Sie kamen immer näher auf uns zu. Aber was sollten wir tun? Sie waren meine Freunde. Ich konnte sie nicht einfach mit dem Schwert abstechen. Sophie sah mich drängend an. Willig, eine Entscheidung von mir zu hören, während Dark sich dahinten reckte vor Lachen. "Du bist klüger als ich dachte, Sophie. Weißt du das? Ich hätte damals nicht damit gerechnet, ein Schwert in den Magen zu bekommen. Aber du musst wissen, mich bringen nicht alle Waffen um." Er fing an zu schmunzeln. Immerwieder machte ich mit Sophie einen Schritt zurück. Es würde eng werden, vorallem, weil sie in einem Kreis um uns standen. Ich musste etwas tun. Und das war eindeutig. Ich zog meine Klinge und drohte dem Bauer vor mir, indem ich die Spitze vor seine Kehle hielt. Seine Augen zeigten keinerlei Angst.
Hinter mir fing Dark noch lauter an zu lachen und meinte dann belustigt:"Ist das dein Ernst?" Sophie sah mich besorgt von der Seite an. Ich nahm meinen Schild und hielt ihn vor uns. Ich zuckte nach vorne und verpasste dem Bauer eine blutige Nase. So machte ich weiter, bis wir aus der Menschenmasse raus und vor dem Stadttor waren. Ich setzte meine Beine in Bewegung und rannte aus der Stadt, holte meine Ocarina aus meiner Tasche und spielte Eponas Lied. Man hörte Pferdehufe und keine Sekunde später sah man Epona am Horizont in unsere Richtung galloppieren. Ich fing sie ab, half Sophie auf ihren Rücken, setzte mich selbst vor die Zügel und trieb sie zum Höchstspurt an. Aus der Ferne hörte man Dark belustigt und unbelangt schreien:"Ja, rennt nur! Früher oder später müsst ihr sowieso sterben!" Nach einer Pause hörte man noch ganz leise:"Ich bevorzuge früher!"
Von der ganzen Hektik spürte ich gar nicht wie mein Herz zu klopfen, meine Finger zu zittern und mein Atem auszubleiben begann. Die Konzentration in meinem Hirn begann zu schwinden und meine Gefühle waren so durcheinander, dass ich fast glaubte, mein Herz würde gleich platzen. Ich krallte mich mit der einen Hand um Eponas Zügel und mit der anderen um mein Schwert. Sophie hingegen krallte sich um meine Hüfte. Sie sagte kein Wort. Kein einziges, bis wir vor der Brücke zu den Zoras standen.
"Was meinte er mit 'Nicht alle Waffen können ihn wirklich töten'?"
"Ich weiß nicht. Vielleicht meinte er mein Master Schwert oder deines, wenn wir endlich alle Flammen haben."
Sie sah in die Ferne, an mir vorbei, als würde sie in der Vergangenheit schweben. Und wenn man genauer hinsah, sah man ihre Augen glitzern. Ich schritt auf sie zu und legte ihr eine Hand auf die Schulter. "Keine Sorge. Wir schaffen das."
Sie sah zu mir hoch. Nicht ganz sicher, aber sie nickte. Dieser Moment, als die Sonne sich in ihren Augen wiederspiegelte und der Wind ihr Haar durcheinander brachte...
Warte...! Dieser Moment war zu perfekt!
Irgendetwas fehlt.
...
Navi! Ich drehte mich ruckartig um, schaute nach links und rechts. Kramte jede Flasche in meiner Tasche heraus, nur um zu erfahren, dass ich meine beste Freundin verloren hab.
Navi...
Meine Knie gaben nach und ich fiel auf den Boden.
Das... das kann nicht sein. Sie... Sie muss hier irgendwo sein! Sie ist immer bei mir! Sie kann doch nicht auf einmal... oder doch?
Aber ich darf keine Schwäche zeigen. Alle würden von mir entäuscht sein. Keiner würde mehr an mich glauben. Das darf nicht sein. Ich bin zwar auch nur ein Mensch, aber ein anderer. Einer, der mit einer Bestimmung aufgewachsen ist, und alles dafür tun wird, dieses seine Land zu retten. Und außerdem ist nicht alles verloren. Ich werde sie wieder sehen. Da bin ich mir sicher. Sie ist nicht ewig fort.
Ich stand auf und drehte mich wieder um. Wollte Sophie sagen, wir wären wahrscheinlich gleich bei der nächsten Flamme und alles würde gut gehen. Aber alles was ich tat, war einen Schock zu bekommen. Sophie stand nicht einfach da. Nein. Sie wurde festgehalten. Eine Schwertklinge kurz vor ihrer Kehle und mit weit aufgerissenen Augen. Es schien ihr schwer, leicht zu atmen und sie konnte nichts tun, ohne dabei in die Pulsschlagader einen Schnitt zu bekommen. Der Mann hinter ihr lächelte. Er war blass, groß, muskulös, hatte schmale Lippen und einen langen schwarzen Umhang an, der sein halbes Gesicht verdeckte. Die pechschwarzen
Haare fielen ihm in einzelnen Strähnen ins Gesicht und seine Hand klammerte sich geradezu um den Schwertgriff, als würde dieser sich gleich in Luft auflösen. Ich zog mein Schwert und sah ihn entschlossen an. "Willst du das wirklich tun?" Er zog die Klinge näher an Sophies Hals. Ich sagte nichts und blieb so stehen wie ich war. Ich bemühte mich darum, keinen Zweifel zu zeigen und den Anschein zu machen, ganz ruhig zu sein.
"Sie gehört mir." Sein grinsen wurde breiter. Er streckte die andere Hand aus, in der sich ein kleiner, schwarzer Dolch mit einem roten Rubin am Ende des Griffes materealisierte. "Einen Schritt näher und du und deine kleine Freundin werdet drauf gehen." Seine Stimme war so verdammt tief. Es war ein Grauen ihn hören zu müssen. Wieder bewegte ich mich keinen Zentimeter. -"Lass sie los. Messe dich mit jemandem, deines Könnens und sei kein elender Feigling."
"Link. Hör auf. Er wird dir weh tun. Ich kann das nicht zulassen. Ich kann nicht zusehen, wie...-"
-"Schweig! Niemand redet mit dir! Das ist nicht dein Kampf, du miese Göre!"
Er war abgelenkt. So einen Moment, hatte ich abgewartet. Ich nahm Anlauf und hüpfte in einem Vorwärtssalto über ihn. Als ich wieder auf den Beinen stand drehte er sich um, und fletschte mir seine Zähne entgegen. Der Dolch in seiner linken Hand und das Schwert in seiner rechten, ging er auf mich los. Er warf das kleinere zuerst, aber ich wich nach links aus. Danach holte er zu einem vertikalen Schlag aus, aber ich hob meinen Schild und alles was man hörte, war ein dumpfer Aufschlag von Metall auf Metall. Sophie schlich sich von hinten an ihn ran und setzte zum Schlag an, aber er bemerkte ihren Schatten neben meinen Füßen und drehte sich um, dabei beschwor er einen weiteren Dolch in seine linke Hand, holte mit den Schwung der Drehung aus und warf. Der Dolch war in genauer Schusslinie auf Sophie, er glitzerte im untergehenden Sonnenlicht und drehte sich im Flug um die eigene Achse, bevor er sich mit einem lauten Knacken in Sophies Brust bohrte. Sie starrte ihn erschrocken an und griff mit einer Hand um den Halter der Waffe. "Sophie!", schrie ich lauthals. Unser Feind wand sich wieder mir zu und holte grinsend zum nächsten Schlag aus. Ich blockte, holte aus und schnitt ihm eine oberflächliche Wunde in die Wange. Es folgte der nächste Schlag seinerseits und ich vollführte einen Rückwärtssalto um nicht von der vorbeizischenden Klinge in zwei Hälften gespalten zu werden. Danach nahm ich Anlauf, holte aus und stach ihn eine Fleischwunde in den Oberschenkel. Er schrie kurz vor Schmerz auf, fangte sich dann wieder und setzte all seine Kraft in die nächsten Schläge seines schwarzen Schwertes. Seine Angriffe waren zu schnell. Ein paar konnte ich ausweichen, aber einer traf mich direkt am Arm und schnitt sich so tief in mein Fleisch, dass mein Ärmel sich keine millisekunde später, rot färbte. Ich ließ meinen Schild fallen und ächzte vor Schmerz. Aber ich setzte schon zum nächsten Schlag und schnitt ihm horizontal durch den Bauch. Sein Körper wurde durch meine Klinge getrennt, fiel zu Boden und löste sich auf. Ich starrte immer noch auf die Stelle wo er gerade noch stand.
Das kann nicht sein.
Auf meinem Schwert...
ist...
ist...
Blut...
Es ist unmöglich, Monster haben keine Seelen, Körper oder einen Verstand.
Sie sind leblose Hüllen, gesteuert von der absoluten Machtgier.
Es sei denn...
Es war ein Mensch.

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Silence
FanfictionJetzt stand sie über mir, aber sie machte nicht den selben Fehler wie Dark. Sie traf. Und zwar mitten in mein Herz. ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Als die 17 jährige Sophie von der Schule nach hause geht, sieht sie ein Licht über dem Wald aufblitzen. Als s...