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„Wenn ich noch einen Schluck aus einem Blutbeutel trinken muss, kotze ich dir die ganze Bude voll", maulte Riley.

Seth sah sie an. „Unterstehe dich!"

Roman und Mackenzie hatten den beiden strenge Bettruhe verordnet, die sie die letzten beiden Tage auch eingehalten hatten. Allerdings wurden sie in der Zeit nur mit Blut aus der Konserve versorgt.

Dean hatte sich unterdessen von ihnen ferngehalten. Er hatte die Tage wie ein Verrückter in der Werkstatt gearbeitet und abends war er sofort todmüde ins Bett gefallen. Er versuchte noch immer das Erlebte zu verarbeiten. Roman und Mackenzie gegenüber tat er so, als wäre alles ganz normal. Alles wie immer. Doch innerlich war er ein nervliches Wrack. Seine Freunde konnten sich vorstellen, was in ihm vorgehen musste, ließen ihn aber in Ruhe. Er würde auf sie zukommen, wenn es an der Zeit war. Sie wussten, sie konnten ihm vertrauen was ihr Geheimnis anging. Und wer sollte ihm schon glauben, dass seine beste Freunde Vampire waren und er einer Hexe die Hand geschüttelt hatte? Wem würde man wohl die Zwangsjacke anlegen?

Seth lag mit dem oberen Rücken gegen das Kopfende seines Bettes gelehnt.

Riley kletterte auf seinen Schoß und ließ ihre Fingerspitzen über seine nackte Brust gleiten. „Was hältst du von einem kleinen Ausflug?"

Seth streichelte ihren Rücken. „Ein Ausflug?"

„Ja. Ich lade dich zum Essen ein."

Er lachte. „Hört sich verlockend an."

„Mhm, finde ich auch. Und bis die Sonne untergegangen ist..." Sie lehnte sich vor und verschloss seine Lippen mit ihren, während seine Hände zu ihrem festen Po wanderten.


Sie hatte Dean seit dem Tag, an dem Cassandra sie gerettet hatte, nicht mehr gesehen und auch jetzt, als sie nach zwei Tagen in ihr Apartment zurückkehrte, schien er nicht zu Hause zu sein.

Sie stand in ihrem Zimmer an der offenen Balkontür und rauchte eine Zigarette, als sie ihn schließlich in sein Schlafzimmer gehen hörte. Sie schnippte die Kippe über die Brüstung und schloss die Tür. Anstatt sich wie sonst durchs Badezimmer in sein Zimmer zu schleichen, wenn er geschlafen hatte, ging sie diesmal über den Flur und klopfte an seine Zimmertür.

„Ja", hörte sie ihn von drinnen murmeln.

Riley öffnete die Tür. „Hey."

Dean kickte sich die schweren Arbeitsstiefel von den Füßen. „Hey."

„Ich... ähm... ich wollte mich bei dir bedanken." Sie machte zwei Schritte in den Raum.

Dean zog sich den Blaumann aus und warf ihn neben die Zimmertür. „Wofür? Dass du und Seth meinetwegen fast draufgegangen wärt?" Er zog die Augenbrauen hoch.

„Es war nicht deine Schuld. Ich..." Riley sah auf ihre nackten Füße. „Danke, dass du nicht von Seths Seite gewichen bist."

Dean schürzte die Lippen und nickte. „Ja. Kein Problem."

Sie hob den Blick, als er sich sein verschwitztes T-Shirt über den Kopf auszog. „Könntest du..." Sie räusperte sich. „Könntest du das wohl lassen?"

Er lachte leise. „Was? Mich ausziehen? Warum?"

Riley spürte das Ziehen in ihrem Kiefer und schloss die Augen.

„Wirst du mich etwa in Stücke reißen?", spottete er und machte einen Schritt auf sie zu.

Sie öffnete die Augen und sah ihn an. „Das weiß ich ehrlich gesagt nicht so genau."

Kiss & KillWo Geschichten leben. Entdecke jetzt