8. 🤍

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„Am liebsten würde ich dich jetzt sofort nochmal nehmen." raunte er in mein Ohr und fuhr mit Fingerspitzen an meiner Seite entlang. Ein kribbeln durchfuhr mein Körper und ich fing an zu grinsen. „Was hält dich davon ab?" fragte ich frech und drehte meinen Kopf zu ihm, um ihn zu küssen. Er legte gleich eine Hand auf meine Brust und knetete sie, die andere war auf meiner Mitte gelandet. Ich atmete lustvoll ein und aus und wollte mich gleich an seinem Glied zu schaffen machen.
„Lyra?!" rief eine tiefe Stimme und wir schreckten auf. Julian war zurück und ich hatte noch immer nich die Scherben weg gemacht und mein Shirt lag auch noch irgendwo im Wohnzimmer herum. „Scheiße Baui ist zurück." hektisch sprang ich aus dem Bett, musste mich allerdings kurz halten, denn der Schwindel kam unangekündigt, war aber auch so schnell weg wie er gekommen war. Schnell zog ich mir was über und signalisierte John sich auch an zu ziehen. Er jedoch lag ganz entspannt auf dem Bett und massierte seinen Freund. „Scheiß doch drauf, komm zurück." ich warf ihm ein Shirt von mir ins Gesicht und ging aus dem Zimmer.
Ich polterte die Treppen runter und entdeckte Julian im Wohnzimmer mit meinem Shirt in der Hand. „Da bist du ja." er sah erleichtert aus, aber sah dann fragend auf mein Shirt. „Ich... ehm... das ist meins." sagte ich und nahm es ihm aus der Hand. Er zog neugierig eine Augenbraue in die Höhe. „Und warum liegt das hier und du oben?" mir klappte immer wieder der Mund auf und zu. Ich hatte keine Ahnung was ich dazu sagen sollte. Aber die Antwort wurde mir natürlich gleich abgenommen, da John lässig die Treppen runter lief und sich das Hemd zu knöpfte. Julian fing an breit zu grinsen und nickte nur. Ich verkrümelte mich sofort in die Küche und räumte die Scherben weg, während die Männer sich begrüßten. „Hast du was von Lina gehört?" fragte ich und er nickte, „Ja, die beiden sind grade beim Arzt. Wahrscheinlich einfach ein kleiner Infekt. Sie müsste auch bald kommen." sagte er locker, was mich etwas aufatmen ließ. „Seit wann bist du eigentlich da?" fragt er nun John und er sah kurz auf seine Rolex. „Knapp zwei Stunden." ich fing an zu Husten, weshalb die Männer mich mit hochgezogenen Augenbrauen musterten. Wir hatten tatsächlich fast zwei Stunden miteinander gevögelt und gekuschelt. Um Himmels Willen.

Die Männer hatten sich in das Gartenhäuschen verkrümelt, so hatte ich mich auf die Couch bequemt und ein Buch von Lina angefangen. Nur so wirklich auf die Handlung konzentrieren konnte ich mich nicht. Ich musste ständig an John denken, wie er mich berührte, verführte und mich irgendwie glücklich machte. Dafür dass wir uns das letzte mal wieder in die Haare gekriegt hatten, verlief dieses Treffen hier doch ganz anders als erwartet. Ich hatte gedacht, wir würden uns wieder zoffen und die Fetzen würden fliegen, aber dass wir nach nicht mal zehn Minuten wieder im Bett landeten hatte ich nicht gedacht.
„Wir sind wieder da." sagte Lina richtig erschöpft und ich stand sofort auf und trat zur Tür von der Waschküche, aus der sie grade mit Jannis auf dem Arm rein kam. „Lass mich dir helfen." ich nahm ihr die Wickeltasche ab und wir gingen zusammen in Jannis Zimmer. Dort legte sie den fiebrigen Jungen in sein Bettchen und deckte ihn fest zu. Er schlief auch binnen Sekunden ein und wir verkrümelten uns sofort. „Wo ist John?" fragte Lina nun leise und schloss die Tür hinter sich. „Mit Baui im Gartenhäuschen." sagte ich und stieg die erste Stufe runter. „Und wie ich sehe ist meine Einrichtung noch ganz." sagte sie und sah sich um. „Naja, zwei Gläser sind zu Bruch gegangen, John hat mich erschreckt." murmelte ich leise und zog meinen Kopf ein. „Ach nicht so schlimm. Hast du es ihm mittlerweile gesagt?" sie schaltete das Babyphon an und stellte es auf den Couchtisch und wir nahmen auf der Couch platz. „Nein. Wir... wir sind nicht dazu gekommen zu reden." sagte ich und spürte wie Hitze in mein Gesicht stieg. Mein Körper fing wieder an zu kribbeln, besonders die Körperregionen die John am meisten berührt hatte. Lina zog eine Augenbraue in die Höhe und sah mich dann entsetzt an als sie verstand was ich da von mir gegeben hatte. „Ihr habt doch nicht unsere Couch-..." ich schüttelte sofort den Kopf. „Nein! Nein, davon konnte ich uns noch abhalten. Wir sind nach oben." beruhigte ich sie und legte meine kalten Hände auf mein Gesicht um mich runter zu kühlen. Lina fing an schelmisch zu Grinsen und wackelte mit den Augenbrauen. „Komm schon, erzähl, wie wars?" ich fing an zu lachen und zog meine Beine an meinen Körper ran. „Tatsächlich wars zuerst echt schön, dann ganz gewohnt wie immer. So wie wir es brauchen." lächelte ich und legte mein Kopf auf meinen Knien ab. Sie nickte zufrieden und sah nach draußen, wo dann die beiden Männer grade auf die Terrasse stiegen.
„Du bezahlst die beiden Gläser!" sagte sie gleich als sie das Haus betraten und zeigte mit dem Finger auf John, während Julian grinsend auf Lina zu ging und sie zur Begrüßung küsste. „Wo ist Jannis?" fragte er besorgt und strich ihre Haare hinters Ohr. „Im Bett und schläft. Kannst du mir bitte endlich verraten wieso du einfach nach Berlin bist?" Lina wirkte nicht gerade glücklich und irgendwie hatte ich das Bedürfnis mich von ihnen zu entfernen. Ich stand also auf und ging zur Küche und holte John und mir Gläser aus dem Schrank. „Bambi..." er versuchte versöhnlich zu Klingen und setzte sich neben sie, doch sie rückte ein Stück weg und sah ihn ernst an. „Komm jetzt sags ihr." mischte sich John ein der sich zu mir gesellt hatte, von mir bekam er allerdings einen hieb in die Seite. „Au!" ich schenkte ihm ein Glas mit Wasser ein und hörte zu was Julian zu sagen hatte. „Ich war in Berlin, weil ich dir ein Fußkettchen hab anfertigen lassen. Sie konnten es nicht verschicken, so wollte ich es persönlich abholen." er stand sofort auf und ging an seine Jacke die über einem Stuhl hing und holte eine Schachtel raus. Lina machte große Augen und sah ihn sprachlos an. „Ich dachte so eins wäre perfekt für dich." er öffnete die Schachtel und legte das Kettchen ihr in die Hand und holte noch aus einem kleinen Beutel zwei Anhänger raus. „Du kannst die Buchstaben individuell platzieren und auch neue Anhänger hinzufügen wenn du das willst. Ich wusste nicht ob du vielleicht auch die Initialen von deinen Eltern wolltest, aber ich dachte zwei J würden fürs erste reichen." Lina sah ihn mit offenem Mund an, dann fing sie an breit zu grinsen und fiel ihm glücklich um den Hals. „Es ist perfekt, danke!" ihre Augen leuchteten und ich bemerkte wie ich plötzlich leise schniefte. Gott, diese Hormone ließen mich auch nie in Ruhe. John legte plötzlich seinen Arm um mich und zog mich näher zu sich ran. Mein Bauch fing an zu kribbeln, mein Herz schlug schneller und auch der kleine Knödel bewegte sich nun kräftig, was fast schon weh tat. Ich zischte leise auf und legte meine Hand auf den Bauch. „Was ist? Stimmt was nicht?" John sah auf mich herab und runzelte die Stirn, ich schüttelte den Kopf. „Nein alles gut, das Knödelchen bewegt sich grade nur sehr stark." murmelte ich und strich behutsam mit meiner Hand auf und ab. „Du spürst schon was?" ich nickte und lächelte. „Darf ich mal, vielleicht spüre ich ja auch was." mein Herz flatterte wild, aber ich nickte. Vorsichtig legte er eine Hand auf meinem Bauch ab und wartete ab. Ich spürte wieder deutlich Tritte, jedoch schienen sie John noch nicht zu erreichen. Er sah etwas enttäuscht aus, aber lächelte trotzdem. „Vielleicht demnächst." sagte er und sah mir dabei in die Augen. Um uns herum war es still. Zu still. Ich sah zu Julian und Lina, welche uns vergnügt ansahen und Lina wollte eigentlich einen Kommentar zu ablassen, jedoch wurde sie von Jannis aufgehalten, da dieser weinte und nach ihnen rief. Die beiden Eltern sprangen sofort auf und gingen nach oben zu ihrem kranken Kind.
„Sollen wir eine runde spazieren gehen? An der Enz entlang?" fragte ich nun John, welcher mich skeptisch ansah, dann aber doch nickte.

Nachdem ich Lina und Julian Bescheid gesagt hatte, dass John und ich außer Haus waren und sie uns die Schlüssel mitgegeben hatten, spazierten wir an der Enz entlang. Das rauschen des Flusses war sehr beruhigend, die Nachmittagssonne war warm und ein kühles Lüftchen streifte unsere Haut. „Wieso bist du eigentlich hier?" fragte ich ihn nach einer Weile der Stille und John sah kurz in den Himmel. „Baui und ich arbeiten an einem neuen Song und ich wollte sowieso den Mini-Baui mal wieder sehen. Musste sogar Schuhe mitnehmen die Lx ihm gekauft hat." lachte er. „Ich denke das wird er auch für dein... wie nennst du es nochmal? Knödelchen?" ich nickte und lachte dabei. „Ja, für dein Knödelchen wird er sicher auch tausende Schuhe kaufen." lachte John und ergriff meine Hand die wir ineinander verschränkten. „Vielleicht mach das aber auch ich." sagte er in einem sehnsüchtigen Ton. Mein Knödel fing plötzlich wieder richtig an zu treten und auch mein Herz raste wie verrückt. Ich wusste es wäre jetzt der perfekte Zeitpunkt es ihm zu sagen. Allerdings hatte ich auch Angst. Angst davor abgewiesen zu werden. Es war zwar sein Kind, aber es konnte dennoch sein dass er es nicht wollte. Ich biss mir nervös auf die Unterlippe und blieb dann stehen. Jedoch konnte ich ihm nicht in die Augen schauen und stierte auf den Boden. „Was ist?" fragte er verwirrt und stellte sich vor mich, legte eine Hand auf meine Taille und versuchte eine Hand unter mein Kinn zu legen damit ich ihn ansehen musste, aber ich drehte meinen Kopf weg. „Sternchen." sagte er leise und versuchte es nochmal. „John... was... was wäre wenn es dein Kind ist? Dass ich von dir schwanger wäre?" er ließ mich los und ging einen Schritt zurück. Mein Herz raste und schien sich gleich zu überschlagen, mir wurde schlecht. Das war nicht die richtige Reaktion, es war die, die alles kaputt machen würde. All die Hoffnung die ich hatte schien zusammen zu stürzen. „Warum fragst du das?" seine Stimme klang belegt. Ich sah auf und seine Augen wirkten matt. „Lyra, antworte bitte." forderte er ernst und steckte seine Hände in die Hosentaschen. „Das Kind ist von dir." meine Stimme war nichts weiter als ein krächzen. „Ist das ein Witz? Du verarschst mich doch." sagte er und er hatte seine kalte Maske aufgesetzt. „Ich bin mittlerweile in der 16. Woche." ich versuchte ruhig zu bleiben und nicht gleich wieder in Tränen auszubrechen, jedoch war das wirklich schwierig. „Das war beim Video dreh..." John fasste sich an den Kopf und drehte sich um. Dass er nicht sofort davon rannte war schon alles. „Dein Ernst?" fragte er mich und drehte sich wieder um, er sah mir so tief in die Augen und ich nickte erneut. Ich konnte nicht mehr, meine Tränen kullerten vereinzelt über meine Wangen. „Oh Gott. Fuck." stieß er aus und kam auf mich zu und drückte mich fest an seinen Körper. „Scheiße, ja man!" rief er und legte eine Hand auf meinem Kopf ab. Sein Körper bebte, ich weinte verwirrt in seinen Armen, erst als er seine Umarmung lockerte konnte ich zu ihm rauf sehen und seine Augen glänzten, er lächelte breit über sein ganzes Gesicht. „Verdammt, ich dachte ich muss damit Leben, dass dieses Kind wie einer deiner Bastarde aussieht." er atmete erleichtert durch und sah auf meinen Bauch. Er ließ mich ganz los und ging in die Hocke um meinem Bauch, beziehungsweise dem Knödelchen näher zu sein und legte seine Hände auf. „Ich werde immer für dich da sein und gebe mein bestes der beste Papa der Welt zu werden!"

Kopfgefickt. || Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt