Bitte, halte durch.. (Sebastians POV)

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~ The Sound of Silence~
{Disturbed}

Und da waren wir nun. Oder besser gesagt da war ich. Ich saß vor dem Operationssaal des New York Presbyterian Hospital in einem kalten, steril wirkenden Gang. Weiße Fliesen, schwarze Fugen, weiße Türen, grelles Neonlicht. Unentwegt liefen Ärzte, Krankenschwestern und Pfleger an mir vorbei.
Und ich saß da, auf einer kurzen Seitenbank, blutverschmiert, verzweifelt und alleine. Mike war draußen vor der Türe und sprach mit Frank und dem Einsatzleiter des SWAT Teams.
Mein Sohn wurde auf die Frühgeborenen- Intensivstation gebracht.
(Y/n) wurde seit einiger Zeit operiert.

Erst setzte (y/n) meine Welt in Flammen und nun stand ich in den Trümmern meiner Träume.

Ich saß da und betrachtete meine blutigen Hände.
Mike sagte (y/n) lebt.
Mike sagte aber nicht wie es ihr geht.
Ich durfte noch nicht zu ihr. Seit 3 Stunden operierten die Ärzte nun schon.

„Seb?"
Mike schlich sich neben mich auf die Bank.

„Hmmm?" Ich hatte meine Arme auf meine Oberschenkel gestützt und saß nach vorne gebeugt in diesem Durchgang, in dem es fürchterlich klinisch roch, sah Mike an und wusste nicht wo ich meine Gedanken hin sortieren sollte.

„Weißt du schon was?"
Er legte seine Hand auf meine Schulter.

„Nein..." sagte ich heiser und schüttelte den Kopf.

„Hier laufen alle nur an mir vorbei.. ich weiß nichts von (y/n) und auch nichts von meinem Sohn..."
ich schloss die Augen und vergrub mein Gesicht in meinen Händen.

„Das SWAT Team hat 4 Mann zur Personensicherung hier gelassen. Falls es doch nicht nur die beiden Verrückten waren." Mike's Stimme war angeschlagen.
„Frank und ich bleiben bei dir. Die Polizei hat eine Pressemeldung raus gegeben."

„Pressemeldung?" ich sah ihn müde an.

„Ja, das Netz und die Medien explodieren gerade. Auf dem Time Square haben sich Fans zu einer Mahnwache versammelt. Gegen Hass usw. Es ist voll krass was da gerade abgeht."
Mike zog sein Handy aus der Tasche.

„Bitte, Mike... nicht jetzt ok?" ich schob seine Hand, die mir sein Mobiltelefon reichte, nach unten weg.

„Entschuldige. Ist ok, Sebastian." wieder klopfte er mir tröstend auf die Schulter.

Plötzlich riss mich eine weibliche Stimme aus meinen Gedanken.
„Mr. Stan?"
Eine junge Ärztin, etwa 25, stand mit einem Arm voller Zettel vor uns. Ihre blonden Haare wellten sich auf ihren Schultern. Sie schob sich mit einem Finger ihre Brille zurecht und räusperte sich.

„Dr. Sandra Meyers, hallo.." sagte sie knapp.
„Ich bin eine der Ärztinnen aus dem gynäkologischem Team dass (y/n) operiert hat.
Kann ich mich mit Ihnen unterhalten?"
Sie wirkte angespannt. Aber Ärzte wirken meistens angespannt.

„Natürlich" sagte ich, stand auf und folgte Dr. Meyers durch eine der an den Gang angrenzenden Türen.
Als ich die Zimmertür hinter mir schloss stand Dr. Meyers vor mir und sah mich ernst an.

„Mr. Stan. In diesem Zimmer befindet sich ein Fenster, dass in das gegenüber liegende Patientenzimmer zeigt." sie sah mich, räusperte sich und fuhr fort.

„Ihre Freundin befindet sich in diesem Patientenzimmer."
Mein Herz sackte nach unten.
Was? (Y/n) war dort?!
„Kann ich zu ihr? Bitte.."

„Geben Sie ihr etwas Zeit. Sie ist an lebenserhaltenden Maschinen angeschlossen."
„Wieso?" ich sah sie entgeistert an.
„(y/n) hat massiv Blut verloren, zudem diese extremen Inneren wie äußeren Verletzungen. Lapidar gesagt war das fast eine Schlachtung."

Roadtrip [A Sebastian Stan FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt