Doc Evans

212 19 2
                                    

Dr. Meyers legte meinen kleinen Astronauten Jamie zurück in sein schützendes Raumschiff und verkabelte den winzigen Captain wieder.
Er wimmerte etwas, streckte sein kleines Beinchen von sich und schlief darauf ein.
Wie konnte so etwas kleines nur so perfekt sein?
Ich sah mich etwas verloren zwischen den ganzen Geräten, die mein Kind überwachten, um.

Das grüne OP- Shirt lag über dem Sessel, in dem Jamie und ich gerade noch saßen.
Ich streifte es wieder über und ging zu meinem Kind. Dr. Meyers synchronisierte die Geräte wieder nachdem sie alles angeschlossen hatte.

Ich hatte meine Hand auf dem Wärmebett und sah ihn an. Dass mich gefühlt 10 Kinderkrankenschwestern durch das Fenster neben der Tür beobachteten fiel mir nicht auf. Auch als Dr. Meyers mich zur Tür bat, hörte ich sie nicht. Ich sah nur meinen Sohn.

„Mr. Stan? Ist alles ok?" Dr. Meyers ging auf mich zu und legte ihre Hand auf meinen Rücken.

„Nein... nichts ist ok..." langsam senkte ich den Kopf und schloss die Augen.

„Gehen wir zu Ihrer Partnerin." sie rieb ihre Handfläche über meine Linke Schulter und lächelte mich an.
Ich sah zu ihr hoch und versuchte ein Lächeln aufzusetzen, was mir, trotz all meiner beruflichen Kompetenz, nicht gelang.

„Ja..." leise entwich es aus meinem Mund und ich folgte Ihr zurück zu den Aufzügen.

„Seb.. SEB!" aufgeregt ging Mike auf mich zu.
„Sebastian wie gehts dem Baby?" seine Augen glänzten.

„Jamie.. Jamie gehts gut. Er, wir.. ich, ich durfte ihn halten." ich starrte zurück auf die Schiebetüre, die zu meinem Sohn führte.
„Das ist doch toll, oder nicht?" Mike sah mich an und lächelte etwas.
„Ja..."

~Controll~
{Zoe Weiss}

Da war ich also. In sterilen Fluren, umgeben von hektischen Menschen, meine Welt in Trümmern.

Mike stand vor mir und erwartete irgendeine Reaktion, aber ich war wie betäubt. Gelähmt von allem was über uns herein brach.
Mein Herz lag verkabelt in einem Bett, mein Sohn überwacht an Monitoren angeschlossen in einem Glaskasten. Ein bisschen wie ein abgedrehtes Schneewittchen- Märchen.

Und ich?
Ich stand da.
Menschen redeten auf mich ein. Ich spürte Hände auf meinen Schultern. Ich fühlte einen kühlen Luftzug. Es roch nach Desinfektionsmitteln, aber auch nach Blut, Verzweiflung, Abschied...

Ich klammerte mich an meine Erinnerungen.
(y/n).. wach doch einfach auf. Dann setzten wir uns in den Camper, Bucky bewacht Jamie und wir beide essen Pizza.. wie früher...

Das alles nur weil es manche Menschen nicht in ihre kranken Gehirne bekommen.

Mary war tot.
Ihr Gehirn verklebte die verfaulenden Wände des Riverside.
Patricia war tot.
Sie wählte den feigen Weg.
Ich fragte mich die ganze Zeit wie Frank auf (y/n)'s Spur kam?
Was in diesem Karton noch drin war außer ihre blutigen Turnschuhe.

Mike verheimlichte es mir.
Warum auch immer.
Vielleicht war es besser so.

Wie in Trance folgte ich Dr. Meyers zurück auf die Intensivstation.
„Mr. Stan?" mit einen leichten Wispern drehte sich Dr. Meyers zu mir um.
Ich, in einem grünen Op-Shirt, in mich gekehrt wie ein geschlagener Hund, blickte kurz auf.
„Hmm?" mehr brachte ich nicht heraus.
„Sie.. Sie müssten sterile Kleidung anziehen.
In.. in diesem Vorzimmer wär alles abgepackt hinterlegt.
Hose, frisches Oberteil, Schuhüberzug, Mundschutz und Haarnetz. Es.. es tut mir leid, aber wir müssen die Umgebung um (y/n) so sauber wie möglich halten um eine Sepsis zu vermeiden." sie strich sich ungeduldig ihren Arztkittel glatt.
„Ja.. ja ich verstehe. Danke Dr. Meyers."
„Nicht für das Mr. Stan." sie lächelte mich an. Ich presste meine Lippen aufeinander, nickte kurz und tat was sie anordnete.
Als ich in dieses kleine Vorzimmer trat, die Tür langsam hinter mir schloss und durch das Glasfenster (y/n)'s verkabelten Körper sah, wurde mir heiss und kalt.

Roadtrip [A Sebastian Stan FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt