7. 🤍

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Vollkommen ausgeschlafen streckte ich mich in dem Gästebett von den Ottos und lächelte. Ich hatte super gute Laune. Mir gefiel es hier. Die Luft, die Landschaft, alles war super. Ich setzte mich auf und mein Kreislauf fiel in den Keller. Ich musste erst tief durchatmen bis sich der Schwindel wieder einstellte. Plötzlich drehte sich mein Magen um und ich sprintete direkt zur Toilette, dabei riss ich fast Lina um, welche mir zufällig entgegen und mir gleich besorgt hinterher kam.
„Morgen Übelkeit?" fragte sie mich lächelnd und lehnte am Türrahmen. Ich hockte mich erschöpft auf den Boden und nickte. „Das wird sicher besser." sagte sie und reichte mir ein Handtuch und Mundspülung. „Ich würde gerne duschen gehen, ich fühle mich richtig schmutzig." murmelte ich und stand langsam auf. „Okay, dann mache ich Frühstück." Lina lächelte und trat aus dem Badezimmer.

Das Warme Wasser floss über meinen Körper und schien sich zu entspannen. Auch der kleine Kloß in mir schien es zu genießen, denn ich spürte im Moment gar nichts. Nachdem ich mich endlich wieder sauber fühlte ging ich im Handtuch eingewickelt zurück in mein Zimmer und warf mir ein einfaches Shirt über und zog eine dieser UpUp Leggins an, die meinen Hintern doch wirklich riesig machten. Vor allem seit ich wusste das ich schwanger bin, hatte ich auch deutlich mehr zugelegt.
Barfuß tapste ich die Treppen runter und mir kam ein köstlicher Duft von frisch aufgebackenen Brötchen entgegen. „Es ist komisch wenn Jannis morgens nicht durch das Haus quietscht." sagte Lina mit einem Lächeln und bemerkte erst jetzt dass sie die Musik laut aufgedreht hatte und dazu tanzte. Ich fing an zu lachen. „Wir können ihn ja holen wenn wir fertig gefrühstückt haben." sagte ich und setzte mich an die Frühstücksecke. Ich schnappte mir ein Brötchen und belegte es mit Marmelade, Käse und einer Scheibe Gurke. Lina schüttelte amüsiert den Kopf. „Diese Schwangerschaftsgelüste immer." ich zuckte nur mit den Schultern und biss genüsslich rein. „Hauptsache es schmeckt euch beiden." sagte sie zufrieden und packte auch auf ihr Brötchen Marmelade.
Es war ein entspanntes Frühstücken und irgendwie fehlte mir Rina dabei. Normalerweise frühstückten wir immer zusammen. Irgendwas war komisch mit Rina, seit gestern hatte sie sich nicht mehr bei mir gemeldet und ich wusste nicht ob es meine Schuld war.
Ein klingeln ließ mich aus meinen Gedanken aufschrecken, es war Linas Handy. Sie nahm gleich ab und machte auf Laut. „Guten Morgen!" sagte sie fröhlich und trank nebenbei ihren Tee. „Linchen, du musst dein Kind holen. Jannis hat Fieber entwickelt." hörte ich die besorgte Stimme von Mama Otto und bemerkte wie Lina sich versteifte. Sie machte wieder leise und ließ alles stehen und liegen und ging sofort mit dem Handy am Ohr nach oben um sich wahrscheinlich umzuziehen.
Als sie wieder runter kam schnappte sie sich ihre Schlüssel und kam zu mir. „Kann ich dich kurz allein lassen? Ich verspreche ich komme so schnell wie möglich wieder." Lina war völlig unter Strom und machte sich große Sorgen um ihr Kind, was ich absolut verstehen konnte. „Natürlich, lass dir Zeit!" sagte ich und ging mit ihr raus in den Flur. „Wahrscheinlich gehe ich gleich mit ihm zum Arzt. Ich weiß nicht wie lange es dauert." sie packte ihre Tasche mit Handy, Schlüssel und Geldbeutel. Als sie ihre Schuhe anzog Klingelte es und sie stöhnte genervt auf. „Wer ist das jetzt schon wieder?" murrte sie und ging an die Tür. „Postbote vielleicht?" sagte ich und sie schüttelte den Kopf. „Ne der kommt später." Stirn runzelnd öffnete sie die Tür und ich erstarrte als ich in Johns Gesicht sah. Er sah mich überrascht an und hielt dabei ein Luftballon in der Hand. „Was machst du denn hier?" Lina war die erste die das Wort ergriff und stemmte die Hände in die Hüfte. „Ich wollt mich mit Baui treffen, hat er das nicht erzählt?" sie schüttelte den Kopf. „Wo ist denn der kleine Baui?" fragte er nun und linste ins Haus hinein. „Der ist bei Oma ich muss ihn holen, er hat sich wohl was eingefangen." sagte sie und trat aus dem Haus. „Julian ist in Berlin, hat er dir das nicht gesagt?" nun schüttelte er den Kopf. „Nein, das haben wir auch erst gestern abgemacht. Aber kein ding, kann ich hier warten?" ich sah verzweifelt zu Lina und hoffte sie würde nein sagen. Ich wusste, dass sie meinen Blick im Augenwinkel wahrgenommen hatte, aber wahrscheinlich checkte sie es nicht, denn sie nickte. „Bitte bringt euch nicht um. Ich bin bald wieder zurück und es wäre schön wenn die Einrichtung ganz bleibt." entrüstet atmete ich aus und ging wieder zur Frühstücksecke und aß mein Obst leer, als dann auch John das Haus betrat.

Kopfgefickt. || Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt