denn du willst bei deinem Spitznamen bleiben.“ von Ukai und erklimme die schmale Treppe, welche seitlich im Flur gegenüber dem Eingang zur Küche auf den Dachboden führt.
Während meine rechte Hand mich am Geländer nach oben führt, schweife ich mit meiner anderen über die weiße Raufasertapete, um eine zusätzliche Stütze zu besitzen. Oben an der offenen Luke, welche auf den Dachboden führt angekommen, stütze ich mich mit meinen Händen auf dem dunkeln Laminat ab und richte mich auf. Sogleich springen zwei Bewegungsmelder an, welche mit der Deckenlampe verbunden sind und diese dazu verleiten, den Raum in warmes Licht zu tauchen und diesen somit zu erleuchten. Mit einem Gähnen laufe ich an dem dreistöckigen, grau-weißen Katzenbaum vorbei, auf welchem es sich mein Nebelungkater Sirius gemütlich gemacht hat. ,,Na Dicker, liegst du hier wieder auf der faulen Haut? Hast du dich seit heute Morgen überhaupt bewegt? Nein? Auch gut. Wo hast du Sasuke gelassen?“, murmle ich und kraule ihn am Nacken, was ihn wollig Schnurren lässt. Sirius ist nicht sonderlich anhänglich. Eher ein fauler Kater, der die Ruhe der Action vorschiebt und einfach sein Leben als Hauskatze lebt. Ganz nach dem Motto: Komm ich heute nicht, komme ich morgen oder gar nicht. Aber trotzdem liebe ich den nun fast 6-jährigen Kater mit dem grau-weißen Fell, was ihn fast mit dem Katzenbaum verschmelzen lässt, und den grünen Augen. Schließlich ist er, seit er ein kleines Kätzchen war, bei mir. Sasuke hingegen ist ein regelrechter Wirbelwind. Aber das ist typisch für seine Rasse, eine Somali. Sie sind grundsätzlich sehr aufgeweckt und neugierig. Wahrscheinlich ist das auch der Grund dafür, dass er immer auf der Treppe in Richtung Laden oder draußen herum geistert. Tokio ist zwar nicht gerade die sicherste Stadt für eine Katze, aber bisher ist er immer wieder gekommen und die schwerste Verletzung die eine meiner Katzen, bzw. Sasuke mal mit nach Hause gebracht hat waren Kratzer, weil er sich vermutlich mit einem Artgenossen angelegt hat. Ohne mir weiter Gedanken darüber zu machen, schüttle ich den Kopf, lasse Sirius weiter schlafen und begebe mich zu meinem Kleiderschrank, welcher sich hinter einer kleinen Trennwand befindet. Ich achte, ja schon fast penibel, darauf, dass ich keine Tierhaare an meiner Kleidung, bzw. vor allem meiner Arbeitskleidung habe, an meinen Schlafsachen ist es mir aber relativ egal, schließlich sieht mich damit niemand. Daher lasse ich mich, gekleidet in ein Tanktop und eine kurze Jogginghose, in mein Boxspringbett fallen und schließe die Augen. ˋNach all den Jahren treffe ich ihn also wirklich wieder. Das hätte ich damals nie gedacht.ˋ, bemerke ich.
Als ich ein leises Miauen neben meinem Bett wahrnehme, öffne ich meine Augen und erblicke nach wenigen Sekunden meinen etwa dreijährigen, rotbraunhaarigen Kater, welcher mich neugierig aus seinen blauen Augen anfunkelt. ,,Sasuke, ich spiele jetzt nicht mit dir. Komm hoch, du kannst hier schlafen. Wir spielen morgen und ich hab dir ein paar Leute mitgebracht, die sicherlich gebannt darauf sind dich kennen zu lernen und mit dir zu spielen.“
Ob ich mich mit meinen Katzen unterhalte? Aber ja. Ob sie mich verstehen? Vermutlich eher nicht. Ob sie mir antworten? Nein, auch nicht, alles was ich bekomme sind schiefe Blicke, fauchen und ab und an mal ein Maunzen. Mache ich es trotzdem? Aber selbstverständlich.
Also schließe ich meine Augen wieder, als ich den flauschigen Kater neben mir auf der Decke wahrnehme. Müde lasse ich meine Hand über sein flauschiges Fell gleiten, lausche seinem Schnurren und sinke, langsam aber sicher in einen tiefen Schlaf, wobei meine letzten Gedanken dem blonden Trainer der Karasuno und meiner Wiedersehensfreude gelten.
Als etwa sechseinhalbstunden später, um 7.30 mein Wecker klingelt und mich so aus meinem Schlaf reißt, entweicht mein Traum meinen Fängen und alles was mir noch von jenem im Kopf herumgeschwebt ist, dass Ukai eine nicht unwichtige Rolle in diesem hatte. Das kommt davon, wenn man Menschen aus seiner Vergangenheit wieder trifft… Verschlafen tapse ich zu meinem Kleiderschrank und ziehe eine schwarze Jeans heraus. Auf meinen Arm zu der Hose gesellt sich zudem ein oversize T-Shirt der Band Metallica, frische Unterwäsche und Socken. Schnellen Schrittes husche ich barfuß über den kalten Laminatboden, in das weiß geflieste Bad und springe dort unter die Dusche, wodurch auch mein Geist direkt etwas wacher wird.Mit frisch gewaschenen, noch nassen Haaren und in die Klamotten aus meinem Kleiderschrank gekleidet, laufe ich zu dem Schrank, in dem ich die Sachen für meine Katzen aufbewahre. Da mein Schlaf-, Wohn-, und Esszimmer einen Raum bilden, in welchem sich auch meine kleine Küchenzeile befindet, muss ich nicht lange gehen und sammele auf dem Weg gleichzeitig die Näpfe meiner Katzen ein. Diese stelle ich auf die Küchenzeile und befülle sie mit Trockenfutter, auf welchem ich eine Tüte Nassfutter verteile. Die zwei Näpfe stelle ich auf den Boden und sogleich bemerke ich Sasuke, welcher sich um mein Bein windet, bis ich die Näpfe endlich abgestellt habe. Einen kurzen Moment wartet er, doch als sein Blick meinen trifft, stürzt er sich aufs Essen, als wäre es das einzige was er je bekommt. ,,Schling nicht so. Nachher verschluckst du dich. Sirius, beweg deinen faulen Hintern hier her, es gibt Essen! Sonst frisst dir dein junger Freund wieder alles weg.“, meine ich und beobachte den älteren Kater dabei, wie er gemächlich die Stufen und Bretter des Katzenbaumes herunter läuft, sich unten angekommen streckt und die Krallen dabei ausfährt. ,,Du hast ja echt die Ruhe weg, was mein lieber?“, murmle ich und streiche dem Kater, als er bei mir ankommt, über den Kopf. Stressfrei kippe ich das alte Wasser aus dem Trinknapf meiner Katzen in das Waschbecken, spüle den Napf aus und befülle ihn neu mit klarem, frischem Wasser.
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Reunion or farewell forever - Haikyu!! (Ukai FF)
FanficNao Shizuka. Aufgewachsen in der Miyagi Präfektur muss sie im zweiten Jahr der Oberschule nach Tokio umziehen und auf die Nekoma wechseln. Nicht genug, dass sie ihre Freunde und ihr Volleyballteam, in welchem sie seit Beginn des ersten Jahres Manage...