2. Kapitel

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Ich blinzelte. Ich sah Baumkronen über mir. Ja wie jetzt? Heißt das, ich bin schlafgewandelt und das ganze war nur ein Traum gewesen? Ich setzte mich auf und wunderte mich erstmal warum mein Körper irgendwie so unglaublich schwer war. Ah. Es war doch kein Traum gewesen, denn ich hatte nicht mehr meine normale Kleidung an.
Ich trug ein Kleid. Aber kein normales, schönes Kleid, dieses man vielleicht zu einem Ball anzog. Nein. Es war schwer und wurde mit einem braunen Gürtel über meiner Taille verziert. Darunter dürfte ich auch noch etwas getragen haben, denn mein Bauch und auch meine Brust fühlten sich steinhart an. Mir fiel erst jetzt auf, dass auf dem schweren Gürtel, der um meine Taille gebunden war, ein Schwert befestigt war. Auf meinem Rücken spürte ich ausserdem einen kleinen Behälter. Als ich ihn abnahm, um genauer hinzusehen, sah ich dass es nicht einfach nur irgendein Behälter war, sondern ein Köcher mit Pfeilen. Erst dann viel mir der Holzbogen neben meinen braunen ledrigen Stiefeln auf dem Boden auf. Ich kratzte mich am Kopf. Was...? Meine Haare. Sie waren zu einem wunderschönen Zopf geflochten. Warum...was...? Ach, keine Ahnung. Ich hob den Bogen vom Boden auf, legte ihn mir über die Schulter und ging los.

~sehr viel später~

Ich hatte hunger, meine Füße taten weh und ich hatte immer noch keine Ahnung wo ich war, geschweige denn wie lange ich schon unterwegs war. Schon irgendwie seltsam. Auf einmal bin ich...hier...und habe nicht mehr meinen Pyjama und die Winterjacke an. Mir wurden Waffen quasi geschenkt und der Schnee, der letzte Nacht noch Meterdick das Gras bedeckte, war jetzt auch weg.
Doch dann wurden meine Gedanken von einem Rascheln unterbrochen.
Ich blieb abrupt stehen.
Meine Hand fasste automatisch zu dem Schwertgriff, neben meiner Hüfte.
"Zeig dich! Ich weiß, dass du da bist!", schrie ich.
Keine Antwort. Ich zog mein Schwert aus dessen Scheide. "Na mach schon! Ich habe keine Angst!"
Immer noch nichts.
Ich blickte mich um. Da! Wieder dieses Rascheln in den Büschen! "Ok mir reichts! Ich weiß ganz genau, dass dort irgendjemand ist! Bitte komm doch einfach aus deinem Versteck! Ich weiß doch noch nicht mal wo ich bin, es wäre also wirklich sehr nett, wenn du mir helfen könntest. Ich will auch ernsthaft nichts böses." Anscheinend brachten meine Worte die Person zur Vernunft, denn aus dem Busch vor mir erhob sich ein blonder Junge mit blauen Augen, einer grünen Kappe und einem grünen....Kleid? Nein. Warte. Wie war nochmal der Ausdruck für so etwas? Tunika! Ja genau! ...Zumindest...denke ich dass es so heißt. Er hatte sowie ich ein Schwert um seine Hüfte, welches auf einem Gürtel um seiner Taille angebracht war und ebenfalls Pfeile und einen Bogen. Jedenfalls, kam der Junge auf mich zu. "Hallo.", meinte er. "Hey...", sagte ich unsicher. Ich starrte ihn wohl ziemlich an, denn plötzlich wand er sich ab und meinte:" Was machst du hier?"
-"Wenn ich das nur wüsste. Wo bin ich hier überhaupt?"
"Im Wald von Hyrule. Ziemlich mutig von dir, hier alleine aufzukreuzen. Normalerweise sind hier sehr viele Monster, aber wie es aussieht bist du ja gut bewaffnet..."
Ich sah an meinen Waffen herab. "Sieht wohl so aus. Naja. Jedenfalls, Hyrule? Was ist denn das bitte für ein Ort?"
-"...Warte. Du rennst mit einem Schwert, Pfeilen und einem Kleid das eigentlich nur für Personen gemacht wird, die oft kämpfen herum und weißt nicht was Hyrule für ein Ort ist?"
"Ähh...Sollte ich?"
-"...Naja besser wärs schon...Sag....Von wo kommst du eigentlich?"
"Weit, weit weg auf jeden Fall. Ich weiß nur, dass ich dieses blaue Licht berührt hatte und dann plötzlich in diesem Wald aufwachte. Mit Waffen und Kleidung, die ich zuvor noch nie gesehen hatte." Seine Augen weiteten sich.
-"Ein blaues Licht?"
"Jaaa...?"
-"Oh, dann wird das ja noch schwieriger als ich anfangs schon dachte..."
Ich verstand nur Bahnhof. Was wird schwieriger? Wollte er mir etwa wirklich helfen hier raus zukommen und nur, weil ich dieses blaue Licht berührte, war es jetzt noch schwieriger mir zu helfen?
"Ahm..Jaaa....Wie heißt du überhaupt?"
-"Oh. Stimmt. Entschuldige. Mein Name ist Link."
"Sehr erfreut Link. Meine Name ist Sophie."
-"Hallo Sophie.", sagte er, als wären wir uns gerade erst begegnet.
"Also was machen wir jetzt?", fragte ich.
-"Ich denke, ich bringe dich erstmal zu Prinzessin Zelda..."
Warte. Prinzessin?! War das hier also ein Königreich? War ich jetzt im Mittelalter oder wie? Nein. Das konnte nicht sein, sonst würde Link nicht so reden. Vielleicht in einer anderen Dimension?
"Kommst du?"
Von meinen Gedanken ganz abglenkt, merkte ich gar nicht, dass Link schon einige Schritte vorausgegangen war.
Mit schnellen Schritten, holte ich zu ihm auf und gemeinsam gingen wir wieder weiter.

SilenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt