22. 🤍

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Ich lag grade auf der Liege bei meiner Frauenärztin und ließ mich von ihr untersuchen. Der Ultraschall schien völlig in Ordnung zu sein, mein Baby war vollkommen Gesund. „Da sie ja demnächst ins dritte Trimester kommen, sollten sie sich so langsam mal an die Geburtsvorbereitung machen. Ich kann ihnen da natürlich was empfehlen wenn sie noch nichts haben." sagte sie und wischte mir das Gel vom Bauch. „Mir wurde schon was von einer Freundin empfohlen, aber geben sie mal her." sagte ich grinsend, über glücklich zu wissen das es dem Knödel gut ging. „Wo ist denn ihr Freund heute?" fragte die Ärztin mich, da ich offensichtlich alleine zum Termin kam. Nachdem er sich vor ein paar Tagen verkrümelt hatte, hab ich ihn noch nicht zu Gesicht bekommen. Es gab auch nie richtige Antworten auf meine Fragen. Ich ließ ihm ein bisschen Freiraum, denn ich wusste es würde sonst nur noch mehr kriseln.
Ich sagte nun einfach nur, dass er geschäftlich unterwegs sei, was wahrscheinlich sogar stimmte.
Nach dem Termin ließ ich mir den nächsten Termin geben, welcher eine Woche nach dem Dubai Urlaub war.

Ich hatte mich dann entschlossen noch ein wenig in den Stall zu gehen um mit Mio ein wenig Bodenarbeit zu machen. Als ich auf dem Platz stand und Mio an der Longe führte, entdeckte ich Lisa am Gatter. „Hey!" rief ich von weitem und Lisa kam dann gleich auf mich zu und sah mir dabei zu wie ich mit Mio arbeitete. „Soll ich dich später mit nehmen?" fragte sie mich und ich nickte dankbar. „Wie läuft es mit Uschi?" fragte ich dann und Lisa grinste Stolz. „Super! Wir hatten grade unsere Reitstunde und ich bin mittlerweile am überlegen ob wir nicht zusammen springen sollten." erstaunt sah ich sie an, nach so kurzer Zeit dachte sie schon ans Springen. Uschi sprang soviel ich wusste gerne über kleine Hindernisse, jedoch war ich mir nicht sicher ob Lisa schon so weit war. „Ich weiß, ist schon ziemlich verfrüht dieser Gedanke, aber ich denke mit ihr könnte das was werden." sagte sie mit einem Lächeln. „Ich hab gehört, dass John und du grade krach habt." Mir war klar dass Jonas ihr das gesagt haben musste, woher sollte sie es sonst wissen. „Ja, es nervt im Moment wirklich sehr wenn er ständig nur am Handy ist wenn er bei mir ist. Statt einfach mal die Zeit mit mir zu genießen." murmelte ich und ließ Mio auf uns zu kommen damit ich ihn von der Longe trennen konnte. Er holte sich ein Lob von mir ab und trottete auf eine schöne sandige stelle auf der er sich umher wälzen konnte. „Aber das ist doch normal bei John." sagte sie und lief mit mir zum Gatter, wo Mio auch langsam hinterher kam. „Kann sein, ja." murmelte ich leise und beendete dieses Thema in dem ich Mio in die Box brachte. Dort deckte ich ihn zu, gab ihm seine verdiente Mahlzeit und ging dann auch schon mit Lisa wieder nachhause.

„Wenn du willst, kannst du mit Chopper später zu uns kommen auf einen Kaffee, Hannah kommt auch noch vorbei." sagte Lisa bevor ich aus ihrem Auto stieg und nickte. Eigentlich war ich nicht in der Stimmung, doch ich musste sowieso mit dem Hund raus, der mir vermutlich schon ein Kissen zerrupfte. Doch als ich oben ankam, entdeckte ich einen entspannten Rüden auf meiner Couch liegen welcher schon vor lauter Freude anfing zu fiepen. Natürlich ging ich sofort auf ihn zu und begrüßte den Hund erstmal mit einer langen streicheleinheit. Nach ungefähr 30 Minuten Beine hochlegen entschied ich mich endlich mit Chopper laufen zu gehen. Das erste was er natürlich tat war pinkeln. Wie so oft. Ich ging natürlich auch immer große Runden, wahrscheinlich für ihn kleine Runden da er sicher mehr gewohnt war, jedoch war ich in meinem Zustand nicht grade die fitteste. Es wurde mittlerweile sowieso alles anstrengender, auch die Strümpfe an zu ziehen war mittlerweile eine Tortur, aber solange ich noch an meine Füße kam, war es machbar. Ich hoffte nur, dass John mir dann helfen würde, ansonsten musste ich mir eine Anziehhilfe besorgen. Ich hoffte nur, dass ich die in Dubai nicht ständig tragen musste, das würde ich vermutlich bei der Hitze dort kaum aushalten.

Völlig fertig kam ich bei Lisa an und wurde direkt von ihren Kindern begrüßt, welche gleich mal mit Chopper in den Garten gingen um zu Spielen. Natürlich hatten wir alle ein Auge auf die dreien damit auch bloß nichts passierte.
„Ich hoffe das Knödelchen da drin wird auch mal so lieb wie deine Mädels." murmelte ich und streichelte meinen Bauch. „Ach, die können auch ganz schöne zicken sein. Vor allem die große." Lisa seufzte leise, ich jedoch fing an zu grinsen. „Ich denke damit kann ich leben wenn sie zickig werden sollte." Lisa und Hannah horchten auf. „Es wird also ein Mädchen?" Hannah wippte aufgeregt auf und ab und grinste breit, doch ich schüttelte den Kopf und erstickte ihre Hoffnung im Keim. „Das weiß ich leider nicht, aber ich hoffe es wird ein Mädchen." sagte ich mit einem leichten grinsen. Hannah atmete entrüstet aus. „Ich hab gehofft wir hätten schon seine zukünftige Freundin." murmelte sie und streichelte ihren dicken Bauch. Wir fingen an zu lachen. „Leben wir nicht im 21. Jahrhundert wo unsere Kinder ihre eigenen Partner aussuchen dürfen?" grinse Lisa und Hannah zuckte nur mit ihren Schultern. „Wäre doch cool gewesen."
Wir unterhielten uns noch lange über dieses Thema, bis plötzlich die Tür auf ging. Laut lachend kamen Jonas und John in das Haus, ich war überrascht das John hier war. Als er mich auf der Couch sitzen sah, verstummte er kurz, ein schneller Blickwechsel zwischen den beiden und dann kam er auf mich zu. Er setzte sich neben mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn bevor er dann seine Hand auf meinen Bauch legte. Jonas hingegen ging in die Küche und kam mit zwei Dosen Bier zurück, die eine gab er John gleich in die Hand. Ich fing an zu stutzen, da es noch nicht mal 15 Uhr war, doch ich sagte nichts dazu. Denn es schien als wäre wieder alles in Ordnung zu sein und ich wollte nicht gleich wieder Stress anfangen.

Als ich später John und mich nachhause fuhr, herrschte Stille. Dies war mir aber so unangenehm, dass ich dann anfing smalltalk zu betreiben. „Wo warst du die letzten Tage?" fragte ich ihn dann und er seufzte. „Arbeiten, war in Berlin und heute bin ich wieder zurück gekommen." erzählte er und sah aus dem Fenster. Irgendwas war doch wieder im Busch, aber ich wollte nicht nach Haken. So nickte ich einfach nur und lenkte endlich in die Straße ein in der ich wohnte.
John trottete mir mit Chopper langsam hinterher in die Wohnung und schmiss sich dann auf die Couch.
„Die Möbel für das Kinderzimmer kommen in ein paar Tagen an." sagte John und ich fing an zu lächeln. „Doch schon so früh? Ich hab nicht mal angefangen meine Sachen zu packen." murmelte ich und setzte mich zu ihm und rieb mal wieder meinen Bauch ein. Als er dies bemerkte schnappte er sich das Öl und fuhr mit meiner Arbeit fort und ich genoss erstmal seine Berührungen. „Die Möbel kannst du ja verkaufen oder so, wir holen für das Haus dann sowieso neue." sagte er dann noch und fing an zu grinsen als der Knödel ihm gegen die Hand trat. „Aber..." ich suchte die richtigen Worte zusammen bevor ich weiter sprach, aber ich wusste, egal wie ich es formulieren würde, es könnte zum Streit führen. „Mal angenommen wir trennen uns irgendwann, was ich natürlich nicht hoffe, wo soll ich dann hin? Ich meine das ist dein Haus." brachte ich dann meinen Gedankengang zu Ende und John sah auf. Seine Augen durchbohrten mich und irgendwie sah er kurz betroffen aus. „Falls es mal soweit kommen sollte, dann wird das dein Haus sein. Ich meine du wirst mit dem Knödel da drin Leben und ich werde dann in einer meiner Wohnungen ziehen. Hab ich bei Cleo doch auch so gemacht. Ich hab ja nicht umsonst sechs Wohnungen." sagte er und stupste mit einem Finger gegen den Fuß des Babys. „Sechs Wohnungen?" fragte ich verwirrt und sah ihn an. Ich wusste ja schon dass er mehrere Immobilien hatte, aber dass nun eine dazu gekommen war, ist mir neu. „Ja ich hab am Samstag einen Termin beim Notar, da wird es offiziell gemacht das ich eine neue Wohnung habe." erklärte er und richtete sich auf, als er bemerkte, dass das Baby nicht mehr spielen wollte. Er machte sich einen neuen Klecks auf die Hand und rieb nun meine Füße damit ein. „Oh wirklich? In Berlin dann?" fragte ich ihn und er nickte. „Ja hab sie mir vor ein paar Tagen angeschaut und direkt geholt." ich nickte um ihm zu zeigen, dass ich verstanden hatte und lehnte mich zurück. „Ich versichere euch, egal was passieren wird, ihr werdet ausgesorgt sein." sagte er noch. „Danke John." murmelte ich und lächelte ihn an. „Für meine Familie alles."

Kopfgefickt. || Bonez Mc FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt