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Riley fasste Seth an der Schulter. „Das ist genug. Du willst sie doch nicht umbringen, oder?“
Seth sah sie aus sandfarbenen Augen an. Sein Mund war blutverschmiert. „Nein“, keuchte er.
Riley lächelte. „Gut. Nun lass ihre Bisswunde heilen.“
Seth leckte seinem weiblichen Opfer über die Wunde am Hals und ließ sie vorsichtig zu Boden sinken.
„Sehr gut“, lobte Riley.
Sie nahm sein Gesicht zwischen ihre Hände und küsste ihn leidenschaftlich auf den Mund. Sie leckte ihm das restliche Blut aus den Mundwinkeln und dem Bart. Er stöhnte und zog sie fest an sich. Seth vergrub sein Gesicht an ihrem Hals.
Als sie seine Zähne spürte, schob sie ihn von sich. „Nein. Nicht.“
„Warum nicht? Ich will dich schmecken.“ Er zog sie wieder an sich.
Riley hielt seinen Kopf auf Abstand. „Aber nicht so. Das machen nur Partner.“
„Bist du nicht meine Partnerin?“ Seth schob die Unterlippe vor.
Sie lächelte. „Nein, Schätzchen.“ Liebevoll strich sie ihm eine Strähne seines dunklen, gewellten Haars aus der Stirn.
„Aber du liebst mich?“
„Ja, Schätzchen. Ich liebe dich.“ Sie sah auf die Uhr. „Komm, wir müssen zurück ins Hotel, die Sonne geht bald auf.“
Riley und Seth hatten Florida noch in derselben Nacht seiner Verwandlung verlassen und sich in einem teuren Hotel in New York ein Zimmer genommen. Eine Suite um genauer zu sein. Solange Seth seine „Morgenstern“-Tätowierung nicht hatte, würde er sich nicht dem Sonnenlicht aussetzen können, ohne Verbrennungen zu erleiden, die bis zu seinem endgültigen Tode führen könnten.
Seth lag auf dem großen Doppelbett, hatte die Arme unter dem Kopf verschränkt und starrte an die Decke.
Riley krabbelte zu ihm aufs Bett und legte ihren Kopf auf seine Brust. „Was beschäftigt dich?“ Sie schob sein T-Shirt ein wenig hoch und streichelte seinen festen Bauch.
„Ich muss gerade an Dean denken.“ Seine linke Hand kraulte ihren Nacken.
Bei der Erwähnung seines Namens, zog sich Rileys Magen zusammen. Auch wenn sie in den letzten sechs Tagen noch so sehr versucht hatte den Gedanken an ihn zu verdrängen, so war es ihr nicht gelungen. Im Gegenteil. Sie hatte das Gefühl, dass es mit jedem Tag schlimmer wurde. Der innere Drang nach Tampa zurückzukehren war beinahe unerträglich geworden und sie war sich mittlerweile ziemlich sicher, dass er etwas mit Dean zu hatte.
„Willst du zurück?“, fragte sie leise.
„Ja. Ich würde gerne zurückgehen. Dean hat keine Ahnung, wo ich… wo wir abgeblieben sind. Und wir müssen mit Roman sprechen.“
Wie auf Kommando klingelte Rileys Handy. Am Klingelton erkannte sie, dass der Anruf von Romans Telefon kam. Sie setzte sich auf und nahm das Gespräch an.
„Hi“, sagte sie kaum hörbar.
„Ri? Was ist los? Wo bist du?“
Sie schluckte. „New York.“
Schweigen.
„Ist Seth bei dir?“ Roman wagte kaum zu fragen.
Sie lächelte. „Ja. Es geht ihm… gut.“
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Kiss & Kill
VampireNach Jahren taucht Riley bei Roman und Mackenzie wieder auf. Ihr erster Verdacht, ihr Drang nach Tampa zu reisen würde mit Roman zusammenhängen, zerschlägt sich, als Dean für Riley immer mehr zum Rätsel wird. Niemals zuvor war sie als Vampir auf ein...