Das gemeinsame Panel - Teil 1

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Ich stehe in Unterwäsche vor dem Spiegel und verzweifel langsam.
Auf dem kompletten Hotelzimmerboden liegen meine Klamotten verteilt und trotzdem habe ich das typische Frauenproblem: Ich habe absolut nichts anzuziehen.
<<Jedenfalls nichts, was ich gleich bei dem gemeinsamen Panel tragen könnte.
Dabei dachte ich, ich hätte mich auf alle Eventualitäten klamottentechnisch vorbereitet, aber damit hatte selbst ich mit meiner sonst so blühenden Fantasie nicht rechnen können. >>

Seufzend öffne ich die Tür, an der es gerade geklopft hat.
„Woah, so willst du also zum Auftritt gehen?! Gewagt, aber die Jungs werden sich freuen!", grinst Mirco beim Reinkommen und mustert mich nur in meinen Dessous von Oben nach Unten.
„Ha ha, du Schwachkopf! Echt witzig! Hilf mir lieber, was auszusuchen!"
Nervös sehe ich auf den quer verteilten Kleiderhaufen und habe keine Idee, was ich machen soll.
Um nochmal loszugehen etwas Neues zu kaufen ist es eindeutig zu spät.
„Also, lass mich raten. Es soll sexy sein, aber nicht zu auffällig. Du musst dich gut drin bewegen können, dich wohlfühlen, aber es soll trotzdem gut aussehen. Heiß, aber nicht aufgetackelt, richtig?", fasst Mirco meine Überlegungen gekonnt zusammen.
<<Er ist halt einfach ein Frauenversteher. >>
Ich nicke nur und mit gezielten Handgriffen schnappt mein bester Freund sich meine Lieblingsjeans und das dazu passende schwarze Top. „Tadaaaa! Fertig! Problem gelöst!"
Selbstzufrieden hält er mir die Sachen hin und ich muss zugeben, die Idee ist gar nicht so schlecht.
„Meinste? Die Fick mich Jeans?", frage ich nach und schlüpfe schnell hinein.
Ein Blick in den Spiegel bestätigt wieder: Ich habe der Jeans nicht umsonst diese Bezeichnung gegeben.
Als Markenjeans ist es das teuerste Kleidungsstück das ich besitze, aber auch das, was sich bis jetzt am meisten ausgezahlt hat. Sie sitzt so eng, dass sie optimal meine Figur betont, aber ohne so eng zu sein, dass sie etwas einquetscht oder unbequem ist.
Ich ziehe das schwarze Top über den Kopf und drehe mich vor dem Spiegel hin und her.
Das Oberteil hat einen netten Ausschnitt und reicht knapp bis zum Hosenbund. Bei manchen Bewegungen blitzt ein Stück von meiner Haut heraus, aber bauchfrei ist das Top auch nicht.
<<Es ist ideal. Sexy, aber ohne billig zu wirken.>>
„Also ich find's gut! Mit der Jeans ist doch noch nie was schiefgegangen!", grinst Mirco bestätigend und ich beschließe einfach mal auf ihn zu hören.

„Und? Was meinst du, was gleich auf dich zukommt?"
Sofort ist das mulmige Gefühl in meinem Bauch zurück.
„Keine Ahnung. Ich hoffe nur Gutes?? Ich bin mega nervös.", gebe ich zu.
„Ach was! Mach dir keine Sorgen! Wird schon alles gutgehen. Die Jungs müssen nett zu dir sein! Da ist schließlich Publikum. Und wegen der Show... Du bist Schriftstellerin! Du kannst doch mit Worten umgehen..."
<<Mit Worten ja, aber mit Tom?!>>
In meinem Magen rumort es. Shit! Ich bin echt nervös. Ob wegen der Show oder wegen Tom, kann ich gar nicht richtig unterscheiden.
<<Was bringt mir da das Schriftsteller Sein? Nur aus dem Grund bin ich doch überhaupt in dieser Situation gelandet.
Ob Tom weiß, dass ich Schriftstellerin bin?
Na klar, weiß er das. Bill wird ihm das bestimmt gesagt haben und er war ja schließlich auch bei meinem Auftritt heute Morgen.>>
Mir wird heiß und kalt gleichzeitig.
<<Verdammt! Ob er meine Geschichten kennt? Sie gelesen hat? Ach, was! Als hätte er für sowas Zeit.>>
Ich versuche meine Gedanken zu beruhigen und laufe in dem Zimmer auf und ab.
Mirco beobachtet mich amüsiert, sagt jedoch lieber nichts.

Eine halbe Stunde später mache ich mich auf den Weg zum großen Saal, in dem das Panel stattfinden soll.
Ich bin viel zu früh und deswegen die Erste hinter der Bühne.
Nervös werfe ich einen Blick in den Zuschauerraum.
Nicht nur die Bühne ist viel größer als bei meinem Auftritt, auch der gesamte Saal ist so riesig, dass ich kaum einschätzen kann, wie viele Leute hier Platz finden werden.
Ich sehe scheinbar endlose Stuhlreihen, sowie viele Kameras und Mikrofone überall herumstehen. Auf der riesigen Leinwand hinter uns wird unsere Show aufgezeigt, damit auch die Leute in den hinteren Reihen etwas davon sehen können.
<<Ich auf der großen Leinwand, zusammen mit Tom und Chris.>>
Ich muss bei dem Gedanken kurz auflachen und schüttel ungläubig den Kopf.
<< Das ist doch alles nicht wahr!>>

Tom sieht Hannah nachdenklich am Bühnenrand stehen. Sie sind die beiden Ersten, die aufgetaucht sind. Scheinbar ist auch sie viel zu früh los.
Er mustert sie einen Moment und zwingt sich nicht zu lange auf ihren Hintern zu starren.
<< Das wäre nicht gerade charmant und eher Evans Ding. Aber diese Jeans ist wirklich verdammt mies.>>
Er gönnt sich noch einen kurzen Blick, dann atmet er einmal tief durch und geht zu Hannah herüber. Hier kann sie ihm schließlich schlecht aus dem Weg gehen.
„Ganz schön riesig, mhm?"
Überrascht dreht sie sich zu ihm um und er grinst sie verlegen an.
„Der Saal, meine ich. Ist glaub ich der Größte, den das Hotel zu bieten hat."
Er deutet auf die riesige Bühne und Hannah nickt lächelnd. „Ja, ehrlich gesagt bin ich ziemlich nervös."
Sie sieht wieder zur Bühne und kaut nachdenklich an ihrer Unterlippe.
Wie gern würde er sie jetzt einfach küssen. Sie merkt, dass er sie anstarrt und sagt etwas, doch er bekommt er nicht ganz mit.
<<Mist, er muss versuchen seine Gedanken zusammenzuhalten.>>
„Äh, was?", fragt er nach und könnte sich ohrfeigen.
Er benimmt sich wirklich wie ein Vollidiot in ihrer Nähe, doch sie lächelt nur nachsichtig.
„Ich wollte nur wissen, ob du auch noch aufgeregt bist, oder dich schon an solche Auftritte gewöhnt hast?", wiederholt sie ihre Frage.
„Oh, ein bisschen aufgeregt ist man immer. Aber man lernt sich zu regulieren. Weißt du, was helfen könnte?"
Sie schüttelt den Kopf und sieht ihn erwartungsvoll an.
<<Ok, Tom charmant sein! Das kannst du!>>
„Eine Umarmung!" Er lächelt leicht, geht einen Schritt auf sie zu und zieht sie in seine Arme.
Er spürt, wie sie sich vorsichtig an ihn schmiegt und streicht ihr sanft über den Rücken.
Am liebsten hätte er jetzt einfach ihre Hand genommen und wäre mit ihr irgendwohin gegangen, wo sie allein sein konnten. Weg von diesem Auftritt, weg von der Convention. Einfach an einen ruhigen Ort, an dem sie sich unterhalten könnten. An dem er sie festhalten und küssen könnte.
Ihr leises Lachen reißt ihn aus seinen Gedanken.
„Was?" Er löst sich etwas von ihr und sieht sie verwirrt an. „Hab ich was falsch gemacht?"
Sie schüttelt kichernd den Kopf. „Nein, nein! Wirklich nicht! Nur...naja, du bist einer der Hauptgründe, weswegen ich so nervös bin und da macht es deine Umarmung eher schlimmer als besser."
<<Wie? Er macht sie nervös?>>
Er muss sie wohl sehr irritiert angesehen haben, denn sie lacht nur noch einmal und nimmt seine Hand.
Sanft legt sie diese auf ihr Herz und sieht ihn wieder an: „Siehst du? Nervös!", sagt sie leise und errötet leicht.
Er spürt ihr Herz unter seiner Hand wie wild schlagen und hält für einen Moment den Atem an.
Beide sehen sich tief in die Augen, bis sie verlegen auflacht und ihre Hand zurückzieht.
„Hannah...", will Tom sie noch davon zurückhalten sich wieder von ihm abzuwenden, doch er wird von Chris unterbrochen.
„Da seid ihr zwei ja schon! Komm ich zu spät?", poltert er dazwischen und hätte wirklich kein schlechteres Timing wählen können.
Doch Hannah scheint erleichtert zu sein ihn zu sehen.

<<Gott sei Dank!>>
Chris ist aufgetaucht und rettet mich aus dieser seltsamen Situation.
<<Warum muss sich auch immer mein Kopf ausschalten, wenn ich in Toms Nähe bin?
Mein Körper verselbstständigt sich einfach und ich stelle irgendeinen Blödsinn an.>>
„Hey! Nein, kommst genau passend!", begrüße ich Chris und ignoriere dabei Toms Seitenblick, den er mir zuwirft.
„Du bist Hannah richtig? Cool dich kennenzulernen!", freut sich der blonde Mann und erdrückt mich beinahe mit seiner Umarmung.
<<Ok, damit kann ich besser umgehen.>>
Ich mustere ihn kurz und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen.
Er ist zweifelsohne sehr attraktiv in seiner blauen Jeans und dem lässigen blauen Shirt.
<< Aber mit Tom kann er lange nicht mithalten.>>
Unauffällig mustere ich den Engländer, während die beiden Männer den Beginn des Panels absprechen.
Er trägt eine graue Jeans mit einem weißen Hemd, durch das sein Oberkörper im passenden Licht leicht durchscheint. Durch die schwarze Weste, die er offen darüber trägt, hat das Ganze etwas Elegantes, aber trotzdem sportliches. Er zieht einfach umwerfend aus.
Ich seufze leise und ernte von den beiden Männern einen fragenden Blick.
<<Ok, Hannah! Aufhören zu sabbern! Du bist zum Arbeiten hier.>>
Ich versuche mich zusammenzureißen, nehme die Anweisungen für den Beginn des Panels von den Team Mitarbeitern entgegen und betrete schließlich die Bühne.

<<Ok, wenn man erstmal auf der Bühne steht, wirkt der Saal noch viel viel riesiger.>>
Mit klopfenden Herzen versuche ich das Panel anzusagen und dabei zu ignorieren, wie viele Menschen mich gerade anstarren. Durch die Scheinwerfer wirkt es unnatürlich heiß auf der Bühne und meine Stimme klingt durch das Mikrofon vollkommen fremd für mich.
Nur gut, dass Mirco am Bühnenrand aufgetaucht ist und mir zumindest Rückendeckung gibt.
Ich atme durch und sage die beiden Stargäste an. Es erleichtert mich, als sie die Bühne betreten, da ich das Gefühl habe jetzt weniger im Mittelpunkt zu stehen.

Sie begrüßen die Leute und Chris erklärt dem Publikum schnell die Regeln des Spiels, während Tom mich auf die beiden Tequilaflaschen hinweist, die schon für die Shots bereitstehen.
„In der Flasche mit dem Kreuz ist nur Wasser drin!", flüstert er mir zu.
Bill hatte ihnen morgens das Versprechen gegeben, dass es zur Vorsicht auch eine Fakeflasche geben sollte, falls sie keinen Alkohol trinken wollten. Ob sie „der Kleinen" das verraten, sei ihre Entscheidung, hatte der schmierige Veranstalter augenzwinkernd angemerkt.
Doch Tom würde nicht zulassen, dass Hannah hier auf der Bühne abgefüllt wird. Er will sie schützen und dafür sorgen, dass ihr während der Show nichts passiert.
Sie lächelt und nickt ihm zu, um zu verdeutlichen, dass sie verstanden hat, was er meint.
Und schon kann das Spiel losgehen....

<<Tequila also... Gut, damit kann ich umgehen.
Aber süß, dass Tom mich extra auf die zweite Flasche hinweist. Macht er sich etwa Sorgen um mich?
Oder will er nur verhindern, dass ich peinlich werde und uns drei blamiere?>>

Ich fühle mich so unbeholfen wie die Oma, die bei der TV Sendung von Joko und Klaas immer ohne Englischkenntnisse die berühmtesten Schauspieler interviewen soll.
<<Aber vielleicht war diese Nervosität ja genau mein Markenzeichen heute.
Das ist doch das, was Bill meinte. Das wollen die Zuschauer sehen. Deswegen bin ich hier!
Eben nicht, weil ich die Coole bin, sondern weil mich die Anwesenheit der Beiden so nervös macht.
Trotzdem soll ich mich bei den Spielen beweisen und die menschliche, normale Seite der Schauspieler aufzeigen. Also, wenn sie das wollen, dann kriegen sie das auch.>>

Mir bleibt nicht viel Zeit weiter darüber nachzudenken, denn schon beginnt die erste Runde des Spiels.
„Hannah, du als Ehrengast darfst starten!", grinst Chris und deutet auf die Kiste mit den geheimnisvollen Aufgabenkarten.
<<Na, dann mal los. >>
„Beschreibe deine Vorstellung von der großen Liebe!", lese ich die erste Karte vor und ein Raunen geht durch das Publikum.
<<Na, das fängt für die Damenwelt doch schon gut an.>>
Ich grinse die beiden Schauspieler an und warte gespannt auf ihre Antwort.
„Die große Liebe ist jemand, mit dem ich immer Spaß haben kann!", gibt Chris nicht gerade tiefsinnig Auskunft, doch Tom schüttelt den Kopf.
„Also ich finde da gehört schon mehr dazu!
Es ist jemand, der dich komplett umhaut, ohne dass du genau sagen kannst, warum.
Durch den du dich hilflos und stark gleichzeitig fühlst.
Der vollkommen neue Seiten an dir zum Vorschein bringt...dich herausfordert..."
„Und unterstützt..", werfe ich ein und ernte dafür ein Lächeln von Tom, das mich spontan wieder erröten lässt. „...und immer zu dir steht.."
Er blickt mich erwartungsvoll an, dass ich ihn wieder ergänzen soll.
„.....und dich glücklich macht...", lächel ich.
„...und immer bei dir ist, wenn es auch nur in Gedanken ist..."
„...und ohne den du nicht mehr leben willst..."
„...den du vollkommen begehrst...."
„...und dem du dich vollständig hingeben kannst..", antworte ich mit leiser Stimme.
„Ok, ok Leute! Wir haben's begriffen. Ihr seid die Kings der großen Liebe!", platzt Chris dazwischen und das Publikum lacht, während wir leicht erröten.
„Habt ihr auch noch eine große Lovestory für uns, oder habt ihr das Ganze nur als Theorie?!", spottet er, doch mit einer Liebesgeschichte kann ich leicht dienen.

„Ich bin mit echt abartig hohen Erwartungen an die Liebe aufgewachsen...", beginne ich meine Geschichte und werde sofort von Chris unterbrochen.
„Mit Disney?", wirft er ein und ich schüttel lachend den Kopf.
„Schlimmer als Disney!", berichtige ich ihn und erzähle die Liebesgeschichte meiner Großeltern.
Meine Oma war als junge Frau im Krieg allein von Ostpreußen nach Polen geflüchtet und von einer deutschen Familie aufgenommen worden.
Mein Großvater sah sie das erste Mal in einer Messe der Kirche und verliebte sich sofort in ihre dunklen Locken und die großen braunen Augen, die ich von ihr geerbt habe.
Obwohl er mit einer Frau aus reichem Hause verlobt war und meine Oma nichtmals Papiere bei sich hatte um sich ausweisen zu können, wollte mein Großvater doch nur noch sie.
Er löste die Verlobung und heiratete meine Großmutter.
Über 60 Jahre waren sie ein glückliches Paar und einen Tag vor seinem Tod hatte ich noch neben ihm auf dem Sofa gesessen, auf dem er für meine Großmutter ein Liebeslied sang und mir erzählte, wie glücklich er immer mit ihr gewesen war.
„Leider hat meine Oma das selbst gar nicht mitbekommen, weil sie wie immer in der Küche beschäftigt war.", ich lächle bei dem Gedanken daran.
„Und genau das ist für mich Liebe! Mit weniger will ich mich nicht zufrieden geben.
Liebe, die dich überrennt und die das ganze Leben hält. Vielleicht bin ich deswegen aber auch noch Single.."
Ich lache verlegen.
„Oder auch nur, weil Mister Hiddleston mir noch keinen Antrag gemacht hat!", springe ich in meine geplante Rolle und zwinkere dem überraschten Tom zu.
Das Publikum klatscht lachend und ich atme erleichtert auf.
<<Ok, das wollen sie also sehen.>>
„Also ich glaub, wir müssen erstmal eine Runde auf deine Großeltern trinken!", beschließt Chris und macht uns drei Shots fertig. Wir stoßen lächelnd an.
„Auf deine Großeltern!"
„Auf die Liebe!", murmelt Tom leise und sieht mich an.
Beinahe verschlucke ich mich an dem Tequila und wende mich mit knallroten Kopf ab.
<<Kann er mal bitte aufhören mich so anzusehen?! >>

„Also, die nächste Karte...", lenke ich schnell ab und halte Tom die Kiste hin.
„Du bist dran!" Ich wedel auffordernd damit vor ihm herum und er schnappt sich einen Zettel.

„Tom...biete einer Person auf der Bühne einen Lapdance..."
Er wird blass und sieht Hannah mit großen Augen an, während das Publikum laut jubelt.
Sie schüttelt unauffällig den Kopf. „Contrakarte!", flüstert sie und er nickt schnell.
<<Gut, dass sie ihn daran erinnert.>>
„Sorry Leute, da bin ich raus! Ich wähle die Gegenkarte!", verkündet er laut und die Zuschauer scheinen etwas enttäuscht zu sein.

Ich beschließe die Situation mit Komik zu retten.
„Chris, ich brauch nen Schnaps!", brülle ich und halte ihm auffordernd mein Pinchen entgegen.
„Hä wieso? Tom strippt doch gar nicht!", erwidert der verwirrt.
„Ja und? Aber allein bei dem Gedanken daran...", ich fächere mir gespielt Luft zu und das Publikum lacht.
Mein Plan scheint zu funktionieren.
Chris schüttet mir etwas Tequila ein und ich stürze ihn unter dem Jubel des Publikums herunter.
„Noch einen!", fordere ich ihn grinsend auf.
„Noch einen?"
„Nja, bei den Bildern reicht einer nicht, da brauch ich zwei."
Ich zwinkere dem Publikum zu und trinke noch einen.
Chris schüttelt nur amüsiert den Kopf, während Tom mich besorgt mustert.
„Alles in Ordnung? Du musst das nicht...", flüstert er, doch ich lächel ihn nur beruhigend an.
„Hey, ich komm von Land. Ich vertrag einiges!"
Ich zwinkere ihm zu und wir gehen weiter im Spiel.

Diesmal muss Chris eine Karte ziehen. „Wie eroberst du eine Frau?", liest er vor und grinst triumphierend.
„Ha, das ist gar kein Problem. Komm mal her..." Er packt meine Hand und zieht mich an sich.
„Wow...Moment mal!", wehre ich mich lachen, doch er schüttelt nur den Kopf.
„Du musst! Du bist die einzige Frau hier auf der Bühne!"
„Wow, danke! Sehr charmant! Wirklich! Ich bin halt die Einzige, die gerade da ist. Das will man hören!
So kriegst du echt Frauen?", spotte ich und einen kurzen Moment wird der selbstbewusste Schauspieler tatsächlich rot.
„Naja, charmant sein brauchst du ja nicht. Wenigstens siehste gut aus..", ärgere ich ihn weiter und er kann sich sein Grinsen doch nicht verkneifen.
„Ja ja spotte du nur! In wenigen Sekunden wirst du mir vollkommen verfallen sein!", ist er sich sicher und zieht mich noch näher an sich.
Er streicht mit einer Hand über meinen Rücken, während er mir mit der anderen Hand eine Strähne aus dem Gesicht streicht.
<< Ok, das wird mir jetzt gerade ein bisschen zu heiß hier. Was mache ich jetzt?>>
Eifersüchtig beobachtet Tom die ganze Szene. Er weiß, dass es nur ein Spiel ist.
Ein erweitertes Wahrheit oder Pflicht Spiel quasi.
Aber trotzdem kommt Chris ihr eindeutig zu nah.

„SCHNAPS??!?!?!", ruft er schließlich dazwischen, bevor sein Freund sie tatsächlich versuchen würde zu küssen. Sofort löst Hannah sich von Chris und nickt erleichtert.
„Kann er glaub ich gebrauchen!", erwidert sie lässig und schiebt ihn in Richtung der Gläser.
Diese Runde setzt sie mit dem Schnaps aus und trinkt lieber ein Wasser.
„Komm lieber zu mir! Chris ist gefährlich!", grinst Tom und zieht sie mit der Hand von seinem Kollegen weg.
„Ey, ich bin ganz harmlos.", empört der sich und das Publikum beobachtet das Ganze amüsiert.
„Und du bist auch nicht gerade ein Unschuldslamm! Schließlich verlieben sich alle Frauen in dich!"
Ich ziehe provozierend eine Augenbraue hoch und die Zuschauer klatschen zustimmend.
Ich spüre wie Tom mir vorsichtig einen Arm um die Taille legt, mich näher an mich heranzieht und leise ins Ohr flüstert: „Soll ich dir zeigen warum?"
Verwirrt löse ich mich von ihm und bin erleichtert, dass die Anderen scheinbar nichts davon mitbekommen haben.
Er macht mich echt nervös. Auch wenn ich versuche hier auf der Bühne die passende Rolle zu spielen, kann ich mein Herzklopfen nicht leugnen.
<<Ok, konzentrier dich Hannah. Es läuft alles gut. Du spielst deine Rolle, genau wie er. Es ist nur eine Rolle für das Publikum. Nichts davon ist ernstgemeint!>>
Vorsichtig werfe ich ihm einen Blick zu, den er lächelnd erwidert.
„Scheinbar lasse ich sie wirklich nicht vollkommen kalt.", dachte er sich zufrieden.

Ein Wochenende auf der Magic Con (Tom Hiddleston Lovestory)HWo Geschichten leben. Entdecke jetzt