„Also Vorglühen brauchen wir heute schonmal nicht! Du glühst ja schon!", grinst Mirco und ich könnte ihn in dem Moment umbringen.
„Das ist nicht witzig, Mann! Guck mal, wie ich aussehe!!!", hilflos zeige ich an mir herunter.
„Ach komm, es ist doch niedlich. Außerdem sieht dein Hintern in der knappen Pants echt gut aus. Da wird Tom die Zwerge vorne gar nicht bemerkt haben!", versucht er mich zu beruhigen.
„Du hast sie ja auch bemerkt!", widerspreche ich unglücklich.
„Ich als dein bester Freund sehe ja auch nicht auf deinen Hintern, sondern sehe das Gesamtkonzept! Hab ja schließlich nicht nur deinen Hintern, sondern auch schon alles Andere bei dir mal gesehen."
„Nicht alles!!"
„Ja gut, aber auf jeden Fall mehr als Tom. Oder hast du ihm nackt die Tür aufgemacht??"
„Du spinnst ja wohl!", empört stemme ich die Hände in die Hüften. „Als würde ich sowas machen!"
„Wäre aber auf jeden Fall besser gewesen als im Disney Schlafanzug!", grinst Mirco und muss dem nächsten fliegenden Kissen ausweichen.
„Du kannst mich mal! Ich versuche erstmal was zu retten!", grummel ich und verschwinde schnell im Bad, um mich zu schminken.
„Weißt du denn wenigstens schon, was du anziehst?", ist Mircos erste Frage, als ich danach zurückkomme.
„Mhm, ich glaub schon. Du kennst ja mein Motto: Heiß, aber nicht billig. So unauffällig heiß.
Deswegen dachte ich an mein rotes Kleid?" Ich streife es schnell über und sehe meinen Kumpel fragend an. „Und?" Ich drehe mich einmal und blicke nachdenklich in den Spiegel.
Ich liebe dieses Kleid. Es ist aus einem roten fließenden Stoff und der Rock ist etwas ausgestellt, sodass er bei jeder Bewegung um mich herumschwingt. Besonders beim Tanzen fühle ich mich damit immer ein bisschen wie eine Prinzessin.
„Sieht doch gut aus! So kannste gehen!", bestätigt mir mein Freund und ich mustere ihn kurz.
Er hat sich echt in Schale geschmissen. Mirco hat seit einer Weile eine Schwäche für eine Serie, die in den Fünfzigern spielt und hat sich dazu passend einige Outfits gegönnt.
Heute Abend trägt er eine dunkle Stoffhose mit Hemd und Krawatte. Ein dazu passendes Einstecktuch schaut aus seinem schwarzen Sportsakko und ich muss echt zugeben, dass er verdammt gut aussieht.
Schick, aber durch seine ganzen Tattoos ,die überall durchblitzen, trotzdem lässig.
„Du hast es heute auch vor, was?", grinse ich, als wir zusammen mein Hotelzimmer verlassen.
„Hallo? Scarlett Johannson ,Schätzchen! Da muss doch was kommen!", grinst er nur selbstbewusst zurück und ich bin mir absolut sicher, dass er heute Abend Erfolg haben wird. Wie immer!
Wir fahren mit dem Fahrstuhl in die oberste Etage, in der auch der Partysaal zu finden ist. Von diesem aus kann man außerdem eine riesige Dachterasse erreichen, die mit vielen Lichterketten hell beleuchtet ist.
Im Moment scheinen sich dort jedoch wenige Leute aufzuhalten. Die meisten findet man im Saal an den verschiedenen Theken oder an den Tischen verteilt.
Ich werde nervös, als ich die vielen Menschen sehe.
<<Gut, dass Mirco bei mir ist.>>,denke ich gerade, doch scheinbar macht ihn die Situation doch auch nervös und schlägt ihm auf die Blase.
„Ich bin gleich wieder da. Ich muss mal kurz... Geh ruhig schonmal vor!", murmelt er und verschwindet, bevor wir den Raum betreten können.
„Hey, warte! Du kannst mich doch hier nicht allein lassen!", rufe ich ihm noch hinterher, doch er hört mich nicht mehr.
<<Fuck! Und jetzt?>>
Unschlüssig stehe ich in der offenen Tür herum.
<<Soll ich schonmal alleine reingehen? Oder auf Mirco warten? Aber ich kenn da ja keinen. Außer Chris und Tom.>>
Ich versuche die beiden Schauspieler zwischen den Anderen auszumachen, aber dazu ist das Licht dann doch etwas zu schummerig.
„Suchen Sie jemanden?", fragt plötzlich eine freundliche Stimme neben mir und ich blicke überrascht in das Gesicht eines gutaussehenden Security Mannes, der an der Tür Wache steht.
<<Wie peinlich, ich hab ihn vor Aufregung gar nicht bemerkt!>>
„Oh nein, ich suche niemanden! Also ...vielleicht doch. Ich meine...keine Ahnung. Ist alles etwas kompliziert gerade!", stammel ich und das Lächeln des Mannes wird noch etwas breiter.
„Du gehörst wohl auch nicht zu Hollywood, mhm?", stellt er amüsant fest und wechselt spontan vom seriösen „Sie" zum freundschaftlichen „Du".
Ich lache leicht und schüttel den Kopf. „Nein, ganz offensichtlich nicht!", antworte ich ihm und zupfe nervös an meinem Kleid.
„Also, wenn dich das beruhigt. In dem Kleid wird das keinem auffallen! Du siehst wirklich bezaubernd aus!"
Ich bin überrascht von dem plötzlichen Kompliment des Wachmanns und lächel verlegen.
„Danke! Das ist wirklich nett von dir! Vielleicht sollte ich lieber bei dir hier draußen bleiben, als mich da in die Höhle des Löwen zu stürzen!"
Der Mann grinst nur. „Da würden die da drin aber was verpassen!"
Er zwinkert mir zu und kurz fühle ich mich besser. „Also Madame, ab auf die Party! Und zeigen Sie Hollywood mal, wie man richtig feiert."
Er wechselt wieder vom „Du" zum förmlichen „Sie" und verneigt sich leicht vor mir.
"Bis jetzt scheint es eine ziemlich lahme Veranstaltung da drin zu sein!" Er deutet auf die Leute, verzieht leicht das Gesicht und schiebt mich sanft in Richtung Eingang.
„Ach und falls Hollywood nicht gut zu Ihnen sein sollte, sagen Sie mir Bescheid. Ich kümmere mich dann darum!", zwinkert er mir zu und lässt mich allein.
Etwas unbehaglich sehe ich ihm nach und lasse meinen Blick dann durch den Raum wandern.
<<Ok, was jetzt? Am besten erstmal etwas trinken. Dann habe ich ein Glas, an dem ich mich festhalten kann.>>, beschließe ich und mache mich auf den Weg zur nächstgelegenen Theke.
„Einen Wodka Lemon!", bestelle ich mein Lieblingsgetränk und seh mich neugierig um, während ich auf meinen Drink warte.
<<Und zu Gucken gibt es echt einiges hier. Wahnsinn, wer alles auf dieser Convention dabei ist! Und die Leute, die man nicht gleich erkennt, sind bestimmt irgendwelche wichtigen Leute hinter den Kulissen. Wie attraktiv die meisten Leute hier sind...>>
Der Barkeeper stellt ein Glas vor mich und nach dem ersten Schluck merke ich schon, wie ich mich ein bisschen entspanne.
<< Eigentlich bin ich froh, dass ich so nervös bin. Wann war ich das letzte Mal so kribbelig?>>
Ich kann mich nicht mehr daran erinnern und beschließe die Aufregung einfach zu genießen.
„Hey, Schönheit? So alleine hier?", reißt mich eine Stimme aus meinen Gedanken und ich drehe mich überrascht um.
<<Och ne! Nicht einer von diesen Vampir Schauspiel Typen! Hab ich ja gar keinen Bock drauf!>>, verdrehe ich innerlich die Augen, aber versuche trotzdem freundlich zu lächeln.
<<Vielleicht ist er ja sympathischer, als er in den Medien rüberkommt.>>
„Was trinkst du denn da, meine Schöne?", legt er weiter los und ich mag das Schmierige in seiner Stimme jetzt schon nicht.
„Wodka!", erwidere ich knapp und der Typ rutscht ein Stück näher an mich heran.
<<Ok Fräulein, was soll das werden?!>>, denke ich nicht gerade begeistert und werfe ihm einen finsteren Blick zu. Diesen scheint er jedoch gar nicht zu bemerken, so ist er mit seiner One Man Show beschäftigt.
„Wodka ist doch nicht das passende Getränk für eine Frau wie dich! Du brauchst etwas Anderes, Zarteres! Etwas, das mehr zu dir passt. Etwas Süßes...oder vielleicht etwas Scharfes?", säuselt er und guckt selbstgefällig auf mich herunter.
<<Gott, findet der sich geil! Bestimmt ist sein Schlafzimmer vollgehangen mit Spiegeln, damit er beim Sex zwischendurch immer gucken kann, ob die Frisur auch noch sitzt. Bei mir braucht er gar nicht so überheblich tun! Steh ich ja gar nicht drauf!>>
Ich will gerade zu einer patzigen Antwort ansetzen, als plötzlich ein Mann seinen Arm um mich legt.
„Da bist du ja Prinzessin! Ich hab dich schon gesucht!" Chris drückt mir einen Kuss auf die Wange und mustert den schmierigen Typen neben mir dann abfällig.
„Sorry Bro, sie gehört eher zum Team Superheld, als zu euch Fledermäusen!", grinst er und zieht mich von dem sprachlosen Vampir weg.
„Prinzessin?!", frage ich skeptisch nach, doch Chris lächelt nur. „Passt doch zu deinem Kleid! Gefällt mir übrigens gut. Steht dir!"
Ich werde kurz verlegen. „Gott, sei Dank bist du aufgetaucht. Was für ein Arschloch...", wechsel ich schnell das Thema und mein Retter lacht nur.
„Du hättest mal dein Gesicht sehen sollen. Du warst eindeutig nicht begeistert.", amüsiert er sich.
„Ne, war ich auch nicht! Konnte diese Vampir Typen noch nie leiden.", stimme ich ihm grinsend zu.
„Auf jeden Fall gut, dass ich dich gefunden haben. Wir warten da hinten am Tisch schon auf dich.", plaudert Chris weiter und ich sehe ihn fragend an.
„Wir?"
„Ja, du weißt schon...Tom, Scarlett, dein bester Kumpel...achja und Robert! Tu mir da bitte einen Gefallen...", erklärt mir der Schauspieler, während wir uns den Weg zu unserem Tisch bahnen.
„Egal was RDJ dir zu Trinken anbietet, nimm es nicht an! Der Typ macht Mischungen, die echt nicht lustig sind! Das haut dich direkt weg. Manchmal glaube ich, er ist der Teufel in Person!", warnt er mich.
„Sorry?! ICH bin der Teufel in Person!", mischt sich jemand in unser Gespräch ein und ich drehe mich im Vorbeigehen überrascht um.
<<What the fuck?!>>
Irritiert blicke ich in das Gesicht eines attraktiven Dunkelhaarigen, der mir grinsend zuprostet.
„Hey, warte...war das nicht Tom Ellis?", frage ich aufgeregt Chris, doch der zieht mich einfach weiter.
<<Ahhh Tom Ellis ist auch auf dieser Party?! Oh mein Gott...fucking hell. Ich liebe ihn als Lucifer einfach!>>
„Hannah, konzentier dich aufs Wesentliche!", ermahnt mein Begleiter mich und ich sehe ihn fragend an.
„Aufs Wesentliche?"
„Tu nicht so! Du weißt genau, was ich meine!", lacht er nur und schiebt mich in Richtung der Sitzecke.
Sie besteht aus einem Sofa und mehreren Stühlen, die um einen Tisch herumstehen. Auf diesem ist eine bunte Mischung aus Gläsern und Flaschen zu finden.
Von dieser Ecke aus hat man einen guten Blick auf die Tanzfläche und kann sich trotz der Musik noch miteinander unterhalten.
„Schaut mal, wen ich gefunden habe!", kündigt Chris unser Kommen an und schiebt mich zu dem Sofa, auf dem Tom sitzt.
Ich kann mich so schnell gar nicht wehren und lasse mich neben den Engländer fallen. Bevor ich ihn auch nur begrüßen kann, quetscht sich Chris neben mich auf das Sofa, sodass ich fast auf Toms Schoß rutschen muss. „Ähhh, Entschuldigung?", versuche ich noch einzuwenden, aber der blonde Schauspieler winkt nur ab.
„Was denn? Eng ist gut!", grinst er und ich kann mir das Lachen nicht verkneifen.
„Eng ist also gut, hm?", wiederhole ich amüsiert und ziehe fragend eine Augenbraue hoch.
„Nicht, was DU wieder denkst!", lacht Chris und ich sehe ihn gespielt entrüstet an.
„Was ICH denke? ICH denke gar nichts. Bin völlig unschuldig!", beteuere ich, doch so recht will mir das hier niemand glauben.
„Sorry, ähm...es ist etwas...", wende ich mich an Tom und versuche wenigstens ein bisschen Anstandsabstand zwischen uns zu bringen, was durch Chris aber unmöglich ist.
„Etwas eng?", ergänzt Tom grinsend und ich nicke lachend.
„Ja, könnte man so sagen."
„Ich hab nichts dagegen!", versichert er mir lächelnd und mustert mich dann von oben bis unten.
„Doch kein Schneewittchen Shirt heute Abend?", ärgert er mich dann und ich werde kurz rot.
„Nein, da muss ich dich leider enttäuschen...
Ich hab mich lieber umgezogen, sonst verknallen sich immer gleich alle in mich." , witzel ich und bringe ihn damit zum Lachen.
„Ja Schneewittchen kann man nur schwer widerstehen!"
„Schneewittchen??? Ich liebe Schneewittchen!!
Ich kann ALLE Zwerge aufzählen, wartet...", mischt sich Chris begeistert in unser Gespräch ein und legt auch sofort los. „Doc, Grumpy, Happy, Sleepy, Sneezy, Bashful uuuuunnndd...wie heißt der Letzte nochmal?", überlegt er und ich beuge mich grinsend zu Tom herüber.
„Siehste? Schon isser verknallt!", raune ich ihm augenzwinkernd zu und beschließe dann Chris zu helfen.
„Dopey fehlt noch!", ergänze ich. „Wie kannst du Dopey vergessen? Er ist der beste Zwerg von allen! Absolut niedlich! Und clever, weil er immer an dem Rock von Schneewittchen zieht, um einen Kuss zu bekommen!", erinnere ich den Schauspieler und der fängt sofort an zu grinsen.
„Ich hab mal gehört, manche haben das Glück einen Kuss auch ohne Aufforderung völlig überraschend zu bekommen! Wie aus heiterem Himmel sozusagen!"
Ich sehe ihn einen Moment sprachlos an, doch er lacht nur und ich werfe Tom einen fragenden Blick zu, der diesem jedoch ausweicht.
<<Hat Tom ihm etwa von dem Kuss erzählt? Quatsch, das war jetzt bestimmt nur Zufall!>>, versuche ich mich selbst zu beruhigen, während Chris weiter über das Märchen philosophiert.
„Der Trick mit dem Rock war aber echt clever! Ob das nur bei Schneewittchen und den Zwergen funktioniert oder auch in echt?" Chris streckt die Hand nach meinem Rock aus, die jedoch von Tom weggeschlagen wird.
„Vergiss es Evans! Finger weg!", maßregelt er seinen Freund und legt schützend einen Arm um mich.
„Ok ok! Ein Versuch wars ja wert!", lacht dieser nur und hebt entschuldigend die Hände.
„Bei ihm musst du echt aufpassen!", flüstert Tom mir grinsend zu und sieht mir tief in die Augen.
„Obwohl...bei mir vermutlich noch mehr.",flüstert er leise.
„Achja? Bist du so gefährlich?", lächel ich zurück.
„Vielleicht findest du das ja heute Nacht noch heraus?"
Der DJ legt die nächste Platte auf und „Say you won't let go" von James Arthur erfüllt den Raum.
„Aww, ich liebe dieses Lied!", seufze ich und kuschel mich spontan etwas mehr in Toms Arm.
<<<Wenn ich schonmal die Chance habe, sollte ich sie auch ergreifen. Dania hat doch gesagt, dass ich mich ranhalten soll und das werd ich jetzt auch tun. Was hab ich schon zu verlieren?>>, beschließe ich heimlich und genieße seine Nähe.
Der Rest an unserem Tisch fängt eine Diskussion über seine Lieblingsfilme an, doch Tom und ich halten uns da erstmal raus. Still sitzen wir nebeneinander und lauschen der Musik.
Ich beobachte die Anderen, die noch immer in ihre Diskussion vertieft sind.
Mirco hat es wirklich geschafft einen Platz dicht neben Scarlett zu ergattern, die ihm immer wieder lächelnd Blicke zuwirft.
<<Läuft bei meinem besten Freund!>>
Robert hat wie erwartet ein riesiges Glas mit einer durchsichtigen Flüßigkeit vor sich stehen.
<<Bestimmt das Teufelszeug vor dem Chris mich gewarnt hat!>>, denke ich grinsend und werfe dem Schauspieler neben mir einen Blick zu, der immer noch lautstark seinen Lieblingsdisneyfilm vor den Anderen verteidigt.
<< Was für eine seltsame Situation....Dass ich mal mit diesen Leuten zusammensitze! Vor allem mit Tom...
Ok, ich muss herausfinden, ob er wirklich Interesse hat, oder ob ich mir das alles nur einbilde. Wird Zeit für den ultimativen Test.>>
Ich hatte vor Ewigkeiten mal gute Ratschläge von meiner besten Freundin in Hinblick auf Männer bekommen.
Sie zeigte mir woran man erkennt, ob ein Mann etwas von einem will oder nicht.
Der Test war so unauffällig, wie einfach. Und er war absolut idiotensicher.
Ich atme einmal tief durch und lasse dann wie zufällig meine Hand neben Toms Hand auf das Sofa gleiten. Demonstrativ blicke ich in die andere Richtung, als würde ich dem Gespräch der Anderen zuhören, und halte gleichzeitig den Atem an.
<<Wenn Tom Interesse hat, wird er meine Hand nehmen. Ich weiß nicht warum, aber der Trick hatte bis jetzt immer funktioniert.
Wenn der Mann nicht reagiert, kann man die Hand unauffällig wieder zurückziehen und hat gleichzeitig aber auch seine Antwort. >>
Mit klopfenden Herzen bemerke ich, wie sich seine Hand langsam meiner nähert.
<<Los! Komm schon! Bitte bitte bitte!>>, bete ich innerlich und hätte fast losgejubelt, als er vorsichtig meine Hand nimmt.
Ich drehe mich zu ihm um, blicke erst auf unsere Hände und dann in sein lächelndes Gesicht.
<<Jackpot!! Ding Ding Ding! Sie haben den Hauptgewinn gezogen!>>, freue ich mich still.
„Ok Leute, mir wird das hier ein bisschen zu heiß gerade!", scherzt Chris, dem das Ganze zwischen uns nicht entgangen war. „Ich glaub, ich hol mal noch ne Runde für alle."
Er erhebt sich schnell und verschwindet in Richtung der nächsten Bar.
Tom und ich schauen uns Beide an und lachen verlegen.
„Wird dem Guten wohl zu viel mit uns...", murmel ich und werde etwas rot, während Tom seine Finger über meine Hand gleiten lässt.
„Hannah...", beginnt er, wird jedoch von einer schrillen Stimme unterbrochen.
„Tom! Honey!!!" Wir blicken überrascht auf und sehen eine schlanke Blondine vor uns stehen.
„Wir haben uns ja eeeewwwig nicht gesehen!", zwitschert sie weiter und lässt sich einfach zwischen uns auf das Sofa gleiten. Ich kann gerade noch zur Seite rutschen, sonst hätte sie sich einfach auf mich draufgesetzt.
<<Äh? Entschuldigung? Das ist doch jetzt nicht ihr Ernst??>>
Sprachlos und völlig perplex starre ich die Frau an, die jetzt auf Tom einplappert.
„Ich hab schon gedacht wir sehen uns gar nicht mehr! Wie geht's dir denn so? Du siehst fantastisch aus, wie immer!" Sie lacht ein glockenhelles Lachen und wirft die blonde Mähne zurück.
<<Ok, fuck! Die Frau weißt definitv was sie tut. Und sie scheint Gefallen an Tom zu haben!>>
Ein seltsames Gefühl macht sich in meinem Magen breit, das ich im ersten Moment nicht richtig einschätzen kann. Aber es wird mir schnell klar, was da los ist.
<<Ich bin eifersüchtig! Und zwar richtig!>>
Lächelnd nehme ich die Emotionen wahr, die sich immer mehr in meinem Körper ausbreiten. Auch wenn es seltsam erscheint, freue ich mich riesig über dieses sonst eher negative Gefühl.
<<Wann war ich das letzte Mal so eifersüchtig gewesen? Ich kann mich nicht daran erinnern.>>
Nach Monaten der Gefühllosigkeit ist dieses Chaos in mir gerade wie eine Offenbarung.
Ich schließe für einen Moment die Augen und genieße das Ziehen in meiner Magengegend.
<<Ich bin wieder am Leben! Jedenfalls fühlt es sich so an.
Aber so leicht würde ich nicht das Feld räumen. Das kann dieses Supermodel vergessen.>>
Ich sehe zu Tom, der gerade versucht den Redefluss von der Blondine zu unterbrechen.
„Meghan, eigentlich war ich gerade mitten in einem Gespräch..."
„Oh, nein! Das tut mir leid!" Erschrocken reißt sie die Augen auf und dreht sich zu mir um.
<<Hach, sie kann mich doch mal ansehen! Ein Wunder!
Aber ihre fadenscheinige Entschuldigung könnte sie sich ruhig sparen. Als hätte sie mich wirklich nicht bemerkt und uns nur ganz ausversehen gestört!>>
„Ich wollte euch wirklich nicht unterbrechen! Ich war nur so aufgeregt Tom wiederzusehen. Wir kennen uns schon eine Eeeeewigkeit! Ich bin übrigens Meghan. Ich arbeite als Visagistin am Set verschiedener Hollywoodfilme", erklärt sie mir mit lieblicher Stimme, aber ich kenne diesen Unterton darin.
<<Die will ihr Revier markieren.>>
„Und ich muss gestehen....ich habe dich noch nie gesehen! Du bist wer nochmal?", fragt sie mich mit herablassenden Blick, der gar nicht zu ihrer sanften Stimme passen will.
„Ich bin Hannah!" Ich strecke ihr meine Hand zum Gruß hin, doch sie sieht mich nur irritiert an.
„Hannah?", wiederholt sie und bei ihrem Tonfall fühle ich mich sofort fehl am Platz.
„Ja, Hannah ist als Autorin hier!", versucht Tom mir zu helfen und lächelt mich an.
„Eine echte Schriftstellerin?! Nein, wie niedlich! Ich hätte gar nicht gedacht, dass man mit sowas hier schon im VIP Bereich landen kann.
Naja, Bill hat als Veranstalter ja auch noch nicht so die Erfahrung. Eigentlich ist diese Party nämlich nur für wichtige Leute, weißt du?", erörtert sie mir zuckersüß und ich bin für einen Moment sprachlos.
<<Was für eine miese...>>
Bevor ich ihr die passende Antwort geben kann, lacht sie plötzlich auf.
„Aber da hast du ja echt Glück gehabt, Kleine! Wir sollten das heute nicht so streng sehen, nicht wahr Tom?
Sie soll ja auch mal ihren Spaß haben.", kokettiert sie und tätschelt mütterlich mein Bein.
<<Blöde Kuh! >>
Ich sehe, dass Mirco mir einen warnenden Blick zuwirft.
Er weiß, dass ich Frauen gegenüber oft skeptisch bin und manchmal auch zu Unrecht einen Bogen um sie mache.
<<Aber diese Frau ist doch echt ein Miststück! Ganz sicher! Das bilde ich mir jetzt nicht nur ein.
Doch mein bester Freund hat bestimmt Recht. Ich sollte freundlich bleiben, auch wenn ich sie am liebsten killen würde.>>
„Dein Kleid ist übrigens wirklich reizend!" Irritiert sehe ich in ihr freundlich lächelndes Gesicht und versuche mich innerlich auf das vorzubereiten, was jetzt kommt.
<< Eine Frau wie sie findet mein Kleid ganz bestimmt NICHT reizend. Ganz im Gegenteil.>>
Ich mustere die schlanke Frau, die in einem enganliegenden bodenlangen Abendkleid steckt.
<<Das muss sündhaft teuer gewesen sein! Aber sie sieht damit wirklich phantastisch und elegant aus, das kann ich leider nicht leugnen. Bestimmt ist sie nebenberuflich Supermodel.>>
„Danke! Sehr nett von dir!", versuche ich irgendwie ihr Kompliment anzunehmen und hoffe, dass sie mich danach in Ruhe lässt.
<<Den Gefallen tut sie mir natürlich nicht!>>
„Rot ist natürlich immer sehr gewagt, weil es so eine aufdringliche Farbe ist. Ich persönlich würde so etwas niemals tragen, aber zu dir passt es irgendwie.", lächelt sie zuckersüß, zuppelt mit spitzen Fingern an meinem Kleid herum und verpasst mir damit den Todesstoß.
Ich merke, dass ich blass werde und mein Magen sich schmerzhaft zusammenzieht
. <<Eindeutig ein Miststück!!! Und was für eins!>>
Ich blicke auf ihre schmale Figur und die unendlich langen Beine. Ihre langen blonden Haare reichen fast bis zum Hintern.
<<Sie sieht aus wie eine grazile Giraffe. Ne richtig fiese grazile Giraffe. Aber leider eine Wunderschöne!
Ob Tom gar nicht bemerkt, wie fies sie eigentlich zu mir ist? Aber Männer hören bei Frauen meistens nur die Worte und sehen das Lächeln, ohne den wichtigen Unterton dabei zu bemerken. Er dachte wahrscheinlich, dass sie mir tatsächlich ein Kompliment zu meinem Kleid gemacht hat.>>, denke ich mir und zupfe verunsichert daran herum herum.
<<Rot ist vielleicht doch etwas zu grell? Eigentlich war ich immer so stolz auf dieses Kleid gewesen, aber neben ihrer schwarzen Abendrobe fühle ich mich wie ein Bauernmädchen.>>
Meghan scheint das Interesse an mir verloren zu haben und wendet sich wieder Tom zu.
„Tom Honey, ich wollte mit dir noch etwas unheimlich Wichtiges wegen den Drehtagen nächste Woche besprechen."
<<Damit bin ich wohl erstmal raus.>>
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Ein Wochenende auf der Magic Con (Tom Hiddleston Lovestory)H
FanficHannah kann es kaum glauben: Sie soll als bekannteste Autorin von Fanfiktions auf der Magic Con in Bonn auftreten. Ein turbulentes Wochenende steht ihr bevor, inklusive Gefühlschaos!