10. Kapitel

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Ich wollte gerade zum Gehen ansetzen und Navi folgen, als Link mir ums Handgelenk faste und mich aufhielt.
"Warte noch kurz. Ich muss mit dir reden, ja?"
Mein Herz fing an, aus dem Rhythmus zu kommen.
-"Ok.", sagte ich gedehnt.
Ich trat noch ein paar Schritte näher an ihn ran und sah ihm in die blauen Augen.
Er fing an, verlegen zu lachen, was irgendwie total süß war.
Er stand etwa eine Handbreite von mir entfernt als er anfing zu reden.
"Ich... wo fang ich am besten an ...", stotterte er. Ich ahnte schon was kommen würde, wartete aber darauf, dass er es laut aussprach...Oder ich irrte mich und er würde mich jetzt fragen, warum ich vorhin so geheult hatte. Er räusperte sich, schüttelte den Kopf und begann von neuem. "Ich ... auf der Reise hier her bist du mir echt ans Herz gewachsen und..." Er brach ab. Schien zu überlegen was er als nächstes sagen sollte. Mein Herz fühlte sich an als würde es einen Marathon laufen. Würde er es wirklich sagen? Ich meine, das was ich glaubte, dass er sagen würde? Er nahm mich an den Händen, sah aber auf seine Füße. "Das könnte jetzt echt dumm rüberkommen, weil du sowieso schon in einem emotionalen Chaos bist, aber ich finde, ich sollte...nein...MUSS es dir sagen, dass...-"
-"Link?", rief eine freudige Mädchenstimme hinter mir.
Ich zog meine Hände aus seinen, -was eigentlich echt schade war, weil ich mich einfach nicht von seiner Berührung lösen wollte - und drehte mich um. Das Mädchen, von dem die Stimme kam, war in unserem Alter, hatte lange, rote Haare und Sommersprossen. Sie trug ein weißes, kurzärmeliges Hemd mit einem pinken Rock. Darüber befand sich noch eine rote Schürze mit dem Zeichen von Hyrule darauf und eine bronzene Brosche hielt einen gelben....Stofffetzen....um ihre Schultern.
Sie raßte auf Link zu und umarmte ihn inständig. "Blöde Schnepfe.", dachte ich. Warum musste sie genau jetzt kommen? JETZT?!
"Malon!", sagte er mit einem entschuldigenden Lächeln zu mir. Immer noch in der Umarmung.
Schön langsam lösten sie sich und Malon drehte sich zu mir um.
"Wer ist das, Link?", sagte sie. Mann, dieses Gesicht würde ich jetzt auf ewig hassen. Ich zwang mir kurz ein Lächeln ab, weil ich trotzdem nicht unfreundlich sein wollte und Link antwortete:"Das ist Sophie. Eine Freundin."
-"Oh! Das kommt ja ganz gelegen! Wir machen heute eine kleine Party, weil in letzter Zeit alles ein bisschen aus den Fugen geraten ist. Ihr wisst schon. Um die Leute ein bisschen aufzumuntern."
'Das kommt ja ganz gelegen.', äffte ich sie in Gedanken nach.
"Eigentlich wollten ich und Sophie nur Epona holen und...-"
-"Ja! Epona ist hier! Die stand eines Morgens einfach vor dem Tor zur Weide! Verrückt, nicht?"
"Ja, also wir wollten wirklich nicht stören...-" Sie ließ Link nicht einmal ausreden und zog uns einfach hinter ihr her, hinauf in den Vorgarten des alten Bauernhauses. Ich wünschte mir, wir wären niemals los gegangen, um Links Pferd zu holen. Dann wäre mir so Einiges erspart geblieben. Vor der Weide, wo Epona mit den anderen Pferden stand, waren viele Klapptische und -Bänke aufgestellt. Die meisten Plätze waren sowieso schon besetzt, also machten wir es uns auf einem Tisch am Rand bequem. Wir waren beim Sitzen so nah an der Hauswand, dass ich mich anlehnen konnte. Die Musik kam von einer Band, die versuchte ein bisschen Stimmung in die ganze Sache zu befördern. Dabei aber kläglich versagte. Ich denke die Leute waren nicht wirklich in Feierstimmung. Und ganz ehrlich? Ich war es auch nicht. Link schien ebenfalls nicht ganz begeistert von dem Ganzen zu sein. Trotzdem, bestellte ich mir bei Malon immer wieder etwas zu trinken (keinen Alkohol natürlich) und mein Begleiter bezahlte es mir mit Vergnügen. Die Stunden vergingen und die Nacht schien einfach kein Ende haben zu wollen. Mit der Zeit, waren schon ziemlich alle Leute aufgebrochen, ausser die paar, die zu viel getrunken hatten, lagen noch nutzlos auf den Bänken rum. Obwohl nie einer getanzt hatte, spielte die Band immer noch schnelle, fröhliche Lieder und Malon konnte man wohl gar nicht mehr von ihrem Tripp runter bringen. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass sie ein bisschen zu viel erwischt hatte.
"Isch lieve mein Leben! Wuhu!", kam es dann von ihr. Und plumps. Schon war sie zusammengebrochen.
-"Ich denke, sie sollte ins Bett gehen.", meinte Link.
Ohne ein weiteres Wort, hob er Malon über die Schulter und ging in den Hof.
Ich folgte ihm unauffällig. Während sie so über seiner Schulter hing, brabbelte sie immer noch irgendwelchen Mist.
"Wo bringst du misch hin? Isch muss doch die...-" Hicks. "Gäste bedienen."
Wir reagierten einfach nicht auf ihre Wortblubberei und brachten sie in ihr Zimmer. Es war eigentlich ganz schlicht Eingerichtet. Weisse Wände. Holzbett. Nichts Besonderes.
Link legte sie ins Bett und deckte sie zu.
"Aber isch bin noch gar nicht müde!"
-"Lass es Malon. Geh jetzt schlafen.", antwortete Link gleichgültig. Sie drehte sich weg und murmelte irgendetwas von 'Ich kann sehr gut auf mich selbst aufpassen.' und 'Blöder Typ mit seiner blöden, süßen, grünen Mütze.'
Da musste ich ihr Recht geben. Seine Mütze war wirklich süß.
Wir verließen ihr Zimmer und gingen wieder auf die Weide. Jetzt hatten sich auch die letzten Pen-... äh ich meine, die letzten sturz Besoffenen, auf den Weg gemacht. Die Musik spielte trotzdem noch.
"Ich werd noch schnell Epona holen."
Und da war er auch schon weg.
Nachdem ich ein wenig wartete, hörte ich über die Musik, die die Band machte, eine Flöte spielen.
Ich sah mich kurz um. Es war keine Flöte zu sehen und die Band bestand gerade mal aus 4 Mitgliedern und diese spielten nur Gitarre, Geige, Lyra und Trompete.
Ich beschloss in die Richtung zu gehen, in der ich Link vermutete und aus der die Musik kam. Ich orientierte mich nur an der Melodie, die ich hörte. Ausserdem war es wirklich nicht einfach im Dunkeln etwas zu sehen...Aber glücklicherweise hatte ich die Zwei schlussendlich doch gefunden.
Link saß am Holzzaun von mir weggedreht und die Flötenmelodie kam von ihm. Epona stand neben ihm und stupste ihn gerade am Kopf an. Mit dem Stupsen, brachte sie ihn zum Aufhören und er schlang kurz seine Arme um sie. Ich ging, mit vorsichtigen Schritten, näher an sie ran, um zu hören was er sagte.
"Schön, dass du wieder auf unserer Seite bist, Epona.", flüsterte Link.
"Ich verspreche dir, ich werde dich nie wieder so vernachlässigen."
Ich versuchte noch ein bisschen näher zu kommen. Knack. Das war ein Ast.
Link ließ Epona los und drehte sich erschrocken zu mir um. Als er dann sah, dass es nur ich war, lächelte er.
Ich wusste nicht recht, was ich jetzt sagen sollte, also fragte ich einfach:"Bist du fertig? Können wir schon los? Und ach ja, Navi müsste hier auch noch irgendwo rumfliegen."
Er drehte sich auf dem Zaun um und sprang auf den Boden. Mit langsamen Schritten kam er auf mich zu, bis er seinen Kopf gegen meinen lehnte und seine Hände um meine Hüfte fasste.
"Das kann ich leider nicht zulassen."
Er grinste. "Du bist mir noch was schuldig."
-"Was bin ich dir denn schuldig?" Ich musste lachen.
"Schon vergessen? Ich hab dir ein paar mal das Leben gerettet?"
Naja. Lebenretten konnte man das nicht nennen, ich meine immerhin, war ich die Jenige gewesen, die den Drachen und seine eigene Hälfte umgebracht hatte. Aber er hatte mir geholfen und mich begleitet. Ich denke das ist genug um ihm, dieses Argument durchgehen zu lassen.
-"Was willst du denn, dass ich jetzt mache?"
Er ließ mich los, kniete sich auf den Boden und hielt mir seine Hand hin.
"Gewehrt ihr mir diesen Tanz, Ma'am?"
Ich legte meine Hand in die Seine.
-"Mit größtem Vergnügen."
Er richtete sich auf und wir strahlten uns an. Er schlang seine Hände um mich und ich ließ meine um seinen Hals gleiten.
In diesem Moment war mir alles andere egal. Ich vergaß, dass ich nach Hause wollte, dass ich Malon niemals verzeihen könnte, und am aller wichtigsten, ich vergaß meine Mission. Die Vorstellung, dass ich vielleicht bald schon sterben könnte, weil ich möglicherweise einmal nicht soviel Glück im Kampf hatte. Tja, das alles hatte ich mit einem fetten Fußtritt aus meinem Gehirn befördert.
Alles was jetzt für mich zählte, waren Links Augen, die sich innig in meinem Blick verfingen. Die Musik, die ganz langsam spielte und der sternenklare Himmel, der mir vorhin gar nicht aufgefallen war, seine Schönheit, jedoch über unseren Köpfen erstrahlen ließ. Das größte war aber, dass ich jetzt keine Bestätigung mehr brauchte. Ich würde niemals, niemals, niemals wieder hinterfragen müssen, ob Link mich liebte. Ich brauchte keine unnötigen 3 Wörter aus seinem Mund, um zu wissen, dass er mich mochte. Ich wusste es einfach. Und das war mir genug.
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Sooo! Also das waren jetzt 10. Kapitel :D Wow. Vorerst möchte ich aber mal einer ganz besonderen Person danken, die mir ein bisschen geholfen hat, bei der Stelle wo Link Sophie etwas ganz bestimmtes sagen wollte ;D
snow_white_me
Und jemandem, der mir bei meinen Rechtschreibfehlern geholfen hat, leider weiß ich den Benutzernamen von ihr nicht ): Aber die Person wird schon wissen, dass sie gemeint ist ;D

Ach ja und noch ganz kurz zum Schluss: In den nächsten Tagen werde ich die Fehler, aus den vorherigen Kapis ausbessern, also falls ihr eine Nachricht bekommt, mit meinem Buch drauf, wisst ihr dass ihr es nicht anklicken müsst :D
Ausserdem danke ich euch, dass ihr diesen Shit lest xD
Na dann,
Ciao!

SilenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt