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Roman wurde zunehmend unruhig. Er konnte spüren, dass Riley sich näherte. Er stellte sich ans Fenster seines Apartments und ließ den Parkplatz nicht aus den Augen.
Schließlich kamen Riley und Seth zu Fuß über den Sandplatz geschlendert. Roman riss die Tür auf und war im Bruchteil einer Sekunde bei seinen Freunden angelangt.
Riley warf sich sofort in seine starken Arme. „Es tut mir so leid“, schluchzte sie.
Roman strich ihr über den Kopf und den Rücken. „Es ist in Ordnung.“ Er sah Seth an, der ihn aufrichtig anlächelte. „Wirklich, Ri. Es ist alles okay.“
Roman hielt Seth seine Faust entgegen und der Freund, sein Bruder, schlug ein.
„Hast du etwas herausbekommen, in Alaska?“, wollte Riley wissen.
Roman schluckte und schüttelte den Kopf. „Nein. Leider nicht.“
„Aber ich.“
Er stutzte. „Was?“
„Cassandra hat mir gestern Abend erzählt, dass es so etwas schon einmal gegeben hat.“
Roman räusperte sich. „Aha. Wir können…“ Er warf einen Blick auf Seth. „Erzähl mir später davon, ja?“
Sie nickte. „Komm, Seth.“ Sie nahm seine Hand. „Wird Zeit, dass du dich bei Dean zurückmeldest.“
Roman fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und sah den beiden nach, wie sie die Treppe hinauf zu den Apartments gingen. Cassandra wusste etwas über diese Bestimmungs-Geschichte? Er konnte nicht darüber sprechen, aber eine Hexe? Roman fragte sich, ob sie Riley dieselbe Geschichte erzählt hatte, die man ihm erzählt hatte. Doch er würde darüber mit Riley alleine sprechen müssen, unter vier Augen.
Mackenzie stellte sich zu ihm. „Geht es dir gut?“
Roman legte ihr einen Arm um die Schultern und ging mit ihr zurück ins Haus. „Ja. Seth sieht gut aus. Es ist alles in Ordnung. Soweit.“ Er lächelte gequält.
Mackenzie sah in seine unruhigen grauen Augen und wusste, dass das Schlimmste noch nicht überstanden war.
„Ich bin zu Hause, Darling!“, rief Riley, nachdem sie das Apartment betreten hatte.
Dean kam aus dem Badezimmer. Seinem Blick nach zu urteilen, war er nicht zum Scherzen aufgelegt.
„Komm her!“, rief er Seth aufgebracht entgegen, der nach diesen Worten endlich über die Schwelle treten konnte. Dean steuerte weiter auf ihn zu und schlug ihm ohne zu zögern mit der Faust ins Gesicht.
Seth wankte nicht einmal. Er wandte nur den Kopf zur rechten Seite, nachdem ihn der Kinnhaken erwischt hatte. Riley wollte vorpreschen und Dean an der Kehle packen, doch Seth hielt sie rechtzeitig auf.
„Schon gut, Ri“, sagte er ruhig. „Das habe ich wohl verdient.“
„Allerdings“, zischte Dean wütend. „Verpisst dich einfach für eine Woche und lässt mich mit der Werkstatt alleine! Du wusstest doch, das Roman nicht da war.“ Er sah Riley aus schmalen Augen an. „Aber Blondie hier scheint dir wohl die Sinne vernebelt zu haben.“
„Lass sie in Ruhe“, warnte Seth ruhig.
„Oho!“, lachte Dean sarkastisch auf. „Seid ihr Zwei jetzt etwa…?“ Er deutete zwischen ihnen hin und her.
Keiner von beiden antwortete.
Dean schnaubte. „Was auch immer.“ Er winkte ab und ging ohne ein weiteres Wort zu sagen in sein Schlafzimmer. Die Tür warf er laut krachend hinter sich ins Schloss.
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Kiss & Kill
VampirosNach Jahren taucht Riley bei Roman und Mackenzie wieder auf. Ihr erster Verdacht, ihr Drang nach Tampa zu reisen würde mit Roman zusammenhängen, zerschlägt sich, als Dean für Riley immer mehr zum Rätsel wird. Niemals zuvor war sie als Vampir auf ein...