S01 E05: Von Hass und Leid

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TW: Mord & Blut. Jede Menge spritzendes Blut.

Cyris kochte vor Wut. Hatte diese kleine weißhaarige Ratte sie doch tatsächlich davon abhalten können, Hondo umzubringen. Und das auch noch mit guten Argumenten. Sie trug immer eine enorme Wut in sich, das war schon seit Jahren so, aber nun war der Vulkan kurz vor seinem Ausbruch. Und sie fürchtete, dass der Vulkanausbruch alles in seiner Nähe unter sich begraben und vernichten würde. Begleitet von Erdbeben.

Genau in diesem Gedanken - Augenblick wackelte der Boden unter Cyris Füßen tatsächlich. War die Schrottmühle jetzt endgültig kaputt, oder hatte sie irgendwie ein Erdbeben herbeirufen können? Sie tippte eher auf eine unbekannte dritte Option. Also machte sich die wütende Söldnerin schnellstmöglich daran, aus diesem verfluchten Schrotthaufen der sich Schiff schimpfte zu kommen.

Was sie draußen sah, hob ihre Laune um einige Skalenwerte an. Eine Gruppe von Leuten griff Hondos Basis an. Und da sie dabei nicht gerade Flüsterten, hatten sich ausgerechnet die Steine unter der Trust gelockert. Cyris Laune fiel wieder. Sie begann, mit einigen Sprüngen und Klettereinheiten den Berg hinunter zu kommen. Dass das Schiff immer mehr schwankte störte sie nicht. Wenn sie unten angekommen wäre, würde sie das Schiff, oder besser ihre Fahrkarte zurück, heile herunterholen.

Der Berg kam ihr zuvor. Das Schiff fiel über die Kante, und anstatt wie versteinert da zu stehen, hob Cyris die Hände und konzentrierte sich. Darauf, die Trust nicht auf sie fallen zu lassen, und zum anderen sie dann auch ohne Kratzer abzustellen.

Ihr Meister hatte sie damals viel auch mit schwereren Sachen üben lassen. Um sie vorzubereiten. Irgendwann war sie sogar so gut, dass er mit einem Blaster auf sie schießen konnte, und sie den Schuss mit der Macht solange bremsen konnte, dass sie sich aus der Schussbahn gebracht hatte. Allerdings hatte sie das lange nicht mehr machen müssen. Sonst reichten ihre normalen akrobatischen Fähigkeiten. Das Schiff war der erste schwerere Einsatz der Macht seit einer längeren Zeit gewesen. Und doch hatte er herrvoragend funktioniert.

Nun wandte sich Cyris der Gruppe von Kämpfenden zu, die sich nur einen Kilometer von ihr entfernt verprügelten und bekämpften. Sie hatte keine Lust Hondo zu helfen. Aber einem guten Kampf konnte sie nie wiederstehen. Und da diese Typen sie durch den Absturz des Schiffes sowieso bemerkt hatten und einige von ihnen nervig zielstrebig auf sie zukamen, stürzte sich Cyris mit einem begeisterten Kampfschrei in das Getümmel.

Sie rannte auf die Männer zu, und griff nach ihrem Blaster. Diese vorwitzigen Kerlchen waren zu langweilig für ihr Schwert. Sie waren so drauf und dran zu kämpfen, dass der Kampf innerhalb einer Minute für Cyris gewonnen wäre. Und wo blieb denn dann der Spaß? Mit drei gezielten Schüßen gingen die drei zu Boden, und blieben liegen.

Bevor sie sich dem richtigen Spaß zuwendete, besah sich Cyris ihre drei Opfer nocheinmal etwas näher. Mit einem missbilligeden Schnauben erkannte sie das Symbol der Crymorah. Ein weiteres Verbrechersyndikat, dass normalerweise gute Beziehungen zur Schwarzen Sonne pflegte.

Wenn sie also hinter dem Stick, den Cyris vorsichtshalber in den Griff ihrers Messers gelegt hatte, her waren (zumindest nahm die Söldnerin dies an), dann musste jemand ihnen eine ziemlich hohe Belohnung versprochen haben. Und wenn jemand soetwas tat, war er entweder verzweifelt, oder war einfach so reich, dass ihn eine Millionen Credite Verlust nicht scheren würden.

Leise klickte der Verschluss, als sie den Stick aus dem Griff entnahm.

Mit einem weiteren Schnauben ihrerseits erhob sich Cyris aus der Hocke, und machte sich auf den Weg zum eigentlichen Kampf der noch in vollem Gang war.

,,Jungs! Ist es das hier, was ihr sucht?"

Lässig hielt Cyris den Stick in die Höhe, vergewisserte sich, dass ihn alle gesehen hatten, und steckte ihn wieder in den Messergriff, bevor sie ihre Schwerter zog.

,,Na dann kommt und holt ihn euch."

Als die ersten Männer auf sie zugestürmt kamen, leckte sich Cyris erwartungsfreudig über die Lippen, ehe sie ihre Schwerter aktivierte und losrannte.

Dem ersten Mann den sie erreichte rammte sie beide Schwerter in den Bauch, sodass zwei rötlich glühende Löcher zurückblieben, als sie sie wieder rausgezogen hatte. Befriedigend präzise. Dem zweiten Mann schlitzte sie den Bauch im Bereich der Aorta auf. Er würde die nächsten Minuten damit zubringen, langsam zu verbluten. Einen anderen erleichterte sie um seinen Kopf. Er erinnerte sie an einen Mann den sie mit 16 ermordet hatte. Wieder andere durchbohrte sie in der Brustgegend, sodass das Blut nur so spritzte. Sie brachte nur einen einzigen nicht direkt um, und dem hackte sie einen Arm ab, damit er seinem Chef berichten konnte, dass man sich nicht mit Verbrechersyndikaten anlegte, die eine gute Söldnerin an Bord hatten.

Sie sah ihm in die Augen, und erkannte Schmerz. Die Art von physischen Schmerz, den dir nur ein Lichtschwert zufügen konnte. Er öffnete seinen Mund, um seine letzten Worte zu sprechen.

,,Sidious wird-", röchelte er, dann verdrehten sich seine Augen.

Sie nahm nicht einmal wahr, was er da gerade gesagt hatte.

Als sich Cyris dann umdrehte, einige Blutspritzer auf ihren Klamotten, erblickte sie Lyn. Sie hatte wohl versucht den verwundeten Piraten zu helfen. Sie sah geschockt aus, als ob sie eine Schreckgestalt gesehen hätte. Ein Monster.

Als hätte sie endlich erkannt, wer hier vor ihr stand.

,,Cyris, was hast du getan?", hauchte sie.

,,Meine Arbeit, Lyn Fenrys."

Herabschauend stieß sie ihrem letzten Opfer nocheinmal mit dem Fuß in die tote Seite, dann stolzierte sie vom Schlachtfeld in die Höhle, um sich das Blut von den Sachen zu waschen. In diesem Piraten - Rattenloch sollte es doch wohl eine Wasserquelle geben.

Die einzige, die sie auf Anhieb finden konnte war der Wasserhahn bei der großen Bar im Eingangsbereich. War ja klar dass es die hier gab. Schleunigst begann Cyris sich das Blut abzuwaschen. Dadurch, dass sie unter anderem Sachen aus Leder trug ging das Ganze relativ schnell. Aber ihre Kleidung war ihr eigentlich egal. Was ihr wichtig war, war das ihre Lichtschwerter wieder sauber wurden. Also holte sie ihre beiden wertvollsten Waffen aus ihren Halterungen am Gürtel, und stellte langsam den Wasserhahn an. Ganz vorsichtig und behutsam wusch sie das mittlerweile getrocknete Blut von dem schwarzen Metall das ihr soviel bedeutete. Schon komisch. Cyris war kein materialistisches Wesen. Aber für diese Schwerter würde sie fast alles tun. Wirklich fast alles.

,,Fass es nicht an. Dieses Schwert ist mehr wert als du. "

Lyn zog langsam die Hand zurück.

,,Warte draußen auf mich. Wir fliegen gleich los."

,,Wohin?"

,,Nach Mustafar."

,,Mustafar? Diese vulkanische Einöde? "
,,Vulkanische Einöde? Klingt paradiesisch. Genau da wollen wir hin."

Es war ein langer, und sehr schweigsamer Flug. Noch schweigsamer als sonst. Lyn dachte an das Monster, dass sie heute entdeckt hatte. Cyris an das Erschrecken in den Augen ihrer Partnerin. Und sie fühlte nichts dabei. Keine Schuld, kein Bedauern.

Als sie auf Mustafar angekommen waren, schritt sie strammen Schrittes auf Grunseit zu.
,,Wählt eure Verbündeten mit mehr Bedacht, Grunseit! Wir wurden angegriffen."

,,Wie? Von wem? Habt ihr den Stick?",,Crymorah! Einige Männer des Crymorah-Syndikats haben die Piratenmannschaft angegriffen, von der wir den Stick haben. Sie haben gebüßt, vertrauen sie mir. Die werden nie wieder einen Auftrag ausführen."

Ein grausames Lächeln schlich sich langsam auf Xomit Grunseits Gesicht. Ein hämisches Lachen erklang, und hallte schaurig zwischen den lavaspuckenden Bergen Mustafars wieder. Und Cyris Lächeln war nicht weniger grausam als sie mitlächelte.

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