Kapitel 28.

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Vera:
Ich konnte gut sehen, wie viel Angst in Hannes steckte. Er hatte durch die Öffentlichkeit immer versucht, weniger Emotionen zu zeigen, aber wenn es um seine Familie ging, könnte auch er die Tränen nicht zurück halten. Hannes stand gerade in der Küche, als Steff bei uns klingelte. „Ich geh schon!“, sagte ich und lief zur Tür. Steff stand Kreidebleich vor der Tür, hatte den Kleinen auf dem Arm. „Wera!“, nuschelte der Knirps mit vollem Mund. Er kletterte von Steffs Arm und umarmte mich. „Tschüss Schatz! Bis nachher!“, rief sie ihm zu und war auch schon wieder aus der Tür raus. „Wollen wir die Eisenbahn aufbauen?", fragte ich den Knirps und schon war er ins Wohnzimmer gerannt.

Steff:
Ich war erleichtert, als der Kleine bei Vera abgeliefert war. Zwar vermisste ich ihn jedes Mal schon nach fünf Minuten Trennung, aber jetzt war es erstmal wichtig, zu Thomas zu kommen. Ich bestellte mir ein Taxi, in der Hoffnung, das es so schneller gehen würde. Und tatsächlich hatte ich Glück. Nach knapp zwei Minuten konnte ich einsteigen und mein Fahrziel war ein Stück näher.
Ich hatte mir meine Kapuze aufgesetzt, damit mich möglichst niemand erkannte. Ich fühlte mich ein wenig unwohl, aber das war jetzt egal. Ich rief Thomas an, oder sollte ich die fremde Frau sagen? Während ich anrief hörte ich ein klingeln neben mir. Die Frau schien zu merken, dass ich sie anrief und musste garnicht rangehen. Sie schaute mich an und man konnte erkennen, das sie erstaunt war. „Sind sie Stefanie Kloß???“

SCHRITT FÜR SCHRITT 1.0Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt