22. Kapitel

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Mir schossen Tränen in die Augen.
"Was?", flüsterte ich.
Er legte sein Schwert beiseite und drehte ruckartig den Kopf in die andere Richtung.
Weg aus meinem Blickfeld.
Während meine Tränen kein Ende fanden.
-"Ich verschwinde. Das wird mir zu blöd."
Er stand mit einem Ruck auf und ging an mir vorbei.
"Nein."
Ich griff ihn am Arm und drehte in zu mir um.
"Sieh mir in die Augen und sag mir, dass du dich nicht mehr an mich erinnern kannst. An gar nichts mehr.", brachte ich unter wimmern und krächzen hervor.
Er zögerte.
Ich schluckte und wir starrten uns weiter in die Augen.
Dieses Warten kam mir vor wie eine Ewigkeit.
-"Nein."
Ich ließ meinen Kopf sinken.
-"Nein. Ich kenne dich nicht."
Ich ließ von seinen Schultern los und fing erbärmlich an zu heulen.
Er starrte mich nur verdutzt an. Ich sank auf meine Knie und meine Faust zerschmetterte fast den Steinboden.
"NEIN! Das ist nicht fair!", schrie ich.
Aus meiner Kehle entkam ein Wimmern.
"Das ist einfach nicht fair.", flüsterte ich. Ich vergrub mein Gesicht, in meinen Händen.
"Du kannst mich nicht vergessen haben! Das geht nicht! Du liebst mich doch!"
Ich blickte auf.
"Oder etwa nicht?"
Nochmals zögerte er.
-"Die einzige Person die ich liebe, ist Prinzessin Zelda."
Meine Tränen flossen und flossen und hörten nicht auf.
Ich nickte langsam.
Verträumt fügte er hinzu:"Sie ist die Frau meines Lebens."
Ich wischte mir die Tränen vom Gesicht und stand auf.
"Okay. Du kannst gehen."
Er sah mich verwirrt an.
"Ja, dich braucht keiner mehr. Zieh Leine!
Hau ab!"
-"Ich denke nicht, ich sollte...-"
"Verschwinde.", zischte ich.
-"Halt die Klappe. Ich habe dich noch nie gesehen und getan hab ich dir schon gar nichts. Du könntest etwas Respekt zeigen."
Ich blieb still und bewunderte den Boden.
-"Jedenfalls...", er klärte seine Kehle und fuhr fort. -"Jedenfalls werde ich euch hier nicht alleine lassen. Was wollt ihr überhaupt hier?"
Ich sprach leise.
"Wir holen die Flamme."
Seine Augen weiteten sich.
-"Die... Die was? Oh, das kann nicht euer Ernst sein."
Ich wagte es nicht, ihm zu antworten.
"Doch. Ist es.", warf Assuna ein.
Er drehte sich zu ihr um.
-"Na gut. Aber ich werde euch helfen, ja? Ihr werdet sterben, würde ich nicht."
"Ach, was du nicht sagst.", murmelte ich, so leise, dass es niemand sonst hörte.
"Also, wo müssen wir hin?", fügte ich etwas lauter hinzu.
Er sah sich kurz um und meinte dann: -"Den Weg weiter rein in die Höhle, wenn ich mich nicht irre."
Er verstummte kurz.
-"Oder, Navi?"
Keine Antwort. Wie denn auch? Sie war verschwunden.
-"Navi?"
Er fing an nach ihr zu suchen.
"Sie ist weg. Lass es."
Er starrte mich entgeistert an.
-"Ist sie nicht.", meinte er entschlossen.
"Hey! Du bist hier der Jenige, der sich an nichts mehr erinnern kann! Also halt die Klappe und komm endlich.", fauchte ich ihn an.
-"Na, das wird noch lustig.", meinte er leise genervt.
Ich ignorierte ihn und ging in die Richtung, die anscheinend der richtige Weg gewesen ist. Assuna und Link gingen schweigend hinter mir her, bis der grün mützige, süße Trottel die Stille durchbrach.
"Ääh. Ich weiß ja nicht, aber haben wir uns schon vorgestellt? Ich bin Link. Ich komme vom Stamm der Kokiri. Mein Leib unterliegt dem Wort Hyrules und wird jeden Befehl des Oberhaupts sofort ausführen. Darf ich euch nun fragen, ma'am?"
Ich wollte ihn anfahren und sagen er solle die Klappe halten. Solle endlich wieder zur Vernunft kommen und mich und mein Leben endgültig vergessen und in Ruhe lassen.
-"Ich bin Sophie. Ich komme nicht von hier. Ich bin Tronfolgerin von Hyrule und gebe bald die Befehle, die du sofort ausführen wirst."
Er wirkte nicht überrascht und lächelte mich einfach an. "Na ja, Sophie. Ich mag eure Art. Die ist wirklich einzigartig. Sagt, würde es euch etwas ausmachen mit mir nach der Mission in Kontakt zu bleiben?"
Ich schmunzelte.
"Mein lieber Herr. Nein würde es nicht. Es würde mir sehr gefallen. Vielleicht werdet ihr euch dann an mich erinnern?"
Er murmelte etwas wie "Hab ich letzte Nacht etwa zu viel gesoffen?" aber ich verstand es nicht und so genau wollte ich das auch gar nicht wissen.

An die letzte Stunde kann ich mich kaum noch erinnern, aber wir kämpften gegen ein Vieh von ca. 8m größe, bis es uns mit Giftgas eingenebelt hatte und wir alle in Ohnmacht flogen.
Jetzt hing ich an Ketten gefesselt in einer Zelle und blickte um mich. Link und Assuna waren immer noch weggetreten, aber vor mir stand ein Mann mit einem Umhang, die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und er starrte mich an.
Gott sei Dank bin nicht in einen dieser schlechten Filme, wo ich jetzt nur noch in Unterwäsche wäre. Aber das hier ist ziemlich genau so erschreckend.
Ich bemühte mich einen neutralen Gesichtsausdruck beizubehalten, sogar als der kleine Schmarotzer anfing zu reden.
"Tja, da hat dir wohl einer dein Herz gebrochen. Schön eingeleitet von mir, nicht wahr? Der Sirenengesang. Er verwirrt seine Gegner und lässt alle seine Wünsche wahr werden, bevor er ihnen dann... Flupp! Die Gedanken löscht."
Ich zog meine Mundwinkel nach oben und meinte:"Ach so. Das warst du. Jetzt verstehe ich. Haha. Lass uns doch spielen?"
Er sah mich abwartend, und ich gebs ja nur ungern zu, aber auch etwas erregt an.
Ich fuhr fort:"Wir kämpfen um Links Erinnerungen. Gewinne ich, gibst du sie ihm zurück und bringst und zur nächsten Maid. Gewinnst du, kannst du tun und lassen was du willst. Mit mir und meinen beiden Freunden hier. Von mir aus kannst du uns sogar zu deinen Dienern auf Lebzeit machen. Na? Wie gefällt dir das?" Mein Lächeln wurde immer nur noch breiter und mein Selbstvertrauen viel zu groß.
Er fuhr sich mit seiner Zunge über die Lippen.
-"Wirklich alles?"
Ich nickte.
-"Wenn das so ist... Will ich, dass du mir vollkommen unterwürfig bist. Haha. Aber, vollkommen."
Er betonte das Wort beim Zweiten Mal noch mehr und fuhr mit seinen Fingern nur Knapp über meiner Brust herum. Dieses Schwein. Aber ich behielt mein selbstsicheres Lächeln und nach kurzen Spielereien unterbrach ich ihn.
"Na dann los. Befrei mich von meinen Fesseln."
Er zog die Mundwinkel immer höher und durchschnitt mit seinem Schwert die Ketten, auf denen ich hang. Die Verschlüsselungen waren immer noch um meinen Handgelenken.
-"Du wirst mir gehören."
Er stieß einen verdammt verrückten Lacher aus und wirkte nur noch geistesgestört.
Er warf mir mein Schwert zu und begab sich in Kampfposition. Ich tat es ihm gleich. Bei diesen Kampf, hatte ich vor, meinen Charm spielen zu lassen und ihn mir zum Vorteil zu nutzen. Ich hatte diesen Mistkerl schon von der ersten Sekunde an durchschaut.

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