13. Kapitel

358 19 1
                                    

Nach meinem Traum über Sophie, sollte es mir eigentlich vielleicht wichtiger sein, ihr zu sagen was ich fühlte, oder dachte, oder generell von dem Traum erzählen. Aber aus unerfindlichen Gründen konnte ich das nicht machen. Also liefen wir nebeneinander immer weiter in die Wüste. Die Sonne stand hoch am Horizont und es war verdammt heiß. Also dürfte es gerade Mittagszeit sein.
"Link?"
-"Mhm?"
"Gibt es... Gibt es vielleicht einen Weg zurück? In.. In meine Dimension oder so?"
Ich hatte keine Ahnung. Wenn es einen geben würde, würde es höchstens eine der Großen Feen, eine Maid oder Zelda wissen.
-"Warum willst du denn zurück? Gefällt es dir hier nicht?"
Ich stieß ein kleines heißeres Lachen aus und sie fing an zu grinsen, aber als sie begann zu reden, verschwand ihr lächeln wieder und sie wurde tod ernst.
"Nein. Das nicht. Aber ich mache mir nur Sorgen um meine Eltern. Sie werden mein Verschwinden doch sicher bemerkt haben."
-"Wenn dem nicht so wäre, wären sie ziemlich furchtbare Eltern."
"Ja. Und deswegen möchte ich sie informieren. Irgendwie. Ich möchte dass sie wissen, dass ich in guten Händen bin." Sie warf mir von der Seite ein Lächeln zu und ich wusste was sie meinte. Wenn ich so an den Traum von letzter Nacht dachte, war ich mir, was das betraf, nicht mehr so ganz sicher.
-"Na, das wollen wir ja mal hoffen..."
"Was ist los?"
-"Hm? Was soll denn los sein?"
"Ich weiß nicht. Sag du es mir."
Ich überlegte. Ich fand nur Nachteile daraus, es ihr zu sagen. Sie würde verängstigt sein, sie würde wollen, dass ich abhaue, vielleicht würde sie wirklich einen Weg finden, zurückzukehren und dann nie wieder kommen, sodass Hyrule untergehen würde. Oh nein. Kommt nicht in Frage. Es ist meine Verantwortung. Aber vielleicht wäre es auch besser so... Sie könnte dadurch nicht verletzt werden. Andererseits war es auch nur ein Traum gewesen. Wiederrum hatte ich schon öfter solche Träume und die haben sich immer erfüllt. Aaaah! Warum musste das nur so schwer sein?!
-"Es ist nichts, vergiss es."
"Hmpf."
Sie vertraute mir nicht. Und sie dachte wahrscheinlich, dass ich ihr nicht vertraute, weil sie genau wusste, dass ich ihr etwas verheimlichte. Toll. Grandios! Ich wollte eigentlich schreien, aber weil Sophie hier war, brüllte ich einfach in mich hinein.
Mit der Zeit beruhigte ich mich wieder.
Wir gingen still nebeneinander her, das einzige, das man hörte, waren unsere gedämpften Schritte im Sand und unsere Kleidung, die im Wind wehte.
Aber der durchgehende Fluss von natürlicher Stille wurde unterbrochen und Sophie blieb stehen.
"Sophie?"
-"Sieh doch. Dort vorne! Dort ist eine Höhle!"
In der Tat dort war eine Höhle. Die Höhle die wir suchten. Dort würde bestimmt eine Maid zu finden sein.
"Na dann los!"
Ich setzte wieder zum Gehen an und lachte, während ich Sophie beim Handgelenk nahm und mitschleifte. Sie war vollkommen starr vor Glückseeligkeit, endlich in eine kühle Höhle zu kommen und am Ende der Reise, in dieser Wüste, zu sein.
Endlich angekommen in der kühlen Höhle, mussten wir auch sogleich feststellen, dass sie sehr, sehr, sehr dunkel war und man nicht einmal die eigene Hand vor Augen sehen konnte.
Sophie fasste diese auch sofort und augenblicklich war ich froh, dass es so dunkel hier drinn war, denn mein Gesicht dürfte die Farbe einer Tomate gehabt haben. Aber es war gut zu wissen wo sie war. Wir gingen weiter in die Höhle. Die Tatsache, dass es so dunkel war, verließ mich dazu mein Schwert zu ziehen. Und Sophie tat es mir gleich, aber von meiner Hand wollte sie immer noch nicht loslassen. Mir entfuhr ein kleines Lächeln.
Navi flog voraus und trieb uns an etwas schneller zu gehen, aber wir blieben in unserem Schneckentempo und bewegten uns nur vorsichtig voran. Aus gutem Grund. Ich hörte Flügelschlagen und spürte einen kleinen Luftzug. Navi rief kurz:"Watch out!" und ich schwang mein Schwert und traf mit der Klinge eine Fledermaus direkt am Hals. Sophie quiekte kurz panisch und klammerte sich an meinem Arm fest, danach entspannte sie sich wieder und seufzte. Navi war schon um die nächste Ecke gebogen und wir folgten ihr. Unsere Schritte hallten von den Höhlenwänden wider und ich musste schon wieder an meinen Traum denken.
"Wir sollten hier nicht sein.", flüsterte ich.
-"Aber warum nicht? Hier ist doch vielleicht die Maid."
"Ich... Ich bin mir nicht sicher. Hier drinn ist es gefährlich."
-"Wo in Hyrule ist es gerade nicht gefährlich?"
Da musste ich ihr Recht geben.
Ich antwortete nicht und ging einfach weiter. Als ich um die Ecke bog, flog Navi mir mit voller Wucht ins Gesicht und ich geriet ein wenig ins Wanken. "Link! Raus hier! Los! Raus hier!"
Ich versuchte sie zu beruhigen.
-"Warum denn, Navi? Was ist los?"
"Dort vorne. Dort ist irgendwas....irgendwas schlimmes. E- Ein Vieh, keine Ahnung was es sein soll, aber es ist gefährlich!"
-"Das gehört dazu.", meinte Sophie.
Ich drehte mich zu ihr um und hob eine Augenbraue. "Was?"
-"Na ja, ist dir das noch nicht aufgefallen? Es ist immer so. Auch in Filmen. Vorher müssen die Helden immer einer Gefahr trotzen und dann kommen sie weiter..."
"Filmen...?", wiederholte ich. "Was ist das?"
-"Oh, stimmt ja. Na ja ist ja auch egal. Jedenfalls bin ich sicher, dass es dazu gehört."
Als ich immer noch nichts sagte, meinte sie:"Gehn wir einfach. Den Drachen haben wir ja auch besiegt und gemeinsam sind wir sowieso unschlagbar..."
-"Sophie ich sollte dir vielleicht erzählen, dass...-"
"Shht. Keine Zeit. Später."
Als sie an mir vorbei ging, streifte sie an meiner Schulter und danach drehte sie sich um, mit einem herausvordernden Lächeln.
"Wer als erstes dort ist?"
Sie machte am Absatz kehrt und lief los.
Eine kleine Panikwelle überkam mich und die ersten Sekunden war ich in einer Art Schockstarre. Dann legte ich einen Sprinnt hinter ihr her und am Ende des Ganges lief ich fast in sie hinein.
"Wow.", hauchte sie.
Ihr Pupillen schienen größer zu sein, als normal und nachdem ich sie fragend anblickte und mich neben sie stellte wusste ich was so beeindruckend war. Wir waren in einem Raum mit mindestens 100 Quadratkilometern. Links von uns war ein Wasserfall, ein Fluss mit einer hölzernen Brücke vor uns und rechts war der Ansatz von einem Berg. Bäume durchstreiften die Landschaft und in der Luft lag so ein goldenes Glitzern. Das alles schien so wundervoll und doch so unwahrscheinlich. Wo war das Biest, von dem uns Navi erzählte? Was hatte sie gemeint? Ich machte einen Schritt in das Paradies. Schwerer Fehler. Der Boden bekam einen Riss, tat sich unter uns auf und ohne Vorwarnung fielen wir in dunkle Leere. Ich fuchtelte mit den Händen umher und alles was ich mitbekam war wie Sophie hinter mir fiel und lauthals kreischte. Innerlich machte ich mich schon auf den Aufknall bereit, aber als es soweit war, fiel ich nur federleicht auf ein paar Kissen. Sophie landete neben mir und sah mich fragend an, nahm einen Polster und schmiss ihn beiseite.
"Hat euch eure Reise spaß gemacht? Ich habe ja schon länger auf euch gewartet. Dachte nicht, dass ihr so lange brauchen würdet." Die Stimme die sprach, klang hohl. Als hörte ich sie nur in meinem Kopf.
Ich sah mich um, aber es war sowieso sinnlos. Um uns herum waren Flammen aufgebaut und versperrten die Sicht, die Kissen schienen immer flacher zu werden und bald waren sie verschwunden.
-"Was soll das? Wer bist du?!", schrie ich.
"Das ist unwichtig. Wesentlich interessanter erscheint mir euch zu sagen, dass der Flammenkreis immer kleiner wird. Und wenn ihr nicht bald einen Weg aus ihn heraus findet, werdet ihr sterben. Ihr habt 5 Minuten."

SilenceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt