24. Kapitel

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Als unsere Lippen sich wieder trennten, zog Jack mich an seine Brust und strich mir durch meine Haare, was in mir ein kleines Feuerwerk auslöste. Plötzlich klingelte sein Handy, er schaute drauf und sein Blick verfinsterte sich.
Was war denn jetzt los? Ich hörte mit, aber leider hörte ich nur Jack.

"Nein, will ich nicht."

"Lass sie da raus."

"Ich mach, was ich will!"

"In einem Jahr bin ich sowieso weg."

"Tschüss."


~ JACKS SICHT ~

Gerade als ich es genoss so mit Liv hier zu liegen und mir wünschte, dass es einfach so bleibt, klingelte mein Handy. War ja klar.
Als ich dann auch noch sah, wer es war, hätte ich kotzen können. Mein "Vater". Eigentlich war er gar nicht mein leiblicher Vater, weil der meine Mutter nach meiner Geburt verlassen hatte. Nach einem Jahr lernte meine Mutter dann meinen Stiefvater kennen und als ich drei Jahre alt war, heirateten sie. Also war er für mich wie ein Vater. Aber eben kein guter.

"Jack, möchtest du heute mal vorbei kommen? Immerhin willst du ja mal meinen Beruf einnehmen", versuchte er mir einzureden.
"Nein, will ich nicht", sagte ich harsch.
"Deine Schwester würde bestehen, sie hört auf uns. Sonst wird sie in meine Fußstapfen treten und das willst du doch nicht."
Er behandelt mich einfach immer wie Scheiße. Ich bin das einzige Kind, das nicht von ihm ist, da Nele und Lilly die Kinder von meiner Mutter und ihm sind. Doch wenn es um die beiden geht, dann kannte ich keine Gnade mehr.
"Lass sie da raus." Er wusste ganz genau, dass Nele fest davon überzeugt war, mal mit Musik ihr Leben zu finanzieren, genau wie ich. Doch er blieb nicht still: "Du wirst jetzt sofort kommen!"
"Ich mach, was ich will."
"Tust du nicht, komm sofort! Du wohnst in meinem Haus also hältst du dich auch an meine Regeln!"

"In einem Jahr bin ich sowieso weg."

In einem Jahr bin ich 18 und ich werde dann auch so schnell es geht, wegziehen. Nicht zu weit weg, aber weg. Auch wenn es mir schwer fallen wird, meine Schwestern alleine zu lassen. Aber mein "Vater" ist ja nur zu mir so scheiße. Er würde niemals seinen eigenen Kinder etwas antuen. So behindert war er dann auch wieder nicht.

Da ich keinen Bock mehr hatte, mich mit ihm zu unterhalten, sagte ich schnell Tschüss und legte auf.

Liv sah mich mit einem fragenden Blick an, worauf ich ihr alles erklärte. Ich kann ihr einfach alles anvertrauen. Doch ich konnte mich nicht entspannen und das merkte sie, sie kam näher, gab mir einen kurzen Kuss und sagte: "Entspann dich, er kann dir nicht vorschreiben, was du in der Zukunft machen wirst. Ich rufe kurz Bella an, immerhin weiß sie nicht mal, dass wir zusammen sind."
Sie hatte ja recht. Ich nickte kurz, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und lies sie gehen.

~ LIVS SICHT ~

Ich nahm mein Handy und wählte ihre Nummer. Maum hat es zwei mal geklingelt und schon nahm sie ab.
"Was ist?", fragte sie
"Ich sollte dir, glaube ich, etwas erzählen."
"Das wäre?"
"Ich... ähm...", stotterte ich, wieso war es so schwer, es auszusprechen?
"Jaaaaaa?"
"Ich bin mit Jack zusammen."
"Awww, ich wusste es!"
"Jaja", lachte ich vor mich hin. Wir redeten noch eine Weile bis sie irgendwann sagte:
"Hey sorry, ich muss auflegen, Sam kommt gleich."
"Saaam? Wer, wie, was, wo? Ich will alles wissen."
"Erzähl ich dir wann anders, ich ruf dich heute Abend an, bye."
"Bye", sagte ich mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Schnell lief ich wieder zu Jack, der, als er mein Lächeln entdeckte, fragte: "Wieso grinst du so?"
"Oh mein Gott, ich glaube Bella hat einen Freuuund!"
"Awwwww", machte er.

Es war jetzt schon 22:00 Uhr. Wie schnell vergeht die Zeit denn bitte? Wollte Bella mich nicht anrufen? Ach was, die hat bestimmt was besseres zu tun. Da ich schon müde war, beschloss ich mich ins Bett zu legen. Jedoch bei Jack, da ich keine Lust hatte, in mein Zimmer zu gehen. Als Jack rein kam, lächelte er mich an und zog sein Oberteil aus. Ich musste ihn einfach anstarren. Sein trainierter Körper war einfach perfekt. Einfach...
"Ich weiß, dass ich gut aussehe, aber so langsam fühle ich mich beobachtet", riss er mich mal wieder aus den Gedanken.
Ich brachte nur ein schwaches "Sorry" raus, worauf er lächelte und sich zu mir ins Bett legte, einen Arm um mich schlang und mich näher an sich ran zog. Leise flüsterte er mir ein "Ich liebe dich" ins Ohr und verteilte kleine Küsse an meinem Hals. Ich bekam sofort eine Gänsehaut, drehte mich um und gab ihm einen langen Kuss. Meine Hände wanderten zu seinen Haaren, während seine Hände meine Taille umschlungen. Als er sich langsam von mir trennte, dachte ich, ich habe irgendwas falsch gemacht, doch er zog mich wieder zu sich und küsste mich weiter.

Nach einem langen perfekten Kuss trennten wir uns voneinander und lagen einfach nur noch da. Ich lag mit meinem Kopf auf seiner Brust und er strich mir durch die Haare. Es war einfach alles perfekt.

Bis mein Handy anfing zu klingeln und die Nummer des Krankenhauses darauf erschien...

Sweet Sixteen  {abgeschlossen}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt