Amanda

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Mike's POV

Da waren Wir nun.. in diesem überlaufenen Krankenhaus. Überall Ärzte, Pfleger, Schwestern, Patienten.
Einen Priester hatte ich vorhin auch gesehen.
Bitte lass es nicht geschehen dass wir ihn brauchten..

Ich saß auf einer kleinen Bank vor der Intensivstation.
Sebastian wurde im Moment noch einmal zu (y/n) gebracht.
Er hatte gerade seinen Sohn kennenlernen dürfen..
Jetzt war er tatsächlich ein Dad.
Ich schüttelte leicht den Kopf, den ich in meinen Händen gestützt hielt. Diese Warterei machte mich irre.
Und Sebastian...

Was dieser Mann gerade aushalten musste kann keiner erahnen.
(Y/n) war wie eine kleine Schwester für mich geworden, auch wenn sie eigentlich „nur ein Job" war.

Aber Seb und sie waren wie eine kleine Familie für mich.

In meinem Ohr hörte ich die Funksprüche der anderen Polizisten mit.
Ab und zu meldete sich Frank mit neuen Details.
Die Zeit schien endlos hier drinnen.
Ich hasste Krankenhäuser.

Was ich von (y/n) wusste, war, dass sie schwerst verletzt war. Dass die Ärzte lange operierten. Aber sie war am Leben, mehr oder weniger zumindest.
Dass ihr kleiner Junge wohl auf war. Mehr Infos gab das Krankenhaus nicht her.

Ein kleiner Junge...
Oft hatten (y/n) und ich, als Sebastian außerhalb war, stundenlang über Babynamen geredet. Ich hätte immer wieder mal ‚Mike' vorgeschlagen.

(Y/n) wollte es Sebastian überlassen seinem Sohn einen Namen zu geben.
Ich muss immer noch lächeln wenn ich daran denke wie sie auf der Couch lag, die nackte Babykugel mit Öl einreibend und immer von ihrem kleinen Astronauten sprach..

Und nun?
Nun waren wir hier, in einem der größten Krankenhäuser New Yorks.
Ein knacken durchbrach meinen Gedankensturm.

„Mike? Over."
Frank räusperte sich in den Funk.

„Ich höre Frank. Over."

„Wo bist du gerade?"

„Vor der Intensivstation. Over."

„Mike. Eine dritte Zielperson wurde ermittelt. Sie ist hier im Krankenhaus. Over."

Mein Herz setzte kurz aus. War dieser Albtraum noch nicht zu Ende? Von einer Sekunde zur nächsten war ich hellwach. Ich saß angespannt auf meiner Bank und versuchte mich so unauffällig wie möglich zu verhalten.

„Verstanden, Frank. Wie gefährlich wird die Zielperson eingeschätzt? Over."

„Gering. Es ist eine Schwester. Die Verfasserin des Hinweisses in der Box mit (y/n)'s Schuhen. Over"

„Personenbeschreibung. Over" mein Kiefer begann zu zittern.

Hier waren unzählige Schwestern.
Mit diesen verdammten Hygienemaßnahmen und ihren Grünen Outfits sahen alle gleich aus.
Ich merkte wie sich langsam Schweißperlen auf meiner Stirn bildeten.

„ Amanda Dixon. Weiblich, Mitte 30, ca 1,65m groß. Heller Hauttyp, rötliche lange Locken, normale Statur, braune Augen." Frank ratterte die Angaben herunter.

„Frank.. hier sind alle bis oben hin eingepackt. Irgendwas markantes?"

„Ja, sie hinkt etwas, vermutlich eine
frische Verletzung."

„Ja das kann ich eher gebrauchen, over."

Ein genervtes Ausatmen am anderen Ende war deutlich zu vernehmen.

„Bleib bei der Intensivstation.
Das NYPD und das SWAT Team
sichern den restlichen Komplex. Over."

„Verstanden. Schußfreigabe? Over."

„Noch nicht, sie wirkt ungefährlich und ist vermutlich unbewaffnet. Over."

„Verstanden. Over."

Ein kurzes  knacken signalisierte mir dass Frank wieder off war.

Eine dritte Zielperson.
Wieder weiblich. Irgendwie wunderte mich das gerade nicht.

Sebastian wusste nichts davon.
So sollte es auch bleiben.
Plötzlich flogen Türen auf und weiß gekittelte Gestalten rannten auf die elektronische Schiebetür der Intensivstation zu.
Was war denn jetzt los?

6 Ärzte stürmten in die Intensivsation. Ich hörte noch irgendetwas von „Herzstillstand".
(Y/n)?!
Bitte Kleine, gib nicht auf...

Ich sprang auf und wollte ihnen folgen.
Ein Knacken in meinem Ohr hielt mich davon ab.

„Mike? Over." Frank rief atemlos meinen Namen in den Funk.

„Frank, ich höre. Over." mit einer Hand am Ohr stand ich im Krankenhausgang und wartete auf Instruktionen.

„Zielperson muss in deiner Nähe sein. Das SWAT sichert gerade alle in Richtung Intensivstation."

„Verstanden Frank, over.." sie war hier.
Wie sollte ich sie erkennen.

Ich drehte mich mit Schwung um.

„Oh fuck Sorry..." entwich es mir noch als ich eine Schwester, die gerade in die Intensivstation wollte, anrempelte.

„Alles ok..." hauchte sie förmlich
und sah zu Boden.

Unter ihrem Haarschutz fiel eine rötliche Locke hervor.

Rötliche Locken?!

„Amanda Dixon?!" brach es aus mir.

„J.. ja?!" stotterte sie..

Scheisse! Die dritte Zielperson.
Konnte es so einfach sein?

Ich zog meine Waffe und richtete den Lauf auf Amanda.
Sie atmete hörbar tief ein.
Es machte fast den Anschein als hätte sie auf diesen Moment gewartet.

„Bin ich verhaftet?" sagte sie kaum lauter als ein Flüstern.

„Ja, sie sind verhaftet wegen Beihilfe zur Entführung, Körperverletzung und versuchten Mord. Alles was sie sagen kann und wird gegen sie verwendet." Ich ging auf sie zu, drehte Amanda gegen die geflieste Wand des Flures und legte ihr Handschellen an.

„Wo sind Mary und Patricia?" sagte sie ängstlich.

„Auf dem Weg in die Rechtsmedizin."

„Sind.. sind sie tot?! Sind meine Kinder in Sicherheit?" tränenerstickt drehte sie ihr Gesicht über ihre Schulter und sah mich an.

Ich nickte kurz. Ein kleines Lächeln huschte über Amanda's Lippen.

„Danke..." flüsterte sie kaum hörbar. Ich presste meine Lippen aufeinander und nickte ihr nochmals zu.

„Frank? Over."

„Mike ich höre. Over."

„Zielperson gesichert. Schick jemanden her der sie holt."

„Verstanden. Gut gemacht Mike. Over."

Frank bedankte sich nicht oft bei seinen Leuten, aber wenn er es tat, muss es eine große Erleichterung für ihn gewesen sein.

Im nächsten Moment ging die Schiebetür langsam auf und das SWAT Team übernahm Amanda.

Wir hatten die dritte Zielperson gesichert.
Gab es noch mehr von denen?
War dieser Albtraum nun endlich vorbei?

Egal was kam, ich musste zu Seb und sicher stellen dass es ihm gut ging.

Ich öffnete die Türen der Intensivstation und sah Sebastian auf dem Boden liegend.

Fuck...

Roadtrip [A Sebastian Stan FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt