35. 🤍

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1. Februar

Heute war der Entbindungstermin, aber bisher spürte ich gar nichts. Keno wirkte friedlich. Nur ich war langsam nervös und hibbelig. Ich wollte den kleinen endlich in meinen Armen halten. Auch John wirkte sehr aufgeregt, er schrieb mir alle fünf Minuten und jedes mal musste ich ihn beruhigen. Ich hatte ihn zu den Jungs geschickt, denn er ging mir deutlich auf die Nerven. Aber das machte es auch nicht besser.
»Scheiß drauf, ich komm wieder zu dir.«
Schrieb mir John, ich atmete nur genervt aus. Ich tigerte unruhig durch das Haus. Ich checkte nochmal alles ganz genau, ob auch alles in der Tasche drin war was ich brauchte. „Kind, jetzt setz dich doch bitte. Der kleine wird kommen wenn er bereit ist." sagte meine Mutter und klopfte neben sich auf die Couch als ich wieder unten im Wohnbereich angekommen war. „Ich glaub ich geh ne Runde mit Skittlez." brummte ich deutlich angespannt und schnappte mir die Leine.

Skittlez und ich liefen wie zu jeder üblichen Runde die wir zusammen machten am Spielplatz vorbei. Und tatsächlich traf ich dort öfters Jana. Ich hatte herausgefunden, dass ihre Tante hier in der Nähe wohnte und sie öfters auf ihre Kids aufpasste. So auch heute. „Lyra!" sie winkte schon von weitem. „Hey! Ich dachte du hast heute Entbindungstermin, was ist los?" fragte sie gleich als sie bei mir angekommen war. „Der kleine hat keine Lust." sagte ich einfach und strich über meinen wirklich dicken Bauch. Jana lachte und drehte sich kurz zu ihren Cousins um. „Hoffentlich lässt er dich nicht all zu lange warten." sagte sie mit einem lächeln. „Ich auch! Seit Wochen lässt er mich nicht schlafen, da er so dermaßen auf die Blase drückt." murrte ich und spürte schon wieder den Harndrang. „Apropos, wo man grade davon spricht. Ich muss." somit verabschiedeten wir uns voneinander und ich lief so schnell ich konnte nachhause.

Ich war grade am Vorhof angekommen, hechelte schon wie eine übergewichtige Hündin und musste pinkeln. Doch John versperrte mir den Weg. „Weg da!" keifte ich und schupste ihn grob beiseite. „Wo zum Geier warst du? Es hätte jeden Moment los gehen können und du verpisst dich einfach mit dem Köter!" pfefferte er mir hinter her. Ich knallte die Tür hinter mir zu und entleerte meine Blase. Ehrlich, ich war froh wenn Keno nicht mehr auf meiner Blase sitzen würde.
Erleichtert kam ich aus dem Badezimmer und setzte mich auf die Couch. „Entspannt euch mal. Du bist bei mir einige Tage zu spät zur Welt gekommen." sagte meine Mutter völlig tiefen entspannt, weshalb ich sie erstaunt ansah. „Wie hast du das ausgehalten?" fragte ich sie und ließ mir wie immer die Füße von John massieren. „Gar nicht, aber hätte man mir das mal gesagt, dann hätte mir da sehr viel Stress erspart." erklärte sie. „Außerdem ist es grade mal Vormittag. Vielleicht kommt er auch erst in der Nacht." John und ich atmeten gleichzeitig tief durch und vermutlich brachte das wirklich was.

„Fuck, fuck, fuck!" fluchte ich. Der Schmerz schoss mir durch Mark und Bein. „John!" schrie ich und klammerte mich am Geländer der Treppen fest. „John!" schrie ich noch lauter und plötzlich kam er die Treppen hoch geschossen. „Es geht los!" er griff mir sofort unter die Arme und half mir aus dem Haus während meine Mutter die Taschen holte und wir zusammen zum GLC liefen. Natürlich fuhr John während ich neben ihm die Wehen weg atmete. Meine Mutter rief ganz aufgeregt das Krankenhaus, meinen Vater und Johanna und ihren Mann an. „Mama das hat nachher noch Zeit!" keifte ich und verfluchte den Verkehr hier in Hamburg. Ich wollte einfach längst im Krankenhaus sein. Die Wehen kamen tatsächlich unregelmäßig, aber mit wirklich heftigen Schmerzen. „Ich lass mich nie wieder von dir schwängern! Allgemein nie wieder!" presste ich bei der nächsten Wehe hervor und packte Johns Arm. „Das sehen wir ja noch." grinste er, weshalb er erstmal einen schlag auf die Brust bekam.

„Ich will eine PDA!" schrie ich sofort als wir ins Krankenhaus traten. Meine Kolleginnen grinsten natürlich und brachten mich in mein Zimmer. „Erstmal machen wir Untersuchungen." sagte meine Hebamme und wich mir von da an kaum von der Seite. „John." ich drehte mich sofort zu ihm um und umklammerte seine Hand. „Wir sind da. Ich bin da." sagte er gleich und zog schon meine Mutter hinter sich her.
„Wann war denn der Blasensprung?" fragte die Hebamme gleich, doch John schüttelte den Kopf. „Noch gar nicht. Sie hatte so starke schmerzen, dass wir lieber zur Sicherheit hier her sind." erklärte er für mich, weshalb sie nur nickte. „Okay, dann machen wir ganz entspannt die Untersuchungen und die PDA wirst du dann bekommen wenn es wirklich notwendig ist, okay?"

Kopfgefickt. || Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt