Sie lag vor mir. Die Hand auf dem Griff, mit letzter Kraft versuchend es aus ihrem Körper zu ziehen. Sie biss die Zähne zusammen und verkrampfte alle ihre Muskeln. "Link...", hauchte sie.
-"Nein. Schon dich. Du wirst... du wirst das hier schaffen, verstanden?", sagte ich bestimmt, die Tränen, die in mir aufstiegen trotzdem, unterdrückend.
Ich kniff die Augen zusammen und als ich sie öffnete, hatte ich den Kummer beiseite gelegt und schritt zur Tat.
"Ich werde den Dolch jetzt heraus ziehen, und du wirst mit aller Kraft ankämpfen. Von mir aus schrei, damit der Schmerz weniger wird. Aber das Ding muss raus."
Sie nickte.
Ich nahm meine Hand um den Griff.
"Eins.
Zwei.
DREI!"
Ich zog mit aller Kraft daran und löste die Schneide von Sophies Körper.
-"Aaaaah!"
Sie brach in Tränen aus, schluchzte und schnappte nach Luft.
Die Wunde in der Mitte ihres Brustkorbs wurde noch ersichtlicher, nachdem das Blut heraus geschossen kam. Ihr Gesicht wurde blass, wie Mondschimmer und ihr Atem immer flacher. "Sophie. He, Sophie. Hör mir zu. Du wirst das schaffen, verstanden?"
Ich musste mich zusammenreißen um nicht selbst, auch nur annähernd so verzweifelt zu klingen, wie ich mich gerade fühlte. Meine Hände färbten sich rot von ihrem Blut und das Gras um uns herum schien wie in Wein getränkt. Selbst ihr wunderschönes lila-weißes Kleid, bekam an der Einstichstelle einen großen, roten Fleck. Ok. Was tun. Was tun... Was tun? Ich stieß einen tiefen Seuftzer aus.
Ich presste meine Hände auf die Wunde, um die Blutung etwas zu stoppen. Ich riss meine Ärmel von meinem Hemd und versuchte sie so gut wie möglich als Verband zu nutzen.
Ich hatte zwar keine Fee mehr, aber...
Einen Herztrank.
Ich kramte schnell in meiner Tasche umher, zog eine ca. 3cm hohe Glasflasche mit rotem, dickflüssigen Inhalt aus meiner Tasche und drehte den Deckel ab.
Ich tröpfelte den Inhalt vorsichtig in ihren Mund, nahm ihr Kinn und hob es kurz, damit sie schluckte.
Die Blutung dürfte jetzt weniger werden. Aber sie schwebt immer noch in Lebensgefahr. Wie war das? Zu ihrem Vater sagte ich doch, ich würde mein Leben für das seiner Tochter geben.
Mir kam eine Träne, weil ich das Vesprechen nicht einhalten konnte. Zumindest sieht es bisher nicht so aus.
Ich muss zu den Zoras.
Sie muss sich ausruhen.
Aber jeden Tag den wir warten, wird Hyrule finsterer.
Ich musste jetzt zu den Zoras.
Der Wind meinte fast mir zuzustimmen, wie er so in die Richtung der Flussquelle wehte.
Der Abend wendete sich schon dem Ende zu und bevor der letzte Sonnenstrahl es über die Hügel zu uns schaffte, nahm ich Sophie im Brautstyle in den Arm und trug sie Flussaufwerts am Ufer entlang.
Epona folgte mir gehorsam, bis sie mir eben nicht mehr folgen konnte, weil die Landschaft so üppig war, dass sie sich die Füße hätte brechen können.Das Flussufer schien im Mondschein soviel romantischer, als es in dieser Situation hätte sein dürfen. Es wirkte unfair, hier nicht mit ihr ein Picknick bei Mondlicht machen zu können. Mit einer rot-weiß karrierten Picknickdecke, Proviant, und einem perfekten, ersten...
Kuss.
Ihre Lippen die meine im Schein des Mondes berühren würden und unser Spiegelbild, das im glasklaren Wasser neben uns liegen würde. Die Glühwühwürmchen, die eine perfekte Atmosphäre erschaffen hätten und die Sterne, die auf uns herab geschaut hätten und ich diesen total schnulzigen Satz "Dieser Stern, heißt ab jetzt, Sophie." gesagt hätte, mit dem Finger auf einen der vielen Sterne gezeigt hätte und sie mir mit ihrem Lächeln den Atem geraubt hätte. Wir eng umschlungen eingeschlafen wären und jeder von uns, ganz kurz, diese Bürde, die er auf seinen Schultern trug, hätte fallen lassen können.Aber so war es eben nicht.
Vielleicht, hätten wir ja nach unserer Reise, Zeit für so etwas. Wenn sie so etwas denn überhaupt wollte.
Ich blickte kurz auf sie herab.
Die Augen geschlossen, schwer atmend. Aber immerhin atmend. Ich setzte meinen Griff um sie stärker und beschleunigte meine Schritte.
Ich hoffte wirklich, bis zum Zora's Domain ohne Kämpfe auskommen zu können.
Aber ich schwur, jeden umzubringen, der sich mir in den Weg stellte.
Ich würde jedes, gottverdammte Hindernis einzeln abschlachten, sie rechtzeitig zu Prinzessin Ruto bringen und diese um Beistand bitten.
Ich war zwar müde und alles tat mir weh, aber mein Wille war stärker.Als ich so mit ihr in meinen Armen umher ging, fiel mir auf, wie ungemein schwer das Leben manchmal sein kann. Vorerst musst du 'nur' 3 Steine zu deiner Prinzessin bringen, um mit ihnen dann das Tor zum Master Schwert zu öffnen. Danach, ziehst du es aus seinen Sockel, weil du dir denkst, du hast es dir ja verdient, aber bevor du dich versiehst, zieht dich eine magische Lichtsäule 7 Jahre in die Zukunft, zu einem Secret Realm, wo dir erklärt wird du müssest noch 7 weitere Personen finden und danach gegen den bösesten aller bösen Schurken kämpfen. Aber bevor du diesen erledigen kannst, musst du ca. 2000 Stufen hochrennen. Nachdem du das geschaft hast, und deine Prinzessin gerettet hast, du ein anerkannter Held geworden bist und einfach nur noch dein Leben leben willst, meint die gerettete Prinzessin, dich wieder 7 Jahre zurückschicken zu müssen. Du bist, bevor du dich versiehst, wieder ein Kind und kein Schwein erinnert sich an deine glorreichen Taten. Du musst dir den Respekt der Leute durch kleine, eigentlich unbedeutende, Leistungen erarbeiten und nachdem du dir, 7 Jahre später, endlich wieder halbwegs den Ruhm angeeignet hast, der dir zusteht, wird dir die nächste Aufgabe in die Hände gelegt. Der einzige Unterschied: Vielleicht werden sich die Leute daran erinnern.
Hörte sich das nur in meinen Ohren lächerlich an, oder ist das generell so? Natürlich. Ich dürfte mich eigentlich auch nicht beschweren, denn Helden sollten doch immer Bescheiden sein, oder? Aber dieses 'Held der Zeit'... Na ja, es war eben mein Titel. Ich musste ihn mir verdienen. Trotzdem wurde ich nur ungern so genannt. Ich meine, die Leute kennen doch nicht einmal den richtigen Grund, warum ich vielleicht so heiße. Sie denken, das wäre mein Titel, weil ich eben gutherzig bin und allen immer helfe und, wie gesagt, eigentlich unbedeutende Aufgaben erledigt habe. Aber dass ich sie vor dem Untergang gerettet habe, daran erinnert sich keiner mehr.
Außer Prinzessin Zelda.
Die anderen,- die Goronen, die Zoras, die Gerudos...- musste ich vorher erst wieder überzeugen, mich:
in ihren Stamm aufzunehmen
mir zu helfen
mich nicht gleich zu töten, wenn ich durch die Wüste streifte.
Aber im endeffekt hatte ich sie alle schon Jahre vorher gerettet.'Es will eben nicht sein.', dachte ich und ließ einen tiefen Seuftzer von mir, als ich meinen Blick auf den Wasserfall vor mir richtete.

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Silence
Fiksi PenggemarJetzt stand sie über mir, aber sie machte nicht den selben Fehler wie Dark. Sie traf. Und zwar mitten in mein Herz. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als die 17 jährige Sophie von der Schule nach hause geht, sieht sie ein Licht über dem Wald aufblitzen. Als s...