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Obwohl Roman sich sicher gewesen war, dass Rileys Vision ein Bild aus der Zukunft gezeigt hatte, wurde er langsam nervös. Es war Halloween. Er musste beinahe über die Ironie lachen, dass heute der letzte Tag sein sollte, an dem Riley die Möglichkeit hatte, Dean zu verwandeln. Sie würden am Nachmittag aus Cincinnati zurückkehren, wo sie gemeinsam fast zwei Wochen verbracht hatten.
Mackenzie spürte, dass in ihrem Partner etwas vorging. Er war in den letzten Tagen beinahe anhänglich gewesen, hatte mehr Zeit als sonst mit ihr verbracht. Sie wusste seine Nähe und Aufmerksamkeit zu schätzen, doch es beunruhigte sie gleichermaßen.
Am Abend sollte in der Werkstatt eine Halloweenparty für Freunde, Bekannte und Kunden sattfinden. Roman, Mackenzie und Seth waren damit beschäftigt alles vorzubereiten, als Dean und Riley dazukamen.
Roman musterte seinen Kumpel sofort und stöhnte innerlich auf. Nein, er war noch immer ein Sterblicher. Langsam sah er seine Felle davonschwimmen. Und er wusste, dass Riley, Dean und Seth mit ihm gehen würden.
„Hey, mein Großer!" Riley schlang ihre Arme um seine Mitte.
Roman küsste sie auf den Scheitel. „Hallo."
Dean entschuldigte sich bei seinen Freunden dafür, dass er sie so lange mit der ganzen Arbeit alleine gelassen hatte. Doch sie zeigten alle Verständnis für seine Situation und ließen ihn in Ruhe.
Riley legte den Kopf schief. „Findest du das komisch?"
Dean drehte sich um die eigene Achse. „Wieso? Ich finde es gut."
Sie hatten sich für die bevorstehende Halloweenparty umgezogen und Dean hatte sich als Vampir verkleidet. Klassisch mit schwarzer Hose, weißem Hemd und rotem Kummerbund, schwarzem Umhang und die Haare streng zurückgekämmt.
„Warte, das Beste kommt ja noch." Er wandte sich kurz ab. Als er sie wieder ansah und lächelte, blitzten zwei spitze Eckzähne aus seinem Oberkiefer.
Riley lachte. „Das sieht so bescheuert aus!"
Er schloss sie in seine Arme und vergrub sein Gesicht an ihrem Hals. „Dafür siehst du umso heißer aus." Er neckte sie mit den künstlichen Vampirzähnen.
Riley hatte sich einen von Seths Blaumännern ausgeliehen, von dem sie die Ärmel um die Taille gebunden hatte. Dazu trug sie schwarze, schwere Stiefel und ein ärmelloses, weißes Top. Ihr langes Haar ließ sie offen über die Schultern hängen.
Die leergeräumte Werkstatthalle und der Platz davor, waren schnell mit Menschen gefüllt, die tanzten, tranken und lachten. Laute Musik dröhnte durch das Gebäude und hinaus auf die Straße. Alle schienen sich prächtig zu amüsieren. Und sogar Roman vergaß für ein paar Stunden, dass sein Dasein bereits noch in dieser Nacht enden könnte.
Und dann sah er sie. Sie standen etwas abseits. Waren perfekt für eine Halloweenparty gekleidet. Niemand käme auf die Idee, dass sie wirklich das waren, was sie darstellten. Vampire. Und nicht irgendwelche. Es waren Saraya, Victor und Sebastian, die dort standen und ihre Blicke über die Menschenmenge schweifen ließen.
„Rome, alles in Ordnung?" Mackenzie berührte ihn leicht am Arm.
Er riss seinen Blick von den Besuchern los und lächelte gequält. „Ja, Honey, alles bestens. Lass uns tanzen." Roman zog sie fest in seine Arme und vergrub sein Gesicht in ihrem duftenden Haar und seine Finger in ihre Hüften. „Ich liebe dich", murmelte er.
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Kiss & Kill
VampireNach Jahren taucht Riley bei Roman und Mackenzie wieder auf. Ihr erster Verdacht, ihr Drang nach Tampa zu reisen würde mit Roman zusammenhängen, zerschlägt sich, als Dean für Riley immer mehr zum Rätsel wird. Niemals zuvor war sie als Vampir auf ein...