Die Party - Teil 2

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Tom kann es einfach nicht glauben.
<<Warum musste Meghan ausgerechnet in dem Moment auftauchen, als er Hannah gerade etwas näher kommen konnte?>>
Er wollte sie eigentlich gerade fragen, ob sie die Party nicht verlassen und irgendwo hingehen wollen, wo sie ungestört wären. Er will einfach mal Zeit mit ihr alleine verbringen.
Aber bevor er die Frage auch nur zuende denken konnte, platzte seine Kollegin in das Gespräch. Besonders feinfühlig ist diese noch nie gewesen, aber diesmal ging es selbst dem geduldigen Tom zu weit.
<<Aber was soll er jetzt machen?>>
Er hofft einfach, dass sie ihm schnell sagen würde, um was es geht und sie dann wieder verschwindet.
<<Er war doch gerade erst Chris losgeworden und dann sowas?!>>
Er seufzt leise und versucht sich auf das Geplapper der Visagistin zu konzentrieren, doch sein Blick schweift immer wieder zu Hannah herüber. Und was er da sieht gefällt ihm gar nicht.

<<Irgendwie muss ich diese blöde Kuh loswerden. Ich werde ihr nicht einfach so das Feld überlassen. Nur was mache ich jetzt am besten?>>
Ich grübel einen Moment, als mich eine Stimme hochschrecken lässt.
„Entschuldige, ist da noch frei?"
Ich blicke auf und erkenne Rege-Jean Page, der auf den leeren Stuhl neben mir deutet.
<<Ach du Scheiße! Noch ein Traummann auf dieser Party. Und was für einer!>>
Mir bleibt bei seinem Anblick kurz die Luft weg.
<< Was ist das denn bitte für eine Veranstaltung hier?
Tom, Chris, dann Lucifer persönlich und dann noch der Duke of Hastings.
Wenn jetzt noch Johnny Depp als Captain Jack Sparrow um die Ecke kommt, schnapp ich mir ne Pulle Rum und mach die zusammen mit RDJ leer. Der wäre bestimmt sofort dabei!>>
Ich bin so in meinen Gedanken versunken, dass ich im ersten Moment ganz vergesse Rege zu antworten.
„Oh sorry! Ähm, klar! Ist noch frei!", beeile ich mich zu sagen, als ich seinen fragenden Blick bemerke. <<Soviel zu Chris Anweisung mich auf das Wesentliche zu konzentrieren! Ich bin echt nicht sonderlich geschickt im Umgang mit Traumtypen.>>

Ich lächel etwas verlegen und der Adonis setzt sich zu mir.
„Du bist Hannah, richtig?", beginnt er ein Gespräch und ich bin wirklich überrascht.
„Ähm, ja! Woher weißt du das?", frage ich ihn verwundert und füge ein <<Und warum interessiert dich das überhaupt?>> in meinen Gedanken hinzu.
„Oh, ich dachte... weil wir doch morgen früh das Panel zusammen führen..."
„Moment, wir machen was?", unterbreche ich ihn sofort.
<<Hab ich was verpasst?!>>
„Das Panel morgen früh?! Wir Beiden? Hat Bill dir etwa nicht Bescheid gesagt?", fragt der Schauspieler verwundert und ich kann nur den Kopf schütteln.
<<Das hatte der feine Herr anscheinend nicht für nötig gehalten.>>
„Oh, ich dachte du wüsstest davon! Bill meinte, dass wir zu zweit auftreten sollen, so wie du das heute wohl schon mit Kollegen gemacht hast? Also, nur wenn du willst...", er lächelt freundlich und ich muss einfach zurücklächeln.
„Nein, klar will ich! Ich war gerade nur etwas überrascht. Bill hat wohl vergessen sowas zu erwähnen!", versuche ich das Ganze locker zu sehen, obwohl mich der Gedanke an das Panel schon nervös macht.
<<Ich dachte, das mit den Auftritten hätte ich hinter mir. >>
„Sehr schön! Naja und ich dachte, wenn wir morgen schon zusammen auftreten sollen, wäre es doch ganz cool sich vorher mal ein bisschen kennenzulernen?", schlägt mein Auftrittspartner vor und hält mir aufmunternd eines der zwei Rotweingläser hin, die er bei sich hat.
„Klar, gute Idee! Danke!", lächel ich und nippe an dem Wein.

<<Wo ist der Typ denn jetzt hergekommen? Und warum setzt er sich ausgerechnet zu Hannah?>>, ärgert sich Tom und beobachtet die Beiden unruhig.
<<Ok, gegen den hat er echt schlechte Karten. Immerhin weiß jeder hier, dass der attraktive Schauspieler als das neue Sexsymbol schlechthin gefeiert wird. Die Bezeichnung Sexgott wäre da angeblich noch eine Untertreibung. Kinderspiel bei dem Aussehen und seiner Rolle in dieser bescheuerten Bridgerton Serie.>>
Tom hatte nur Ausschnitte davon gesehen und die reichen ihm gerade auch.
<<Hat Hannah nicht heute Morgen dem Publikum erzählt, dass sie auch Geschichten über diese Serie verfasst hat und wie attraktiv sie die Schauspieler dort fand?
Und ausgerechnet der Begehrteste von denen muss genau jetzt auftauchen, wo Meghan ihn hier zutextet. Ok, ich klär das schnell mit ihr und dann hol ich mir Hannah zurück!>>, beschließt Tom und versucht sich wieder auf seine Kollegin zu konzentrieren, um das Gespräch schnell hinter sich zu bringen.

<<Wein auf Wodka auf Tequila! Ganz klasse Mischung, Hannah!
Aber im Moment würde ich auch Spiritus pur trinken, um Meghans Anwesenheit neben mir ertragen zu können.>>
Ich werfe einen vorsichtigen Blick zu Tom und ihr, aber die Beiden scheinen ganz in ihr Gespräch vertieft zu sein.
<<Nun gut, dann lern ich halt Rege ein bisschen kennen. Es gibt eindeutig schlimmere Gesprächspartner.>>
„Also, du bist Schriftstellerin?", führt er unsere Unterhaltung weiter und ich nicke leicht.
„Worüber schreibst du?"
„Fanfiktion! Also....Größenteils schreiben mir Fans von verschiedenen Serien oder Filmen welche Figuren sie gerne mal in einer Geschichte von mir hätten und dann schreibe ich über diese.
Meistens geht es dabei natürlich um die Liebe.", erkläre ich schüchtern.
<<Das klingt total dämlich! Kein Wunder, dass Meghan mich nicht ernstnehmen konnte.>>
„Wow! Das ist ja cool! Dann erfüllst du also die Wünsche deiner Fans und schenkst ihnen ein paar angenehme Träume für die Nacht. Quasi wie eine gute Nacht Fee.", lächelt Rege jedoch und durch seine lieben Worte fühle ich mich gleich etwas besser.
<<Irgendwie macht er den Spott von Meghan gerade ein bisschen wieder gut.>>
Der Rotwein verfehlt seine Wirkung nicht und ich entspanne mich etwas.
„Ja, eine Fee! So in der Art. Nur kann ich den Mädels leider ihre Traummänner nicht wirklich herbei zaubern. Das wäre noch besser!", lache ich.

„Und.... Schreibst du auch Geschichten über mich?", fragt Rege und lächelt leicht.
<<Oh fuck!>>
„Ähm... joa...möglicherweise. Vielleicht eine...oder ein paar...mehr..." , antworte ich ausweichend und sein Lächeln wird noch etwas breiter.
„Erzähl mir davon!"
„Wovon?", frage ich verwirrt nach.
„Na, von den Geschichten über mich! Oder erzähl mir zumindest eine!", fordert er mich auf und sieht mich interessiert an.
„Was? Nein, das kann ich nicht!", winke ich erschrocken ab, doch er lässt nicht locker.
„Komm schon! Erzähl es mir!", bittet er mit sanfter Stimme und sieht mir so tief in die Augen, dass ich ihm nicht mehr widersprechen kann.
<< Gott mit dieser Samtstimme bekommt er bestimmt immer, was er will!>>

Ich räuspere mich kurz und fange nervös an die Geschichte zu erzählen.
„Also im Groben geht es um Anna, die mit dem Duke of Hastings aufgewachsen ist und seine einzige Freundin war. Sie haben sich aber irgendwann im Jugendalter aus den Augen verloren. Seine Tante hört, dass Anna wieder in der Stadt ist und lädt sie ein die Tage bei ihnen zu wohnen. Das Ganze spielt natürlich vor seiner Begegnung mit Daphne.", erkläre ich lächelnd und unter Rege aufmerksamen Blick erzähle ich die Geschichte weiter.
„Natürlich ist Simon derselbe verbitterte, aber charmante Mann wie auch schon in der Serie. Nur ist Anna nicht so schüchtern und will ihn dazu bringen sich an ihre Freundschaft zu erinnern. Und wie das so ist... Aus Freundschaft wird dann natürlich Liebe und...du weißt schon!"
Ich lache leicht und er nickt wissend.
„Mhmm...und die Figur heißt Anna?", fragt er nach und ich schaue ihn fragend an.
„Ähm ja?"
„Und....", Rege beugt sich etwas zu mir vor und lächelt leicht. „...wieviel Anna steckt in dir..Hannah?" <<Ok fuck, das mit den Namen war jetzt wirklich mehr als offensichtlich, verdammt!>>
„Ein bisschen vielleicht.", lache ich verlegen und sehe ihn herausfordernd an.
„Wieviel Duke of Hastings steckt denn in dir Rege?", stelle ich die Gegenfrage und entlocke ihm damit ein kleines Lachen.
„Ein bisschen zuviel vermute ich!", gibt er grinsend Auskunft und ich frage mich, welches bisschen zuviel er wohl genau damit meint.

„Und? Ist es eigentlich schwer in so einer emotionalen Serie die Hauptfigur zu spielen? Ich meine, es ging ja schon ganz schön zur Sache da!", frage ich neugierig.
<<Wenn ich ihn schonmal hier sitzen habe, kann ich ihn auch ein bisschen ausfragen.>>, denke ich mir und warte gespannt auf seine Antwort.
„Oh ja, es ist schon eine Herausforderung. Besonders so intensive Gefühle wie Verlangen, Lust und Liebe zu spielen. Aber es gibt dabei einen ganz einfachen Trick. Komm, ich zeig's dir!", schlägt er spontan vor und nimmt mir mein Glas aus der Hand.
Er stellt es auf den Tisch ab, rückt etwas näher zu mir und nimmt meine Hände.
„Es passiert alles durch die Augen. Blickkontakt! Das ist das Entscheidende!
Alles Andere passiert dann ganz automatisch! Pass auf...Sieh mich an! Und nicht weggucken, ok?"
<<Oh Mann, wo bin ich da jetzt wieder reingeraten?>>
Ich muss kurz schlucken, bin aber so überrumpelt, dass ich auf Rege höre.
Schüchtern sehe ich in seine warmen braunen Augen und vergesse für einen Moment zu atmen. <<Mein Gott, ist das ein schöner Mann! Und das mit dem intensiven Blickkontakt hat er wirklich drauf.>>
Er sieht mir eine Weile tief in die Augen, bis sein Mund sich fast unmerklich zu einem kleinen Lächeln verzieht. Ich spüre wie mein Herz wilder schlägt und mir ganz warm wird. Unbewusst erwidere ich sein Lächeln.
„Siehst du?", flüstert er schließlich leise. „Schon ist da was zwischen uns. Und für Andere wirkt es von außen betrachtet absolut echt. Sie können nicht sehen, dass es nur gespielt ist.", erklärt er mir und ich bin völlig fasziniert.
<<Das muss ich unbedingt in meiner nächsten Geschichte verwenden!!>>
„Und man kann das Ganze dann natürlich noch vorsichtig steigern..." sagt er leise und mit diesen Worten streicht er mir sanft eine Strähne aus dem Gesicht. Ich erröte leicht und kichere verlegen. „Ok, ich glaub...ähm ich habs verstanden!"
Ich rücke ein Stück von ihm weg und trinke schnell einen Schluck Wein. Er lacht nur und prostet mir zu.
„Siehst du? Wirkt!", grinst er und ich kann ein Lächeln nicht unterdrücken.
„Ganz offensichtlich!", stimme ich ihm zu .
<<Irgendwie mag ich ihn! Er ist echt cool!>>

<<Was für ein blödes Arschloch!>>, denkt Tom wütend und kann nicht fassen, was er da gerade beobachtet hat.
<<Der baggert ganz eindeutig an Hannah rum. Und sie lässt das auch noch zu.
Nicht nur das, sie scheint es auch noch richtig zu genießen.
Wie sie sich gerade angesehen haben! Und wie er ihr die Strähne aus dem Gesicht gestrichen hat.
Was tuscheln die Beiden da überhaupt die ganze Zeit??
Am liebsten wäre er rübergegangen und hätte Hannah dort weggeholt.
Aber welches Recht hat er dazu?>>

<< Ok, Rege ist echt nett und so weiter!
Aber er ist nicht Tom! Wie bekomm ich den denn langsam mal von dieser blöden Schnepfe weg?>> Ich nippe nachdenklich an meinem Wein, während Rege mir von den Dreharbeiten zur zweiten Brigerton Staffel erzählt.
<<Sie hat ihn doch lange genug in Beschlag genommen. Was kann man denn so Wichtiges zu besprechen haben?>>, grübel ich und sehe zu den Beiden herüber.
In dem Moment sieht Tom ebenfalls zu mir und unsere Blicke treffen sich.
<<Fuck Tom! Lass die Alte da sitzen und komm rüber!>>, bete ich still, doch er lächelt nur kurz und wendet sich dann wieder Meghan zu.
<<Verdammt! Ich hab mir heute Abend echt etwas Anderes erhofft.>>

Doch so schnell will ich nicht aufgeben.
<<Tom schuldet mir einen Tanz! Das ist es! Tanzen! Damit kriege ich ihn bestimmt!>>
Entschlossen stehe ich auf und haue einmal laut auf den Tisch, worauf die Anwesenden mich irritiert ansehen.
„Ok Hollywood, ich weiß ja nicht was ihr trüben Tassen den Abend noch so vorhabt, aber ich geh jetzt erstmal ne Runde tanzen! Seid ihr dabei?", verkünde ich laut und hoffe, dass Tom die Aufforderung versteht.
„Bin dabei!", ruft RDJ sofort und auch Rege nickt.
Scarlett packt Mirco am Arm und zieht ihn lachend auf die noch leere Tanzfläche.
„Was ist mit dir?", wende ich mich an Tom und sehe ihn fragend an.
<<Fuck Tom, jetzt beweg dich!">>, flehe ich, doch Meghan macht mir einen Strich durch die Rechnung.
„Oh Tom, würde bestimmt furchtbar gern tanzen. Aber wir haben hier noch kurz was gaaanz Wichtiges zu besprechen, nicht wahr Honey?", säuselt sie zuckersüß und sieht ihn mit ihren großen Kuhaugen an. Mit einer Hand streichelt sie seinen Arm und lächelt verliebt.
„Ähm, ja. Wir klären das nur kurz und dann komm ich nach Hannah! Versprochen!", stammelt Tom und ich hab genug gehört.
„Klar!", antworte ich nur kurz angebunden und wende mich ab.
„Hey Prinzessin, was geht ab?" Chris kommt gerade mit einem Tablett voller Gläser wieder und sieht sich suchend um.
„Wo sind denn auf einmal alle?", fragt er irritiert und stellt seine Beute erstmal auf den Tisch ab. „Tanzen! Komm, los geht's!"
Ich packe den überraschten Schauspieler am Arm und ziehe ihn hinter mir her.
<<Wenn Tom nicht tanzen will, dann schnappe ich mir halt einen Anderen dafür.>>

Unglücklich sieht Tom ihr nach.
<<Shit, warum hat er Meghan nicht einfach hier sitzen lassen und ist mit den Anderen tanzen gegangen?>>
„Also, was gibt es noch so Wichtiges zu besprechen, das nicht warten kann?", will er von seiner Kollegin wissen und hofft, dass sie es schnell klären können. Er will sich endlich um Hannah kümmern.
„Ach Tom, ich bin so froh, dass du mich nicht alleine lässt. Ehrlich gesagt, geht's mir nicht so gut in letzter Zeit.", wimmert Meghan plötzlich und verdrückt demonstrativ ein paar dicke Krokodilstränen. Sie hatte gemerkt, dass Tom überlegt zu gehen und will ihn auf diese Weise überzeugen noch etwas bei ihr zu bleiben.
Überrascht sieht der Schauspieler die Blondine an.
„Was ist denn los? Hey, nicht weinen!", versucht er sie zu trösten und legt schnell den Arm um sie.

<<Vielleicht sollte ich ihn einfach an die Hand nehmen und mit auf die Tanzfläche ziehen?>>, überlege ich und sehe wieder zu Tom.
In dem Moment umarmt er die hübsche Visagistin, die sich an ihn schmiegt.
<<Ähm ok! Das hat sich wohl erledigt.>>
Sprachlos starre ich die Beiden einen Moment an und die Eifersucht in meinem Bauch wird wieder schlimmer.
<<Diese dämliche Kuh hat sich ernsthaft meinen Mann geschnappt.>>
Genervt beobachte ich, wie er ihr über den Rücken streicht und auf sie einredet.
<<Ok, genug gesehen! Das Thema ist durch. Und ich werde mir davon ganz bestimmt nicht den Abend verderben lassen! Das wäre ja noch schöner!>>
Ich werfe trotzig den Kopf zurück und schnappe mir Chris.
„So mein Lieber und DU tanzt jetzt erstmal mit mir!", fordere ich ihn forsch auf und er gibt sich lachend geschlagen.

Die Stimmung steigt immer weiter und die Tanzfläche füllt sich langsam.
Der DJ ist erleichtert, dass endlich was passiert und dreht die Musik auf.
Ich genieße die Unbeschwertheit und will einfach nicht mehr über Tom nachdenken.
<<Das soll doch mein Wochenende sein und was gibt es da Besseres als eine Party?>>
„Komm wir wünschen uns was!", ruft Chris und wir stürmen mit den Anderen das DJ Pult.
Der arme Diskjockey schafft es kaum all unsere Vorschläge zu spielen, aber er gibt sein Bestes.
Wir wünschen uns alles quer Beet. Von ganz neuen Hits, bis hin zu Liedern aus unserer Kindheit und Jugend.

Setlist: „Dance Monkey" von Tones and I / „Savage love" von Jason Derulo/ „Mambo Number 5" von Lou Bega/ „Wannabe" von den Spice Girls/ „Would you be my girlfriend" von N Sync

„Uhhh, ich weiss noch was Cooles!", freut sich Chris und gibt seinen Wunsch an den DJ weiter („Teenage dirtback" von Wheatus). Albern springen wir Beide auf der Tanzfläche herum und gröhlen laut mit. Durch das Tanzen und den Alkohol kann ich für einen kleinen Moment sogar Tom und Meghan vergessen.

„Und ich fühl mich so einsam! Alle halten mich immer für eine so starke Frau, aber im Inneren bin ich echt ganz schlimm zerbrechlich!", jammert die Blondine weiter und schnieft demonstrativ.
„Ach Meghan, du bist eine tolle starke Frau! Du schaffst das alles schon! Jeder fühlt sich mal so!", versucht Tom sie etwas hilflos zu trösten und sieht immer wieder zur Tanzfläche.
<<Wie gern wäre er jetzt bei den Anderen und hätte mit ihnen zusammen seinen Spaß.>>
Neidisch beobachtet er seinen Freund Chris, der die zappelnde und schreiende Hannah gerade lachend hochhebt und über die Tanzfläche zum DJ trägt.
Die Beiden tanzen die ganze Zeit miteinander und obwohl Tom weiß, dass er seinem Kollegen vertrauen kann, wäre er doch lieber an seiner Stelle gewesen.
<<Aber er kann die Visagistin ja nicht einfach allein hier weinend sitzen lassen. Das wäre wirklich mies.>>

Meghan bemerkt, dass der Engländer immer wieder zur Tanzfläche schaut und beschließt schnell ihre Taktik zu ändern.
„Weißt du... Ich wäre so gern wie diese...", sie deutet auf die junge Autorin, die mit Chris über die Tanzfläche springt.
„Hannah?", hilft Tom ihr weiter und sieht sie überrascht an.
Meghan hat schon gemerkt, dass er offensichtlich Interesse an der Frau hat, auch wenn die Blondine sich nicht erklären kann, warum.
„Ja, genau. Hannah! Sie ist so...unbeschwert und frei. Weißt du, was ich meine?
Vermutlich, weil sie nicht so viel zu verlieren hat, wie wir. Sie steht nicht in der Öffentlichkeit, deswegen kann es ihr egal sein, was Andere von ihr halten. Wir müssen da schon vorsichtiger sein, nicht wahr?", sagt sie leise und sieht ihn gespielt traurig an.
„Ja, schon...", gibt er ihr widerwillig Recht und sieht wieder zu Hannah.
<<Er muss wirklich aufpassen. Schlechte Presse ist immer gefährlich.
Wie gern würde er mal ein paar Tage nicht darüber nachdenken müssen und einfach unbeschwert leben. Am liebsten mit ihr...>>
„Ja, wir leben in zwei verschiedenen Welten, Hannah und wir.. Das lässt sich kaum miteinander vereinbaren, leider.", scheint Meghan zu überlegen und bemerkt vergnügt, wie Tom nachdenklich zur Tanzfläche schaut.

Das Lied „Wonderwall" von Oasis läuft und ich wiege mich mit geschlossenen Augen zur Melodie. <<Ich liebe dieses Lied!>>
Laut singe ich mit und tanze zur Musik.
Ich öffne einen Moment die Augen und sehe zu Tom herüber.
Unsere Blicke treffen sich und ich bin so überrascht davon, dass ich aus dem Takt gerade und gegen Chris stolpere.
„Hey, aufpassen Prinzessin! Alles in Ordnung?", grinst er und ich beeile mich zu nicken.
„Ja, alles gut.", murmel ich und sehe wieder zu Tom.
<<Wieso sieht er mich so nachdenklich an? Was denkt er wohl gerade?>>
„Maus, alles ok bei dir?" Mirco schiebt sich in mein Sichtfeld und blickt mich besorgt an.
„Mhm? Ja, klar! Alles gut! Nur etwas warm hier drin!", lächel ich und fächere mir mit den Händen etwas Luft zu.
„Sicher?" Mein bester Freund guckt kritisch, doch bevor ich antworten kann, hat Chris schon von hinten seine Arme um mich geschlungen.
„Keine Sorge, ich pass schon gut auf unser Prinzesschen auf!", grinst er selbstbewusst und zwinkert Mirco zu, der wieder von Scarlett in Beschlag genommen wird.
„Prinzesschen? So weit ist es also schon!", rufe ich empört und knuffe Chris spielerisch in die Seite. „Und ich kann schon sehr gut auf mich selbst aufpassen!", gebe ich ihm Auskunft und versuche mich extra groß zu machen.
„DU und auf dich selbst aufpassen! Naaa klar!", lacht er mich aus, blickt auf mich herunter und schüttelt den Kopf.
„Wie bitte?"
„Meine liebe Prinzessin... hör mal... wenn ich nicht auf dich aufpassen würde, hätte dich mittlerweile schon ein Vampir, ein Teufel oder ein komischer Baron abgeschleppt.
Nur durch meinen vollen Körperkontakt konnte ich das gerade noch so verhindern.", ist er überzeugt. „Was?? Wovon sprichst du da bitte??" Ich sehe ihn fassungslos an.
„Ok, ich sag es mal so.", er wird kurz ernst und sieht mich mahnend an.
„Die Typen hier haben alle nen Haufen Druck, den sie nur schwer loswerden können. Denn überall lauert die Presse! Und so viel Auswahl hat man auch nicht. Mit Kolleginnen schlafen ist immer eine schlechte Idee und mit Fans ist normalerweise absolut tabu.
Aber hier Prinzessin...hier sind wir in einem geschützten Raum. Keine Presse, keine Zeugen. Nur ein paar Berühmtheiten unter sich und vereinzelt ein paar Leute, die nicht so tief drin stecken."
Er deutet auf mich.
„Und du meine Kleine, bist das perfekte Opfer. Hübsch, jung und unbekannt.
Ideal für eine heiße Nacht ohne Folgen!", klärt er mich auf und ich weiß nicht, was ich ihm antworten soll.
„Aber, aber...", stammel ich, werde jedoch von Chris sofort unterbrochen.
„Mach dir keine Gedanken darüber! Ich sag doch, ich pass auf dich auf. Mir kannst du vertrauen! Genau wie Tom! Bei RDJ bin ich mir noch nicht ganz sicher.", lacht er und deutet auf den Schauspieler, der schon wieder die nächste Theke stürmt.
„Halt dich einfach an uns, dann ist alles gut!"
Ich nicke schnell und sehe mich unauffällig um.
<<Ob Chris Recht hat mit dem, was er sagt? So schlimm wird es ja wohl nicht sein. Sicher übertreibt er da ein bisschen.>>
Ich entdecke Rege auf der Tanzfläche, der mir lächelnd zuzwinkert.
<<Er ist in Ordnung. Ich glaube kaum, dass er mich ins Bett kriegen will. Er ist einfach nur ein netter Kerl.>>, bin ich überzeugt, aber beschließe das vor Chris erstmal nicht laut auszusprechen.
<<Ich find's ja süß, dass er sich solche Gedanken um mich macht.>>

„HAAAANNNAAAAHHH!"
Scarlett rennt aus dem Nichts schreiend auf mich zu und springt vor mir auf und ab.
„Was ist denn los?", frage ich lachend.
Scheinbar hat die Schauspielerin schon das ein oder andere Gläschen mehr mit meinem besten Freund vernichtet. Mirco kommt ihr grinsend hinterher und hebt entschuldigend die Hände.
„Ich hab nichts gemacht, ich schwöre es!", beteuert er.
<<Ja ja, wer's glaubt!>>
„Hannah, du musst jetzt mitkommen! Ich hab mir ein mega tolles Lied für uns Beiden gewünscht!!! Los, wir müssen tanzen!" Scarlett ist völlig aufgedreht und hibbelt vor mir herum.
„Ok ok, wir tanzen ja schon!", beruhige ich sie, aber sie schüttelt lachend den Kopf.
„Neeeheiiin nicht hier!! Da oben!" Sie deutet auf eine der Theken.
„Wie bitte??"
„Jaaa, wir tanzen dort! Wie in dem Film Coyote Ugly! Kennste den noch?? Einer meiner absoluten Lieblingsfilme! Komm jetzt!"
Energisch zieht sie mich zu dem Tresen, während uns die Männer grinsend folgen.
Das Schauspiel wollen sie auf keinen Fall verpassen.
„Scarlett, ich weiss nicht. Meinst du echt, dass das ne gute Idee ist?", versuche ich noch die junge Frau aufzuhalten, da werde ich schon von Chris auf die Theke gehoben. „Ey!"

Das Lied „Can't fight the moonlight" von Leann Rimes ertönt und ich blicke etwas überfordert zu der tanzenden Scarlett.
<<Fuck, was mache ich jetzt?>>
Ich sehe rüber zu Tom, der mich nur angrinst.
<<Ach, jetzt hab ich also wieder Ihre Aufmerksamkeit Mister Hiddleston. Na, vielen Dank auch.
Aber wenn ich die schonmal habe und hier oben stehe, kann ich meine Chance auch nutzen.
Wollen wir doch mal sehen, ob ich dich nicht doch irgendwie von dieser Schlange weglocken kann.>> Ich nehme meinen ganzen Mut zusammen und fange an zu tanzen.
Ich schwinge die Hüften, hüpfe mit Scarlett herum und singe manche Textzeilen immer wieder in Toms Richtung. Dieser beobachtet das Ganze lächelnd.
<<Scheinbar gefällt ihm die Show!>>
Unter dem Jubel unserer Zuschauer geben wir Mädels nochmal Gas und so langsam fängt es echt an Spaß zu machen.
<<Und Tom versteht die Botschaft hoffentlich!>>
Leider ist das Lied ziemlich schnell durch und die Show wieder vorbei.
Schweratmend stehe ich auf der Theke und sehe zu Tom herüber.
<<Shit, alleine komme ich hier nicht wieder runter. Ich werde schon Hilfe brauchen.
Komm schon, Tom! Bitte bitte, steh auf und komm rüber. Hilf mir!>>, flehe ich ihn stumm mit den Augen an und habe das Gefühl, dass er meine Aufforderung versteht.
Er scheint sich gerade in meine Richtung bewegen zu wollen, als mich zwei starke Hände an den Hüften packen und einfach von der Theke herunterheben.
<<Fuck, wer...?>>

Ein Wochenende auf der Magic Con (Tom Hiddleston Lovestory)HWo Geschichten leben. Entdecke jetzt