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Riley ließ sich von Dean in ihr Schlafzimmer tragen.

Sie musterte die Bisswunde. Er hatte sich auf sie gelegt und links und rechts von ihr auf die Ellenbogen gestützt. Liebevoll schob er ihr eine Haarsträhne aus der Stirn.

„Tut es weh?", fragte Riley leise und fuhr vorsichtig mit den Fingerspitzen über die deutlichen Abdrücke in seiner linken Halskuhle.

„Nein."

„Warum wolltest du unbedingt, dass ich dich beiße?"

Dean sah ihr fest in die Augen. „Ich wollte dir zeigen, dass ich dir vertraue." Er küsste sie sanft auf die Lippen. „Und weil ich dich liebe." Er ließ sich zur Seite fallen und zog die Laken über ihre nackten Körper.

Riley kuschelte sich an ihn. „Danke", murmelte sie und war im nächsten Moment eingeschlafen.

Riley schreckte unvermittelt hoch.

Dean lachte leise und sah sie an. Er stand neben dem Bett und zog sich Jeans und  T-Shirt an. „Dafür, dass du nie schläfst, warst du die letzten sechs Stunden aber ziemlich weggetreten."

„Sechs Stunden?" Riley sah aus dem Fenster. Es war später Nachmittag. Sie musterte Dean. „Willst du weg? Es ist Sonntag."

„Ich wollte mir was zu essen besorgen, aber jetzt wo du wach bist, kannst du ja auch mitkommen." Er kniete sich auf die Bettkante und küsste sie auf den Mund.

„Ja. Ich... ich spring nur schnell unter die Dusche."

Riley ließ das warme Wasser über ihr Gesicht laufen. Eingeschlafen. Sie. Riley schüttelte den Kopf. Seit sie ein Vampir war, hatte sie nicht mehr geschlafen. Dean brachte aber auch wirklich alles durcheinander.

Mit Deans schwarzem Mustang fuhren sie wenig später in die Stadt.

„Worauf...?" Dean brach ab und schmunzelte.

Riley sah ihn von der Seite grinsend an. „Wolltest du mich gerade fragen, worauf ich Lust hätte?"

„Allerdings." Er warf ihr einen Blick zu. „Da siehst du mal, dass ich diesen Vampir-Scheiß schon ganz gut verdrängt habe."

Sie ließ ihre Finger durch sein unordentliches Haar gleiten. „Ja, bis auf die merkwürdige Idee, dich von mir beißen zu lassen."

Nachdem es Riley egal war, wohin sie zum Essen fuhren, suchte Dean ein chinesisches Restaurant auf.

Bei schummrigem Licht, saßen sie sich in einer ruhigen Ecke gegenüber.

Riley wusste, dass sie darüber sprechen mussten, was Dean zu ihr gesagt hatte. Sie wartete, bis das Essen da war. „Meintest du das ernst, was du gesagt hast?"

Dean sah sie fragend mit hochgezogenen Augenbrauen an. „Was?"

„Dass du mich liebst."

Dean schob sich ein Stück gebratene Ente in den Mund. „Ja, sicher." Er kaute und runzelte die Stirn, nahm ihre rechte Hand über den Tisch in seine. „Wieso? Glaubst du mir etwa nicht?"

Sie lächelte. „Doch." Sie verschränkte ihre Finger mit seinen. „Ich... ähm... na ja..."

Sie musste an Roman und Seth denken, die sie ebenfalls liebten und die sie beide liebte. Aber ihre Gefühle füreinander waren anderer Natur als die, die sie für Dean empfand.

„Ri, ich weiß, dass es merkwürdig ist, in Hinsicht darauf, was du bist und was ich bin. Aber..."

„Ja, es ist merkwürdig", unterbrach Riley ihn. „Ich habe noch nie einem Sterblichen gesagt, dass ich ihn liebe."

Kiss & KillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt