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Dean schloss sein Apartment auf und ging hinein. „Das ist das Wohnzimmer. Da ist die Küche. Und dahinten…“ Er drehte sich zu Riley herum, die noch immer vor der Tür auf der Fußmatte stand. „Bist du auf einmal schüchtern oder was? Nun komm schon rein.“

Die erlösenden Worte. Riley trat ins Wohnzimmer und sah sich um. Typische Junggesellenbude. Neben einer großen Couch, mit einem niedrigen Glastisch davor, gab es einen großen Sessel in Form eines Baseballhandschuhs und einen riesigen Flachbildfernseher. Außerdem eine Kommode neben der Wohnungstür und gerahmte Bilder von Sportlern, Sportstadien und Autos an den Wänden.

„Also, hier ist die Küche.“ Dean stieß eine Schwingtür auf, die vom Wohnzimmer abging und ließ sie sogleich wieder zufallen. „Hier ist das Bad.“ Er deutete auf eine Tür zwischen zwei anderen.

„Das interessiert mich alles nicht. Wo ist mein Zimmer?“, unterbrach Riley ihn harsch.

Er sah sie aus schmalen Augen an. „Da.“ Er zeigte auf die Tür rechts neben dem Bad.

Riley öffnete und ging ins Zimmer. Es war komplett leergeräumt. „Und wo soll ich schlafen? Auf dem Fußboden vielleicht?“

Auch wenn sie nicht wirklich schlafen musste, so liebte sie es, in weichen, gemütlichen Betten zu liegen.

Dean verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich habe nie behauptet, dass das Zimmer möbliert ist. Meinetwegen kannst du auf der Couch pennen. Aber nur heute Nacht. Ich hasse es, wenn ich morgens nicht in Ruhe frühstücken und fernsehen kann.“

Riley schürzte die Lippen und trat dichter an ihn heran. Sie versuchte etwas an ihm zu riechen. Irgendeinen ungewöhnlichen Duft. Etwas, das daraufhin deutete, dass er etwas einnahm, das ihn immun gegen sie machte. Sie schloss für einen kurzen Moment die Augen, um ihre Sinne zu schärfen. Doch außer dem Duft nach Eau de Toilette, Schweiß und Motoröl, war an ihm nichts Außergewöhnliches auszumachen.

Dean sah sie mit zusammengezogenen Augenbrauen an. „Alles klar mit dir?“

Sie begegnete seinem unfreundlichen Blick. „Geh duschen, du stinkst.“ Sie ging an ihm vorbei und verließ das Apartment.

Es war also nichts, was er einnahm, das seine Immunität erklären könnte. Vielleicht ein Schmuckstück. Eine Kette? Ein Ring? Intimschmuck? Sie schüttelte sich. Sie musste ihn nackt sehen. Musste herausfinden, ob es das sein könnte. Sie grinste selbstgefällig. Na, das konnte doch wohl nicht so schwer sein.

Riley ging zwei Türen weiter und klopfte an Seths Apartmenttür. Es dauerte einen Moment, ehe er öffnete.

„Oh, hi!“ Er lächelte sie offen an.

Wie es aussah, kam Seth gerade aus der Dusche. Sein dunkles Haar hing ihm noch feucht auf die Schultern und um seine schmale Taille hatte er ein blaues Handtuch geschlungen.

Riley ließ ihren Blick über seinen sonnengebräunten, durchtrainierten Körper gleiten. „Hi“, hauchte sie.

„Kann ich etwas für dich tun?“

Und ob, dachte Riley, als ihr das Wasser im Mund zusammenlief, während sie ihren Blick auf seinen Hals gerichtet hatte. Ein süßer Schmerz breitete sich in ihren Eckzähnen aus.

Sie blickte ihm in die Augen, beeinflusste ihn jedoch nicht in seinen Entscheidungen. Sie manipulierte nur, wenn es wirklich notwendig war. „Ja. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, mich zu begleiten. Ich brauche ein paar Möbel. Ein Bett zum Beispiel“, lächelte sie.

„Ja, sicher. Ich muss mir nur etwas anziehen. Komm doch rein.“

Mmh, diese drei Worte waren Musik ihn Rileys Ohren. Sie wanderte durch das Wohnzimmer, während Seth sich in seinem Schlafzimmer anzog. Seine Wohnung unterschied sich weder in der Einrichtung noch in der Zimmeraufteilung großartig von Deans Apartment. Auch hier fehlte ganz klar die weibliche Note.

Kiss & KillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt