Ich stand grade im Stall und putzte Mio ganz ausgiebig, da mir zuhause die Decke auf den Kopf fiel. John war schon die zweite Woche nicht zuhause, er war in Berlin und arbeitete mit den Jungs an einem Album. Man bekam ihn gar nicht mehr zu Gesicht, weder Instagram oder persönlich, es sei denn man arbeitete mit ihm. In der Zeit hatte ich selbst Pascal mehr gesehen. Er hatte mich diesmal wieder hier her begleitet und stand auf der anderen Seite von Mio und bürstete seinen Fesselbehang aus, da ich dort nicht mehr gut dran kam.
Mio schien diese Putzprozedur richtig zu genießen, denn er ließ entspannt den Kopf hängen und schnaubte immer wieder.
„Wie kratze ich am besten die Hufe aus?" fragte Pascal nun und lugte über Mios Rücken hervor. „Ich zeigs dir schnell." sagte ich mit einem grinsen und kam zu ihm rüber. Mein Pferd wusste genau was ich wollte als ich mit meinem Becken leicht gegen sein Bein drückte und hob schon automatisch sein Bein. Allerdings sein Bein zu halten mit diesem Bauch schien deutlich schwerer zu sein als gedacht. Pascal fing an zu lachen und trat an meine Stelle und nahm Mios großen Huf in die Hand. Ich zeigte dann so gut ich konnte wo Pascal entlang kratzen musste.
Währenddessen fing ich an Mios Mähne zu Bürsten und zu Flechten, was wirklich niedlich an ihm aussah. „Wenn ich könnte würde ich jetzt auf dir reiten mein Schatz, aber das klappt nicht so gut." murmelte ich und streichelte über seine Stirn. Zur Antwort stupste er sachte gegen meinen Bauch und schnaubte. Ich musste grinsen, er wusste genau was da drin los war und auch Keno trat kräftig zu, genau in die Leber um genau zu sein. Ich zischte schmerzhaft auf und hielt mir die Stelle an der meine Leber liegen müsste. „Alles ok?" fragte Pascal und musterte mich. Ich nickte. „Der Knödel hat gegen die Leber geboxt." er fing an zu grinsen und kam mir näher, dann beugte er sich vor und sagte: „Ey, tu deiner Mama nicht weh! Das kannst du mal machen wenn irgendein Idiot scheiße zu ner Frau war." schmunzelnd hörte ich Pascal zu wie er meinem ungeborenen Kind eine Lektion erteilte und ihm Weisheiten mit gab. Er hatte sich mittlerweile zum nächst besten Patenonkel hochgearbeitet, ich musste nur noch wissen ob auch John damit einverstanden war.„Ich hab da ne Idee, ich hab meine Kamera mit. Sollen wir ein paar Bilder mit Mio und deinem Bauch machen?" fragte Pascal nun nachdem wir fertig mit putzen waren und ich nickte ganz aufgeregt. Das letzte mal als von Mio Bilder gemacht worden sind, war mit Alex auf dem Rücken. „Vielleicht gehen wir irgendwo hin wo nicht so viel los ist." Pascal sah sich um und lief schon zu seinem Auto um seine Kamera zu holen.
Wir gingen dann zusammen auf die hintere Koppel, auf der grade keine anderen Pferde waren.
„Perfekt! Genau so stehen bleiben!" forderte Pascal, jedoch wollte Mio wohl nicht so bleiben, denn er drehte seinen Kopf wieder in die andere Richtung. Ich fing an zu lachen, denn dieses Pferd machte sich überhaupt keine Mühe irgendwie gut auszusehen. Also fing ich einfach an zu improvisieren, was am Ende des Tages wirklich ein paar schöne Bilder brachte. Das beste Bild das wir machen konnten war, als Mio seine Nase gegen meinen Bauch stupste.
Wir brachten dann Mio zurück in seine Box und machten uns auf dem Weg nachhause.Ich lag nun völlig entspannt auf der Couch und rieb meinen Bauch ein, dabei sah ich mir Grey's Anatomy an. Grade als Meredith Grey dabei war eine ihrer Assistenzärzte anzuschreien, bemerkte ich wie sehr mir das Arbeiten fehlte. Tatsächlich war ich oft eine der Schwestern, die Assistenzärzte anschrie. Deswegen war ich bei den Ärzten eigentlich immer beliebt.
Ich seufzte sehnlichst. Sobald Keno alt genug war, würde ich wieder arbeiten gehen. Von mir aus auch in einer ruhigeren Station, ich musste unbedingt wieder arbeiten.
Mein Handy klingelte und als ich drauf sah, erkannte ich dass mich eine Unterdrückte Nummer anrief. Verwundert nahm ich ab.
„Hallo?"
„Hey!" eine sarkastische, hohe Stimme drang durch den Hörer und das auch noch sehr laut.
„Wer ist da?" fragte ich verwirrt und runzelte die Stirn.
„Das ist egal, aber du solltest wissen, dass du dich von Bonez fern halten solltest!" giftete sie.
„Ähm, Entschuldigung? Wer zum Teufel bist du?" ich hielt das Handy vor meine Nase, um nochmal genauer zu schauen wer da dran war, aber es war immer noch Unterdrückt.
„Bonez gehört dir nicht mehr!" zischte sie mit ihrer hohen, nervtötender Stimme und legte auf.
Perplex starrte ich auf mein Handy. Was zum Geier war das denn? Mit schnellen Fingern tippte ich John eine Nachricht, allerdings kam die Nachricht nicht durch. Vermutlich arbeitete er grade und hatte mal wieder sein Handy vom Internet getrennt.
Ein komisches kribbeln durchfuhr mich dann plötzlich und irgendwie fühlte ich mich selbst in meinen eigenen vier Wänden nicht mehr wohl. Skittlez war natürlich mit John in Berlin, so konnte er mir nicht die Sicherheit geben, die er mir sonst gab wenn John weg war.Marten hatte nach meinem kleinen panischen Anruf sofort alles stehen und liegen lassen und kam zu mir. Zuerst wollte ich eigentlich Pascal anrufen, jedoch wollte ich ihn nicht ein zweites mal in beschlag nehmen. Abgesehen davon, ich wollte Marten gerne mal wieder sehen. Das letzte mal war am Genderreveal und dort hatten wir auch nicht sonderlich viel miteinander geredet.
Ich machte hinter ihm also die Tür zu und Marten ließ währenddessen seinen Hund von der Leine, welcher direkt nach Skittelz suchte. „Erzähl mal, was ist passiert?" Marten lehnte sich an meine Kücheninsel, während ich ihm ein Bier aus dem Kühlschrank holte und ihm reichte. „Irgendjemand hat mir anonym angerufen und mir gesagt ich soll mich von John fern halten. Ich kann mir nicht erklären wer das war. Cleo ist zu reif für so einen Müll und Jasmin... Ich weiß nicht, nach eurer Ansage hat sie sicher nicht die Eier dazu." erklärte ich und setzte mich auf einen Hocker. Marten runzelte die Stirn und sah mich eindringlich an. „Weiß John schon davon?" fragte er gleich, ich schüttelte natürlich den Kopf zur Antwort. „Er hat meine Nachricht noch nicht bekommen." sagte ich dann und er nickte einfach nur. „Soll ich das Regeln?" Marten sah mir in die Augen, aber wieder schüttelte ich den Kopf. „Nein, ich mach das schon, sobald er sich meldet. Ich wäre nur dankbar wenn ihr beide über Nacht hier bleiben könntet." Marten fing an zu grinsen und hob eine Augenbraue. „Denkst du das wäre eine gute Idee? Ich kann dir ja Chopper hier lassen." sagte er nur. Ich presste meine Lippen zusammen. Er hatte ja recht, das würde nur unnötig stress geben.Einige Stunden später, als Marten Chopper und mich in dem großen Haus zurück ließ, ging ich direkt ins Bett. Chopper durfte ausnahmsweise im Bett schlafen, was eigentlich nicht mal Skittelz durfte.
Und kurz bevor ich eingeschlafen war, klingelte mein Handy erneut. Mit klopfendem Herzen sah ich auf den Bildschirm, atmete aber erleichtert auf als John mich endlich anrief.
„Was ist los?" kam gleich die Frage von ihm gestellt, ohne Begrüßung.
Ich erklärte ihm natürlich erstmal alles, doch John wirkte nicht grade so wie ich es erwartet hatte. Er war kein bisschen abgespannt, was mich verwunderte.
„Okay und jetzt willst du dass ich nachhause komme?" fragte er leicht genervt, weshalb ich erstmal schlucken musste.
„Nein, nein. Ich hab Chopper hier. Marten hat ihn mir gebracht damit ich mich nicht alleine fühle." erklärte ich.
„Ist denn alles in Ordnung?" fragte ich nach einer kurzen stille.
„Ja, ich muss aber weiter machen. Am Wochenende komme ich zurück."
„Oh, okay. Dann viel Erfolg, ich liebe dich." murmelte ich und wartete gespannt auf eine Antwort.
„Ja, ich dich auch." sagte er trocken und wimmelte mich ab.Mit Tränen in den Augen legte ich mein Handy weg und bemerkte wie Chopper näher zu mir krabbelte. Ich kraulte seinen Kopf und fragte mich, wie lange das noch so gehen sollte. Die Tage nach dem Reveal waren wunderschön, wir waren ein eingespieltes Team und haben alles weitere für unseren kleinen Jungen besorgt. Nur nachdem er nach Berlin gegangen war mit den Jungs, war er so unnahbar, dass ich das Gefühl hatte, er würde mich vergessen. Natürlich hatte er Stress und wollte das neue Album so schnell wie möglich fertig bekommen, bevor Keno auf die Welt kam.
Vielleicht war das auch einfach nur die Angst Mutter zu werden, da das was komplett neues war. Jedoch freute ich mich den kleinen Mann endlich kennenzulernen und ihm das bestmögliche Leben zu geben.
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Kopfgefickt. || Bonez Mc FF
Fanfic!Triggerwarnung! Enthält Beleidigungen, Drogenmissbrauch, Sexuellehandlungen. Lesen auf eigene Verantwortung. ____________________________________________ Was war das nur für ein Sommer? Lyra lernt nach einem Konzert der 187 Straßenbande den Gangb...