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Nach dem Vorfall in der Gasse, hielt Roman Abstand von Riley. Er achtete weiterhin auf sie, doch nur aus der Entfernung. Sie hatte recht gehabt. Sie hatte nichts getan. Es war sein freier Wille gewesen, das Blut des Mädchens zu trinken. Sie hatte ihn verführt, ja, aber er war derjenige gewesen, der nicht stark genug gewesen war, dem zu widerstehen. Er hätte ihr einfach, wie schon am Nachmittag, das Genick brechen sollen. Aber er hatte es nicht getan.

Ende der folgenden Woche wurden endlich Rileys Möbel geliefert.

„So, du scheinst dich hier also tatsächlich einnisten zu wollen, hm?“ Dean stand im Türrahmen zu ihrem Zimmer, die Arme vor der Brust verschränkt, die Lippen geschürzt.

Auch nach gut einer Woche, waren er und Riley nicht wirklich miteinander warm geworden. Er fand sie noch immer merkwürdig, fühlte sich in ihrer Nähe nicht wirklich unwohl, aber angespannt. Sie konnte sich noch immer nicht erklären, warum er immun gegen sie war, was ihre psychischen Kräfte anging.

Riley breitete eine bunte Quiltdecke über dem neuen Doppelbett aus, ehe sie sich darauf fallen ließ. „Ah“, seufzte sie wohlig. „Endlich keine Couch mehr.“

Sie hatte nicht eine Nacht auf dem Sofa geschlafen. Sie hatte nur dagesessen und ferngesehen oder war durch die Straßen gelaufen. Aber das konnte und brauchte Dean ja nicht wissen.

Sie stützte sich auf die Ellenbogen und sah ihn an. „Ja. Wenn es dir nichts ausmacht, bleibe ich noch länger hier. Nun habe ich ja gerade erst meine Möbel bekommen, da ziehe ich doch nicht sofort wieder aus.“

Dean zuckte mit den Schultern. „Wie du willst. Solange du deine Miete pünktlich bezahlst. Vielleicht solltest du dir langsam mal einen Job besorgen. Sobald ich von dir kein Geld sehe, fliegst du hier nämlich raus.“

„Keine Angst. Ich kann zahlen. Oh, hallo Seth!“, rief sie fröhlich. Sie hatte einen Narren an ihm gefressen, liebte es, Zeit mit ihm zu verbringen.

Dean drehte sich um. Erst in diesem Moment öffnete sich die Wohnungstür und der Freund trat ins Wohnzimmer.

Deans Blick schoss zurück zu Riley. „Woher wusstest du…?“

Riley legte einen Finger an ihre Lippen. „Pscht“, zwinkerte sie. „Sechster Sinn.“

„Freak“, knurrte Dean und wandte sich Seth zu. „Können wir?“

„Yup. Hey, Ri.“ Seine Augen blitzten bei ihrem Anblick auf.

„Hallo, Sethie.“ Sie schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.

„Sethie? What the fuck, Mann!“ Dean verzog das Gesicht.

Seth lachte. „Lass gut sein. Komm.“ Er schlug seinem Kumpel auf die Schulter.

„Wo wollt ihr denn hin?“, fragte Riley neugierig.

„Geht dich gar nichts an.“ Dean versuchte Seth von Rileys Zimmer wegzuschieben.

„Wir gehen Billard und Darts spielen“, antwortete Seth.

Dean stöhnte auf.

„Oh! Ich liebe Darts und Billard!“

„Natürlich“, murmelte Dean genervt.

„Dann komm doch mit“, schlug Seth vor.

Riley sprang von ihrem Bett auf. „Gerne!“ Sie stellte sich dicht vor Dean und musste den Kopf in den Nacken legen, um ihm ihn in die blau-grauen Augen sehen zu können, die für sie noch immer ein gut verschlossenes Buch waren. „Du hast doch nichts dagegen oder, Deanie?“

Kiss & KillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt