Kapitel 3:
Fünf Jahre sind mittlerweile ins Land gezogen. Loans Schmiede lief noch immer mehr als gut und Luna war zu einem abenteuerlustigen Mädchen heran gewachsen, ihren Onkel, ihre Tante und auch ihre Cousine hatte sie vergessen, es gab nichts was sie an den Rest ihrer Familie erinnern könnte. Oft durchstreifte sie den Berg und manchmal auch die nahelegenden Wälder. Ihren Vater brachte sie damit oft zum Verzweifeln, da sie meist Stunden lang nicht aufzufinden war. So auch an diesem Tag. Unbekümmert durchquerte die siebenjährige die großen Hallen, als sie auf einmal auf eine Gruppe von Mädchen in ihrem Alter traf. Sofort erstarrte das Mädchen.
„Hey, schaut mal wer da kommt.“, rief eine aus der Gruppe, sofort erhob sich ein schwarzhaariges Mädchen und ging etwas auf Luna zu.
„Was willst du denn hier?“, fragte sie verachtend.
„Was geht es dich an Livanny?“, fragte Luna zurück.
„Ich habe dir schon hundert Mal gesagt, dass wir hier keine Verrückten haben wollen. Also kehr dahin zurück wo du her gekommen bist, oder besser verschwinde ganz aus dem Berg und deinen Vater von einem Verräter kannst du auch direkt mitnehmen. So was wie euch brauchen wir hier nicht.“, meinte sie nun überheblich. Luna hatte die kleinen Hände zu Fäusten geballt, schon oft hatte sie sich so was von Livanny anhören müssen, aber so langsam staute sich die Wut in ihr an. Ohne Vorwarnung stürzte sich Luna auf das andere Mädchen und riss diese mit zu Boden, da Luna Hosen trug und Livanny ein Kleid war die braunhaarige eindeutig im Vorteil wütend schlug sie auf Livanny ein, diese versuchte sich zu währen. Durch den Lärm den die beiden verursachten, wurden zwei ganz bestimmte Zwerge angelockt. Laut, auf Khuzdul, fluchend trennte Bifur die beiden Mädchen voneinander. Hinter ihm stand Bofur und versuchte seinen Vetter zu beruhigen, als Bifur die beiden schließlich runterließ suchte Livanny und der Rest der Gruppe schnell das weite. Sie alle wurden vor Bifur gewarnt, seid der Schlacht von Azanulbizar, bei der der Bruder des Königs, Frerin, gestorben war, steckte dem Zwerg eine Axt im Kopf. Nur Luna hatte keine Angst vor dem verwirrten Zwerg, da sie ihn nun schon einige Jahre kannte.
„Luna? Was war das gerade?“, fragte nun Bofur vorwurfsvoll und kniete sich neben das Mädchen hin. Doch Luna schwieg, sie wusste das, das nun eine Menge Ärger geben würde. Bofur seufzte leise.
„Na schön, komm ich bring dich zu deinem Vater.“, meinte er und führte das Mädchen vor sich her, zurück zu Loans Schmiede. Allein das es diese beiden Zwerge waren, sehr gute Freunde ihres Vaters, die sie erwischt hatten, war Luna mehr als unangenehm. Es dauerte nicht lange bis sie die Schmiede erreicht hatten, man hörte das laute schlagen eines Hammers und Bofur hatte Mühe sich bemerkbar zu machen. Als Loan die beiden endlich bemerkte war er sichtlich überrascht Bofur mit seiner Tochter im Türrahmen stehen zu sehen, aber auch sehr erleichtert da er mal wieder nicht wusste wo seine Tochter war.
„Luna, was hast du gemacht?“, fragte Loan, doch Luna schwieg und sah schuldig zu Boden. Woraufhin Loan sich an Bofur wandte.
„Bifur und ich haben sie gefunden, als sie sich mit Lanos Tochter geprügelt hat.“, meinte dieser nur.
„Geprügelt? In Ordnung, danke dass du sie her gebracht hast.“, meinte Loan nun entsetzte. Bofur nickte nur und ging dann. Lunas Blick war immer noch auf den Boden gerichtet.
„In die Stube mit dir! Sofort!“, herrschte Loan seine Tochter mühsam beherrscht an. Eilig lief Luna an ihm vorbei in die Wohnstube. Wütend zog Loan die dicken Handschuhe und die Schürze aus und folgte seiner Tochter in die Stube. Das Mädchen hatte sich auf eines der Felle vor dem Kamin gesetzt, sofort verpuffte Loans Wut als er seine Tochter dort sah. Die dicken Tränen die Luna übers Gesicht liefen, waren ihm sofort aufgefallen.
„Luna? Was ist los?“, fragte er nun besorgt und setzte sich seiner Tochter gegenüber.
„Ich… ich wollte… sie doch… gar nicht… schlagen. Aber…“, Lunas Stimme brach ab und sie sprang ihrem Vater weinend in die Arme. Laut schluchzend vergrub sie ihr Gesicht an der Brust ihres Vaters und klammerte sich an sein Hemd. Loan legte seine Arme um sie und strich ihr beruhigend über den Rücken. Eine ganze Weile saß er so da, während sich seine Tochter weinend und zitternd an ihn klammerte. Schließlich stand Loan, mit Luna auf dem Arm, auf und setzte sich in einen der beiden Sessel.
„Hey, sieh mich an Kurze.“, meinte er nun aufmunternd, woraufhin das Mädchen auf sah.
„Was ist passiert, dass du sie doch geschlagen hast?“, fragte er sanft.
„Sie… sie hat… uns schon wieder… beleidigt und… und ich war einfach so sauer, weil sie doch gar kein recht dazu hat. Und… und da habe… ich einfach…“
„Ich verstehe schon.“, unterbrach Loan seine Tochter, „Aber in Zukunft lässt du sie einfach reden. Nimm dir ihre Worte nicht zu Herzen, du weißt doch: Zwerge sind von außen hart wie Stein, aber Familie und Freunde kennen den weichen Kern. Das gilt auch für dich, zeig aus welchem Holz du geschnitzt bist.“, meinte er nun. Er kannte seine Tochter sie ließ sich so schnell nichts gefallen, genau wie ihre Mutter.
„Du meinst so wie Mutter immer?“, fragte Luna nun.
„Genau, von den Mädchen konterst du mit Sprüchen und den Jungs gibst du eine auf die Nase.“, meinte er nun leicht lachend und drückte Luna an sich.
„Tut mir Leid Vater.“, flüsterte sie auf einmal.
„Muss es nicht, Kurze.“, antwortete er leise. Als auf einmal jemand wild gegen die Wand hämmerte. Überrascht sah Loan auf.
„Du bleibst hier Luna.“, sagte noch und setzte sie aufs Sofa während er durch den Flur zur Tür ging. Als er die Tür öffnete stand niemand anders, als Lanos vor ihm. Der schwarzhaarige Zwerg blickte ihn finster an.
„Loan wo ist der Bastard? Oder hat sie sich schon wieder versteckt?“, donnerte er.
„Sprecht nicht so von meiner Tochter und wenn es um den Vorfall von vorhin geht, so habe ich schon mit ihr gesprochen.“, erwiderte Loan ruhig. Er wollte keinen Ärger mit der Wache haben, von der Kraft her waren sie sich zwar ebenbürtig, aber Lanos war Mitglied der Wache, stand also über ihm. Aber Luna würde er verteidigen, egal mit welchen Konsequenzen.
„Mir egal, das Mädchen hat meine Tochter geschlagen und dafür wird sie sich verantworten müssen.“, meinte Lanos weiter.
„Ich bitte euch, sie ist doch noch ein Kind und etwas unbeherrscht…“, versuchte Loan den Zwerg zu beruhigen.
„Unbeherrscht? Sie benimmt sich wie ein Jung und nicht wie ein anständiges Mädchen, aber bei dir und der Mutter ist das ja kein Wunder. Falls es noch einmal vorkommen sollte, werde ich den König davon berichten und dann werden wir sehen was er davon denkt.“, unterbrach Lanos ihn und schritt dann wütend davon. Loan schloss die Tür und seufzte leise.
„Vater? Was ist wenn der König wirklich hiervon erfährt?“, fragte auf einmal Luna neben ihn. Seine Tochter war eher eine Zwergin, dem war er sich schon immer sicher, sie hatte genauso einen Dickkopf wie er, aber hatte Mitena den nicht auch?
„Falls er es sollte, kann er nicht viel machen. Gegen deinen Dickkopf kommt auch ein König nicht an.“, versuchte er sie zu beruhigen. Hob sie dann hoch und trug sie in ihre Kammer.
Hallo ihr alle, hier habe ich mal ein neues Kapitel für euch und ich hoffe das es euch gefällt und ihr den fünf Jahres Sprung nicht so schlimm findet. Wie immer freue ich mich über eure Meinung und danke für die 300 Leser. So genug von mir, noch einen schönen Abend.
Eure Laura :)
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This is my home
Fanfiction(Vorgeschichte zu "The Time forgot nothing" und "We write the Future") Noch bevor Luna die Blauen Berge verließ, erlebte sie einige Abenteuer in ihrer Heimat und noch einiges mehr. Erfahrt mehr über Lunas Kindheit in den Ered Luin.